Lilli Koisser

9 schreckliche Kund*innen und ihre Warnzeichen

Hattest du schon mal einen Kunden, bei dem du dir im Nachhinein dachtest:

„Ich hätte es wissen müssen!“

„Hätte ich bloß auf mein Bauchgefühl gehört.“

„Nie wieder arbeite ich mit ihr zusammen!“

„Dieses Drama war das Geld nicht wert!“

Freelance-Texter, die sich schon ein paar Mal die Finger verbrannt haben, wissen bestimmt, wovon ich rede: Anstrengende Kunden zehren an den Nerven. Und ein Vorteil unseres Freelancer-Daseins ist ja, dass wir uns aussuchen können, für wen wir arbeiten. Schreckliche Kunden versuche ich schon im Vorhinein zu erkennen und zu vermeiden!

Ist das ein guter Kunde, oder kann der weg?

Als Freelancer ist dein Kundenstock deine Überlebensgrundlage – Arbeit abzulehnen, hört sich für einen Einsteiger vielleicht wahnsinnig an. Ist man nicht gemein / faul / undankbar / alles zusammen, wenn man Nein zu potenziellen Aufträgen sagt?

Ein schwieriger Kunde raubt dir aber nicht nur deine Zeit, Energie und Kreativität, sondern mitunter auch deinen guten Ruf und bares Geld. Nämlich dann, wenn er mit seiner (vorprogrammierten) Unzufriedenheit hausieren geht, oder der Job so ausufert, dass du andere, bessere Aufträge nicht annehmen kannst. Ist es das wirklich wert?

Dein Ziel sollte sein, einen guten Kundenstock zu pflegen – mit freundlichen, höflichen, sympathischen und professionellen Auftraggebern. Wenn du einen Kundenstock hast, der aus respektlosen, ungeduldigen, unentschlossenen oder unprofessionellen Personen besteht, dann hast du ein Problem! Und es ist DEINE Aufgabe, die richtigen Kunden zu gewinnen und die falschen zu vermeiden.

9 schreckliche Kunden und ihre Warnzeichen

Ein schrecklicher Kunde, bzw. eine schreckliche Arbeitssituation, geht meist auf diese 3 Faktoren zurück:

  • falsche Erwartungen auf einer oder beiden Seiten,
  • fehlender Respekt von Seiten des Kunden, oder
  • schwierige Persönlichkeiten oder solche, die nicht zusammenpassen.

Sehen wir uns die 9 schwierigsten Kundentypen nun mal genauer an:

1. Der Pleitegeier

Das Problem des Pleitegeiers: Er hat kein Geld oder versucht, dich stark im Preis zu drücken.

Hast du schon mal viel Zeit und Energie in eine Anfrage investiert – ein detailliertes Angebot geschrieben, über das Unternehmen recherchiert und ein paar E-Mails ausgetauscht – nur um dann zu erfahren, dass der Kunde dich gar nicht (angemessen) bezahlen kann? Vergebene Liebesmüh, die dich ausbremst und vermieden werden kann!

Früh in meiner Karriere als Freelance-Texter bekam ich einen wertvollen Tipp von einem Creative Director bei einer Agentur: Schreibe nicht immer gleich ein Angebot, sondern nenne erstmal einen ungefähren Preisrahmen, wie z. B. deinen Stundensatz und eine Zeitschätzung. Wenn diese Spanne für den potenziellen Kunden in Ordnung ist, kannst du noch immer ein detailliertes Angebot verfassen!

So früh wie möglich, gleich in der ersten Antwort-Mail auf ihre Anfrage, schicke ich potenziellen Kunden meine Preisliste mit. Manche schreiben dann gar nicht mehr zurück – und das ist okay! Sie haben gerade nicht das Budget für einen professionellen Texter. Oder vielleicht verstehen sie generell nicht, was Texte wert sind. Bei denen, die dann trotzdem noch zurückschreiben, weiß ich allerdings, dass sie es tun – und bereit sind, meine Preise zu bezahlen.

Warnzeichen für geizige Kunden: 

  • Riesengroße Unternehmen, die um jeden Cent feilschen,
  • Agenturen mit großen, nationalen Kunden, die „ja auch noch was dran verdienen müssen“,
  • Einzelunternehmer, die dir auf die Mitleidstour kommen,
  • Startups, die dich nicht bezahlen, aber prozentuell am Erfolg beteiligen wollen, und
  • jeder, der mittels Gegengeschäft oder schwarz (ohne Rechnung) bezahlen will.

2. Die Respektlose

Das Problem der Respektlosen: Sie äußert sich gleich zu Beginn kritisch oder herablassend über den Texterberuf.

Wenn dein Kunde von Anfang an deinen Beruf diffamiert und runterspielt, kann die Zusammenarbeit ja nur in die Hose gehen. Das ist eigentlich logisch, aber trotzdem machen wir oft den Fehler, den Kunden eines Besseren belehren oder ihm zeigen zu wollen, wie viel wir draufhaben.

So einen Kunden wirst du allerdings nie beeindrucken! Wer sich schon zu Beginn herablassend äußert, wird nie ein positives Wort oder gar Lob für dich übrig haben, geschweige denn deine Arbeit wertschätzen.

Fehlender Respekt ist einer der Haupt-Wesenszüge schwieriger Kunden, und es ist nicht deine Aufgabe, dem Kunden Respekt und Wertschätzung für den Texterberuf beizubringen. Next!

Warnzeichen für herablassende Kunden:

  • „Ich könnte es ja selbst machen, aber ich habe einfach keine Zeit dafür.“
  • „Eigentlich kann ja jeder schreiben, aber ich suche jemanden, der sich mit X auskennt.“
  • „Ich widerspreche dir und belehre dich jetzt ausgiebig, aber anheuern möchte ich dich trotzdem.“

3. Der Manipulative

Das Problem des Manipulativen: Er versucht zu diktieren, wie der Laden läuft – natürlich zu seinen Gunsten.

Diese Art von Kunde ist meist ein charismatischer Agentur- oder Firmen-Chef. Ihr habt ein nettes Gespräch, verhandelt die Bedingungen eurer Zusammenarbeit, du sagst zu, obwohl du ein komisches Bauchgefühl hast – und gehst schließlich aus dem Meeting raus und denkst dir: „Moment mal, so wollte ich das eigentlich gar nicht!“

Vorsicht vor Kunden, die jegliche Form von Druck oder Manipulation ausüben. Oft bemerkst du es gar nicht, weil sie doch so nett sind und ihr euch gut versteht. Sie lassen auch meist eine Karotte vor deiner Nase baumeln: Große Aufträge, nationale Kunden, laufendes Einkommen.

Doch irgendeine Art von Zugeständnissen musst du dafür natürlich machen – meistens preisliche oder zeitliche. Und am Ende stellt sich heraus, dass es sich um eine vergammelte Mini-Karotte handelt … Und du steckst in einem windigen Vertrag fest.

Warnzeichen für Kunden, die Druck ausüben:

  • „Pass auf, wir machen das so: …“
  • Agenturen, deren „Gewinnspanne bei diesem Auftrag eh schon bei Null liegt“
  • „Wir wollen sehr gerne mit dir zusammenarbeiten, aber du wirst uns schon ordentlich entgegenkommen müssen!“

4. Die Gönnerhafte

Das Problem der Gönnerhaften: Sie tut so, als würde sie dir einen Gefallen tun.

In diesem Kunden vereinen sich fehlender Respekt, geringe Wertschätzung deines Berufs, und ein großes Ego: Dein Kunde erwartet grenzenlose Dankbarkeit und tut so, als würde er dich vor dem Hungertod retten, wenn er dich engagiert.

Auch, wenn es vielleicht nicht böse gemeint ist und aus Unwissenheit entsteht: Dieses Machtverhältnis ist keine gesunde Basis für eine Zusammenarbeit. Du bist ein professioneller Unternehmer und hast es nicht nötig, dass dir jemand einen Knochen zuwirft. Siehe auch 12 goldene Regeln für dein Mindset als Freelance-Texter!

Warnzeichen für gönnerhafte Kunden:

  • „Ich möchte dir gerne einen Auftrag zukommen lassen. Ich weiß schließlich, wie schwer es Freiberufler haben!“
  • „Hi, könntest du mir bis morgen einen Artikel mit 1.000 Wörtern schreiben? Du hast ja bestimmt nichts zu tun!“
  • „Du kannst gerne einen kostenlosen Artikel für uns schreiben, wenn du magst. Das wäre eine tolle Referenz für dich!“

5. Der Geist

Das Problem des Geistes: Er kommuniziert unzusammenhängend oder unzuverlässig.

Alle Alarmglocken sollten bei dir schrillen, wenn sich schon im Vorfeld eurer Zusammenarbeit ein merkwürdiges Muster in der Kommunikation zeigt. E-Mails werden nicht beantwortet, offene Fragen nicht geklärt, etc.

Auch, wenn du zu wenig Informationen über den gewünschten Inhalt und Umfang deines Textes vom Kunden bekommst, ist Vorsicht geboten. Meist verpuffen diese Projekte im Nichts, oder stellen sich als unglaublich mühsam in der Abwicklung heraus.

Es gibt außerdem eine spezielle Art von Kunde, die sich alle paar Monate meldet: „Wir könnten jetzt die Website / den Blog / Projekt X gemeinsam starten!“ Du freust dich und leitest die nächsten Schritte ein: Briefing, Kosten, Deadlines etc. müssen vereinbart werden – vom Kunden kommt aber nur noch Stille. Bis er sich in ein paar Monaten wieder meldet…

Warnzeichen für unkommunikative Kunden:

  • Stille.
  • Zirpende Grillen.
  • Heuballen, die durch die Landschaft wehen.

6. Die Überraschte

Das Problem der Überraschten: Sie erwartet mehr Arbeit als vereinbart / bezahlt.

Es gibt ein schriftliches Angebot von dir, einen Vertrag oder AGBs – und trotzdem fällt der Kunde aus allen Wolken, wenn zusätzliche Leistungen auch zusätzlich verrechnet werden (oder Leistungen, die schriftlich festgehalten wurden, auch tatsächlich bezahlt werden sollen – ist mir auch schon passiert).

Andersrum kannst auch du unangenehm überrascht werden: Beim sogenannten Scope Creep wächst ein Projekt, dessen Umfang nicht klar genug umrissen wurde, ins Unermessliche – natürlich ohne zusätzliche Bezahlung, falls ihr eine Pauschale vereinbart habt.

Deswegen solltest du immer ganz genau abklären, was der Kunde unter einer vereinbarten Leistung versteht. Wenn er zum Beispiel einen Blogartikel haben will: Meint er damit einen Text in einem Word-Dokument? Oder auch Einpflegen in die Website, Bildersuche, Formatierung, Suchmaschinenoptimierung etc.? Das musst du VORHER wissen und in deiner Preisgestaltung berücksichtigen!

Warnzeichen für überraschte Kunden:

  • „Das passt schon so, du kannst schon loslegen!“
  • „Das machen wir uns dann später aus.“
  • „Wir brauchen das wirklich ganz dringend, über die Details können wir nachher reden!“

7. Der Unentschlossene

Das Problem des Unentschlossenen: Er ist entscheidungsscheu.

Du schickst deinem Kunden einen Fragebogen oder eine Briefing-Vorlage – und nichts kommt zurück? Oder nur vage Floskeln? Das könnte anstrengend werden. Die, die sich im Vorfeld am wenigsten äußern, haben meistens schon im Vorhinein die genauesten Vorstellungen vom Text (und sind beleidigt, wenn du ihre Gedanken nicht lesen konntest).

Genauso schlimm: Dein Kunde will jeden Tag etwas anderes. Er schickt dir unreflektiert Links, Textfetzen und andere Inputs, die in verschiedene Richtungen gehen – und du hast keine Ahnung, was davon du umsetzen sollst, oder was er genau von dir möchte. Eigentlich müsstest du mit ihm komplett bei Null anfangen und den Job eines Unternehmensberaters übernehmen. Das sind klassische Projekte, die nie ein Ende finden – der Kunde muss noch recherchieren, nachdenken, oder seine Strategie überarbeiten.

Warnzeichen für unentschlossene Kunden: 

  • „Ich weiß nicht – wie du möchtest.“
  • „Da muss ich mir noch etwas überlegen.“
  • „Schauen wir mal!“

8. Die Gierige

Das Problem der Gierigen: Sie verlangt Textproben oder andere Gratis-Arbeit.

Ich weiß, dass Textproben noch immer geläufig sind und viele Texter sie auch abliefern. Was ich allerdings nicht verstehe ist, warum! Ich habe im Kaffeehaus noch nie einen Probekaffee verlangt (oder bekommen). Oder einen Probe-Haarschnitt beim Friseur. Oder eine Probe-Reparatur in der Werkstatt.

Wieso sollten Texter ständig ihre Fähigkeit und Kompetenz beweisen müssen, und andere Berufsgruppen nicht? Das finde ich ziemlich ungerecht. Wenn dein Kunde wissen will, wie du schreibst und ob dein Schreibstil zu ihm passt, dann sende ihm die Textproben aus deinem Portfolio. Fertig!

Ebenfalls in diese Kategorie fallen Gratis-Arbeiten, die erwartet werden: „Könntest du uns noch schnell ein Facebook-Posting dazu texten? Und jede Woche zum zweistündigen Meeting kommen? Und täglich eine Stunde mit mir telefonieren oder E-Mails schreiben?“ Ja, wenn sie dafür bezahlt, gerne. Sonst leider nicht!

Warnzeichen für gierige Kunden: 

  • „Natürlich brauchen wir erst drei verschiedene kostenlose Textproben mit je 1.000 Wörtern.“
  • „Das ist doch so üblich!“
  • „Wir würden dich gerne ins Team integrieren! Jeden Montag um 8 Uhr findet unser Team-Meeting statt.“

9. Die Diva

Das Problem der Diva: Sie braucht viel Aufmerksamkeit.

Wenn schon die erste E-Mail seitenlang ist und viele Fragen enthält, wird dein Kunde auch in Zukunft viel Aufmerksamkeit brauchen. Er erwartet wahrscheinlich, dass du rund um die Uhr verfügbar bist oder glaubt, dass du sein einziger Kunde bist. Jede kleine Frage schickt er dir sofort per E-Mail, auch wenn er die Antwort ganz einfach selbst bei Google finden könnte.

Vorsicht auch bei Sätzen wie „Ich habe schon mit drei anderen Texterinnen zusammengearbeitet, aber das hat alles nicht funktioniert!“ Frage auf jeden Fall nach, was warum nicht funktioniert hat, und wie der Kunde sich die Zusammenarbeit genau vorstellt, bzw. welche Erwartungen er hat.

Achte bei solchen Kunden darauf, dass die Arbeitszeit für übermäßige Korrespondenz in irgendeiner Weise abgegolten ist – zum Beispiel in einer monatlichen Projektpauschale, oder indem du die Beratung per E-Mail, am Telefon oder persönlich nach deinem Stundensatz verrechnest. Wir haben schließlich nichts zu verschenken!

Warnzeichen für zeitraubende Kunden:

  • „Wo kann ich bei meiner Facebook-Seite XYZ sehen?“
  • „Ich finde die E-Mail gerade nicht, kannst du sie mir nochmal schicken?“
  • „Wann können wir uns treffen, um Kleinigkeit X zu besprechen?“

Na, kommen dir manche der Herrschaften bekannt vor? Poste doch deine eigenen Horrorgeschichten in den Kommentaren, ich bin gespannt! 😀

So findest du bessere Kunden, für die du gerne arbeitest

Jetzt möchtest du vielleicht wissen, wie du angenehme, gut zahlende Kunden finden kannst. Solche, die kein Theater machen, eine professionelle Zusammenarbeit ermöglichen und dich gut und pünktlich bezahlen.

Es braucht einige Schritte dafür:

Viel Erfolg damit!

Hinterlasse deinen Kommentar:

70 Antworten

  1. Hallo Michael,
    oje, dann wünsche ich dir, dass die 5 Projekte gut über die Bühne gehen! 😅
    Missverständnisse oder komische Rückmeldungen von Kund*innen können aber auch sehr wertvoll sein, um das eigene Auftreten zu überdenken, Prozesse zu optimieren oder Erwartungen besser zu managen. Also bin ich jedem schrecklichen Kunden auch irgendwie dankbar, denn sie haben mir geholfen, an diesen Punkt zu kommen! 😌
    GLG Lilli

  2. Ach wie herrlich!

    Ich bin gerade zufällig über diesen Artikel gestolpert und hab bei vielen Profilen sehr lachen müssen. Offenbar sind nämlich mindestens 5 deiner Kunden aktuelle bei mir gelandet?!?

    Auf jeden Fall lerne ich mit jedem Kunden und kann deine Erkenntnisse nur bestätigen… die Auswahl der richtigen Kunden ist meiner Meinung nach SEHR wichtig für das eigene Wohlbefinden… und Projekte mit den richtigen Kunden machen einfach viel mehr Spaß als solche mit einer knausrigen, unentschlossenen Diva, die sich nie meldet…

    lg
    Michael

  3. Hallo Eric,
    ja, das stimmt – ein Blog ist viel Arbeit, aber mir macht die Content-Erstellung wahnsinnig viel Spaß. Außerdem gewinnt man damit neue Kund*innen, rankt besser in Google, kann E-Mail-Adressen von Interessent*innen generieren, Affiliate-Marketing betreiben … die Vorteile überwiegen für mich eindeutig! 🙂
    Danke für deinen Kommentar und GLG,
    Lilli

  4. Danke für diesen grandiosen Artikel. Beim Lesen musste ich ein paar mal herzhaft lachen! Ich bin zwar Webdesignerin und keine Texterin, aber ich erkenne trotzdem viele dieser „Problemkunden“ wieder.

  5. Hallo Maja,
    ja, manche Kund*innen telefonieren gerne viel und oft, weil sie sich dann produktiv fühlen. 😀 Mein Tipp: Geh einfach nicht ran, wenn der Anruf nicht vereinbart war oder du dich gerade gestört fühlst (z. B. beim Frühstücken). Deine Kund*innen können warten, bis sie dran sind. 🙂
    Ich hoffe, dass der Auftrag dir trotzdem Spaß machen wird, und wünsche dir alles Gute und viel Erfolg!
    GLG Lilli

  6. Hallo Nicole,
    herzlichen Dank für deinen Kommentar! 🙂 Das kenne ich auch aus meiner Zeit als Angestellte und war für mich ebenfalls ein Antreiber, mich selbstständig zu machen und selber zu entscheiden, mit wem ich „das Vergnügen habe“. Schön, dass du es jetzt selbst in der Hand hast! 🙂
    Viel Erfolg und GLG,
    Lilli

  7. Hallo Claudia,
    ja klar, das kann auch gerne mal ein „Mischtyp“ sein! 😀 Danke für deinen lieben Kommentar.
    Ich arbeite mittlerweile auch nur noch mit Kund*innen, die mir sympathisch sind und mir auf Augenhöhe und mit Respekt und Wertschätzung begegnen. Alles andere ist das Geld nicht wert! Und ich habe mich ja selbstständig gemacht, damit ich mir aussuchen kann, mit wem ich arbeite. 🙂
    GLG und einen schönen Montag,
    Lilli

  8. Liebe Lilli, danke für diesen herrlichen Blogbeitrag! Ich wußte nicht ob ich lachen oder weinen sollte als ich das gelesen habe! Du hast sie alle erkennt und fein portraitiert. Besonders schwierig wird es, wenn mehrere charakteristische Eigenschaften zusammen kommen. (Seufz) Vieles läuft ja eher subtil ab und es ist schwer frühzeitig zu erkennen wer da vor einem sitzt und rechtzeitig Grenzen zu setzten. Es tut auch nicht gut, kostet enorm viel Kraft und Selbstvertrauen. Ich habe festgestellt das es besser ist sich frühzeitig zu fragen: Ist das ein guter Kunde oder kann der weg? Hört sich vielleicht böse an, ist aber wichtig um auch mental überleben zu können. Wäre schön, wenn das miteinander etwas wertschätzender wäre 😃 LG Claudia

  9. Herrlich! Bin gerade auf Deinen Blog aufmerksam geworden, klicke mich voller Begeisterung durch die tollen Beiträge und weiß nach diesem hier definitiv, warum ich mich unbedingt selbständig machen MUSS. In 12 Jahren als angestellte Kommunikationsberaterin auf Agenturseite kenne ich diese Kunden alle (!) nur zu gut und war leider immer in der dummen Lage sie ohne wenn und aber betreuen und ertragen zu müssen – der Chef sah „nur“ das Geld oder den Namen und ich schon vorher, wie das in der operativen Arbeit werden wird und was am Ende bei rauskommt. Geholfen hat es nichts – der Kunde kam und ich hatte die Diskussionen.
    Zum Glück habe ich es nun selbst in der Hand und kann meine guten Menschen-/Kundenkenntnis nutzen und möglichst wenig von dieses „Höllenkunden“ an mich und meine Arbeit heranlassen.

  10. Habe aktuell gerade ein Beteiligungsangebot vorliegen. Eigentlich gar nicht so uninteressant, weil es meine Hauptthemen abdecken würde und es insgesamt echt ein Zukunftsthema ist. Und das wöchentliche Volumen wär kein Problem.

    Allerdings ging es dann los mit dem ersten Telefonat. Ganz in der Früh und 5 Minuten vor dem Termin (der auch nicht noch mal rückbestätigt wurde, obwohl ich erst etwas später darauf geantwortet hatte, dass es ok geht). Hab dann erst mal abgewürgt und gemeint, dass ich noch ein paar Minuten brauche (war auch der Fall) und wir ein paar Minuten später vereinbart hatten.

    Nachdem sich dann nichts mehr tat, habe ich selber angerufen, ging dann über eine Stunde (ein Glück habe ich eine Flat…). Äußerst unstrukturiertes Gespräch und einfach nicht auf den Punkt, dafür zu 99% wie toll doch alles ist und wird. Na ja, hat sich dennoch halbwegs spannend angehört aus oben genanntem Grund, und ich habe mal Textreferenzen gemailt.

    Heute dann ein Anruf, als ich noch beim Frühstücken war. Hab erst hinterher gesehen, dass davor ne kurze Anfrage per Mail geschickt wurde, ob wir da telefonieren können. Erst mal ne Antwort abzuwarten statt einfach anzuklingeln wäre halt schon nett gewesen.

    Ne halbe Stunde hauptsächlich blabla bzw. Input, der mir bereits bekannt war aus der Antwort-E-Mail. Hab dann mal nach der Domain für das Portal gefragt, das da hochgezogen wurde. Und ich frag mich halt jetzt ernsthaft, ob sich die anvisierte Zielgruppe davon wirklich angesprochen fühlen wird. Tja nun…

  11. Großartiger Text, ich habe gerade herzhaft gelacht und so viele frühere Situationen wiedererkannt 🙂 Bei mir hat sich tatsächlich vieles verändert, nachdem ich für mich – rein gedanklich – glasklare Entscheidungen getroffen habe. Nicht nur zu wissen, mit wem ich nicht mehr arbeiten wollen würde, sondern vor allem auch ganz klar festgelegt zu haben, mit wem ich unbedingt arbeiten wollen würde, war der Schlüssel. Seitdem ist es sehr viel leichter geworden. Es funktioniert nicht immer, gelegentlich schleicht sich noch jemand ein, der sich als nervtötend herausstellt. Das ist für mich dann ein Zeichen, dass ich unbedingt wieder mein Mindset überprüfen muss.

  12. Hallo liebe Andrea,

    freut mich sehr, dass du wieder auf meinen Blog gefunden hast! 🙂

    Von Korrekturen für Textproben habe ich auch noch nie gehört. Und der VA-Kunde hat wahrscheinlich seine hohen Erwartungen, die zu erfüllen sind, kaum bis gar nicht kommuniziert, oder? Es ist immer wieder spannend, was einem als Selbstständigem so begegnet – deswegen liebe ich den Job! ;D

    GLG Lilli

  13. Wow Lilliy, dein Blog wird meine Karriere Bibel!

    Ich habe gerade erst angefangen und bedanke mich hiermit schon einmal im Voraus – deine Arbeit wird mir mir bei meiner Arbeit enorm helfen!

    Herzliche Grüße aus Saigon
    Julia

  14. Huhu liebe Lilli,

    bin gerade über Pinterest auf diesen Artikel gestolpert und musste echt herzlich lachen 😀 ich nenne diese Leute liebevoll die KfHs, die Kunden from Hell.
    Meine Favoriten bisher waren: Textproben für einen wirklich großen Auftrag (recht ungewöhnliches Format und kleiner Umfang, deshalb habe ich dem zugestimmt). Mir wurden dann die Karotten nicht nur vor die Nase gehängt, sondern förmlich um die Nase gehauen (Redaktionsleitung, unbefristete Zusammenarbeit, 2k pro Monat!!111). Und dann bekam ich meine Texte mit unglaublich unfreundlichen Anmerkungen zurück, die ich dann kostenfrei einarbeiten sollte. Ich rief also zurück, sagte ich würde die Änderungen gerne einarbeiten und nannte im gleichen Atemzug meinen Stundenlohn. Denn eine Idee meines Stils hätten sie ja nun schon bekommen. Für die 100€ hat’s dann im Budget leider nicht mehr gereicht xD und bei meiner Geduld auch nicht mehr.
    Eine andere Anfrage, die mich erreichte, enthielt den Satz: „Ich habe derzeit eine Probeaufgabe an 8 (!) VAs geschickt, bisher konnte aber keiner meinen Erwartungen gerecht werden.“ Auch da hab ich dankend abgelehnt.

    Hach, wenn ich noch mal vor der Entscheidung stünde, mich selbstständig zu machen… I’d do it again, if only for the stories 😉

    Viele liebe Grüße
    Andrea

  15. Hallo Detlef,

    wow, 25 Jahre – was du bestimmt alles erzählen könntest! 😀

    Ja das stimmt, den Verausgabten habe ich vergessen. -> Die Website hat schon fast das ganze Budget aufgebraucht, jetzt kann sie nur noch zum Hungerlohn mit Text & Inhalt befüllt werden! 😉

    Vielen Dank für deinen Kommentar, ich freue mich.

    GLG Lilli

  16. Hallo Lilli, wunderbar treffend skizziert.

    Ich hatte diese Kunden alle in meinen über 25 Freelance-Texter-Jahren 😉 Und einen noch nicht erwähnten: „Den Verausgabten“. Sein Mantra:

    Der Grafiker war schon so teuer, jetzt habe ich nur noch ________ (lächerlichen Mini-Betrag bitte einsetzen) für den Text.

    Weiterhin fröhliches Texten und viele Grüße von Texterschreibtisch zu Texterinnenschreibtisch

    Detle

  17. Liebe Julie,

    wow, wie lieb von dir! <3 Vielen Dank, ich freue mich gerade sehr! 🙂

    Ja, ich weiß auch nicht, warum Kunden das machen. Teilweise denke ich, dass sie glauben, es gehört im Prozess einfach so gemacht. Teilweise ist es auch sinnvoll, damit beide Seiten die aktuelle Letztversion des Textes haben, z. B. für spätere Überarbeitungen.

    In meiner Agentur habe ich aber auch gelernt, dass Kunden gerne "ein Stück von sich" im Text sehen wollen, damit sie ihn emotional annehmen können und er nicht komplett von einer fremden Person geschrieben wurde. Zu diesem Zweck kann man als Texter einen kleinen, offensichtlichen "Ablenkungs-Fehler" einbauen, damit der Kunde etwas zu korrigieren hat und glücklich ist, aber den Rest des Textes in Ruhe lässt. 😛 Kleiner Tipp am Rande!

    Artet das aber aus, sage ich dem Kunden: "Sie dürfen kleinere Korrekturen auch gerne selbst durchführen."

    GLG Lilli

  18. Liebe Lilli,
    Ich liebe deinen Blog! Ich sitze seit ner halben Stunde da und klicke mich durch deine Artikel, weil ich sie mega gut finde. Vor allem bei dem musste ich teilweise echt herzlich lachen. Ich hab nur einmal in der Agentur für einen Kunden getextet, der mir dann wirkliche Nichtigkeiten (zum Beispiel „verschreibungspflichtig“ statt „rezeptpflichtig“) ausgebessert und rot markiert hat und wollte, dass ich das ersetze, obwohl er das mit viel geringerem Zeitaufwand gleich hätte selber machen können 😀
    LG Julie

  19. Danke Heike! 🙂
    Das war natürlich eine ganz miese Tour. Von Beteiligungen bin ich mittlerweile auch schon geheilt! 😉 Wie es scheint, muss jeder Texter sich mal ordentlich die Finger verbrennen, bevor der Aha-Moment kommt und man anfängt, die Bedingungen der Zusammenarbeit selbst zu bestimmen und auf sich selbst zu schauen. Besser früher als später!
    Mehr Gedanken dazu habe ich auf http://www.lettersblog.de/mindset-freelance-texter niedergeschrieben. Freut mich, wenn du vorbeischaust!
    LG Lilli

  20. Der Kunde, der immer dann ankommt, wenn er sonst seinen Text nicht noch billiger und sofort kriegt, außerdem eigentlich kein Geld hat und zusätzlich seine eigenen Kunden mangels eigener Disziplin schon fast versetzt und selbst Ärger hat.

    Er ist mangels eigener Fähigkeiten zunächst nicht in der Lage, alleine fehlerfrei zu schreiben.
    Er ist kaum in der Lage, Dir zu erklären, was Du eigentlich für wiederum seinen Kunden schreiben sollst .. aber es eilt grundsätzlich.
    Er ruft Dich meistens mitten in der Nacht an, will sich dann wieder melden, tut es aber nur manchmal.
    Wenn er sich meldet, hat er es so eilig, dass Du sofort starten sollst. Er verspricht auch, Geld zu überweisen, tut das aber erfahrungsgemäß nur dann sofort, wenn Du soweit bist, vorher gar nicht erst mit der Arbeit anzufangen.
    Er schickt dann meistens mehr Aufträge als im voraus bezahlt .. auf die Restkohle kannst Du wochenlang warten und immer wieder nachfragen.
    Oft bezahlt er den Rest erst dann, wenn er wieder was so eilig braucht.

    Du kannst Dir sicher sein, dass er bei Aufträgen, wo er nicht selbst mit Ärger rechnen muss, die Texte irgendwo in einem der Texterportale in der allerniedrigsten Sterne-Stufe bestellt.

    Der schickt Dir dort unter Garantie keine Direct-Orders, auch wenn Du ihm das immer wieder anbietest.

    Besonders gerne meldet er sich zu Weihnachten, Silvester, Ostern oder wenn Du sonst eigentlich gar nicht arbeiten wolltest und bettelt ohne Ende.

    Und klar tut er immer so, als ob er Dir damit einen Gefallen tut.

    Du wirst diesen Typ Kunden erst dann los, wenn Du rigoros egal was er will mehr als einmal Nein sagst oder am besten gar nicht erst mehr ans Telefon gehst und auf mails auch nicht mehr reagierst.

  21. Wir ergänzen in einer Gruppe gerade. Stimmt, es begegnen uns noch mehr Kundentypen:
    Nr. 10, der „Inspirierte“ fühlt sich von den Ideen des Texters so inspiriert, dass er auch selber formulieren will. Berauscht vom eigenen Firlefanz nimmt er dann seinen eigenen Text.
    Nr. 11, das „AG-Team“. Der Ansprechpartner sucht den Texter aus, macht das Briefung und koordiniert den Auftrag. Auftrag ist fertig und abgesegnet, aber das „Team“ will am Ende alles anders haben.

  22. Vielen lieben Dank, auch für das Teilen auf Facebook! 🙂 Ich versuche, für solche Kunden gar nicht mehr zu arbeiten – dann ist das Texten auch nicht anstrengend, sondern macht sogar Spaß. Vielleicht liegt es aber auch an uns Textern, die Kunden zu „erziehen“, wenn so viele Kollegen diese Probleme kennen!

  23. Herrlich! Danke für den erfrischenden und erhellenden Beitrag. Ja, einige Kunden aus der Vergangenheit habe ich wiedergefunden. Auch einige aktuelle. Puh. Mein persönliches Highlight: AG will Unmengen Texte, teils gegen Bares (Centpreise), teils gegen Beteiligung. Lieblingsthema, also liefere ich. Plötzlich setzen die Bezahlungen aus – Küche ist abgebrannt, Foto anbei. Ich, mitfühlend wie ich damals noch war, hab ihm lange Zahlungsziele gesetzt, Verständnis gehabt etc. Ende vom Lied: Ich fast bankrott, aber die Frau des AG postet bei FB ihre neuen Extensions (!). Das hat mich einerseits unglaublich wütend gemacht und mir zum anderen die Augen geöffnet. Nie wieder Beteiligungen, nie wieder Centpreise, nie wieder einen kumpelhaften Ton zum AG und nie wieder so viel Mitgefühl. Klar, kann bei jedem mal was sein. Aber heute schaue ich mir viele genauer an. Und wenns nicht passt, wird gleich die Zusammenarbeit beendet (oft, bevor sie beginnt). Kann ich mir heute eher leisten, aber man lebt auch viel ruhiger so, arbeitet nicht mehr an Wochenenden, Feiertagen usw. Pausen tun der Kreativität gut, hat aber lange gedauert, bis ich das begriffen habe.

  24. Hallo Lilly, sehr lustiger und passender Beitrag! Ich hab mir noch nie die Mühe gemacht, die Kunden so einzuordnen, aber es stimmt einfach. Kenne auch den „Geist“, den „Gönner“, die „Überraschte“, die „Diva“ und den „Untentschlossenen“. Gott, wie anstrengend eigentlich, wenn man drüber nachdenkt.
    Der Artikel könnte ein richtiger Knaller in der Texterszene werden 🙂

  25. Danke dir! 🙂
    Bei meinen Lieblingskunden habe ich diese Probleme gottseidank nicht. #allefingerüberkreuz Andere haben vielleicht mal einen schlechten Tag – aber solange so ein Verhalten nicht Usus ist, ist es meiner Meinung nach in Ordnung!

  26. Sehr schöner Text 😀

    Das Problem ist tatsächlich, dass jeder Kunde vermutlich irgendeinen Punkt erfüllt und man am Ende konsequenterweise alle ablehnen müsste 😛

  27. Hallo Katrin,

    haha, diese Spezies kannte ich noch gar nicht – das hört sich schrecklich an! Ich werde definitiv auf diese Warnzeichen achten. 😉

    Einen coolen Blog hast du!

    GLG aus Wien

  28. Liebe Ivana,

    vielen Dank für dein liebes Kommentar! Das bedeutet mir viel.

    Und freut mich sehr, dass ich dich zum Lachen bringen konnte! Ich musste während des Schreibens auch lachen. 😀

    GLG

  29. Vielleicht noch diese Gruppe: Die emotionalen Grenzüberschreiter. Lieblingssätze: „Ich bin persönlich enttäuscht von Ihnen!“ „Das habe ich mir anders vorgestellt. Ich habe geweint und konnte die ganze Nacht nicht schlafen!“ „Mein Chef wird mich fertig machen, Sie müssen mir wirklich helfen.“ Ich hatte über Jahre eine Lieblingskundin, die öfter solche Hämmer brachte. Mit ihr bin ich irgendwie in eine ganz persönliche emotionale Schiene geschlittert. Puh! Nie wieder!

  30. Servus,
    ach Gott, habe ich gerade herrlich gelacht! Du hast sie alle sooo gut beschrieben. 😀
    Und ich habe auch all meine Anfangsfehler wiedererkannt.

    Dieser Beitrag ist wirklich ganz viel wert. I love it!

    Liebe Grüße
    Ivana

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert