Lilli Koisser

Wie du als Selbstständige*r NICHT „selbst und ständig“ arbeitest

Letztens lamentierte ein Texter in 11 Tweets über die Schattenseiten seiner Selbstständigkeit: Er sei rund um die Uhr für seine Kund*innen da und „richte sein Leben nach ihnen aus“, arbeite nachts, an Wochenenden und Feiertagen ohne Nacht- und sonstige Zuschläge, mache nie Urlaub, arbeite auch bei Krankheit (natürlich ohne Krankengeld), und nach allen Ausgaben bleibe ihm nichts von seinem hart erarbeiteten Geld übrig. 😬 Bitte einmal die kleinste Violine der Welt spielen! 😅

Wie du nicht selbst und ständig arbeitest

Wer ist für deine Unternehmensführung verantwortlich?

Ganz ehrlich? Selbst schuld. Du hast dir statt eines erfolgreichen Unternehmens dein eigenes Hamsterrad gebaut. Wer ist denn für deine Arbeitszeiten und deine Preiskalkulation verantwortlich? Wer bestimmt denn, wann du zu welchem Preis und mit welchen Kund*innen arbeitest? Die fürchterliche Phrase „Selbstständig bedeutet selbst und ständig“ höre ich auch heute noch viel zu oft. Und das Schlimmste daran: Dutzende Menschen kommentierten, dass es ihnen genauso geht. 🤯

Dabei haben wir doch gerade in der Selbstständigkeit die Möglichkeit, alles nach unseren eigenen Vorstellungen und Vorlieben auszurichten. Ich verstehe ehrlich gesagt nicht, warum Freelancer*innen sich in ihrem eigenen Unternehmen machtlos fühlen. Wenn du die Macht nicht hast, dann bedeutet das doch, dass du die Macht abgegeben hast – an deine Kund*innen, die äußeren Umstände, die Jobbörsen, den bösen Staat oder wem du sonst noch die Verantwortung zuschiebst. Hol sie dir zurück! 💪🏻

Die 7 häufigsten Ursachen, selbst und ständig zu arbeiten

1. Deine Einstellung zu Geld

Unbewusste Überzeugungen wie „Geld muss man sich hart verdienen“, „Mit Dingen, die mir leicht fallen und Spaß machen, kann / darf ich kein Geld verdienen“, „Reiche Menschen sind böse“, „Ich muss alles selbst machen, um Geld zu sparen“ oder „Krankenpfleger*innen sind total unterbezahlt, also steht es mir auch nicht zu, viel Geld zu verdienen“ sind für deine Selbstständigkeit (und Gesundheit) fatal.

Ein gesundes Unternehmen erwirtschaftet Gewinn. Ein ungesundes Unternehmen macht Minus und zieht auch die involvierten Personen (in diesem Fall: dich!) mit in den Abgrund. Auf welcher Seite möchtest du stehen? Sieh dir dazu gerne meine Buchtipps zum Thema Geld an!

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2. Deine Einstellung zu Arbeit und Leistung

Eine der schwierigsten Aufgaben von Selbstständigen ist es, alles zu verlernen, was sie in der Schule, im Studium und in der Anstellung über Arbeit eingetrichtert bekommen haben. 😝 Bitte denk daran: Unser Schulsystem bildet Angestellte aus, keine Unternehmer*innen! Nach dem Motto „Hinsetzen, Klappe halten, zuhören und abarbeiten“ werden schon die 6-jährigen Erstklässler*innen behandelt.

Im Job wird dann darum gewetteifert, wer die meisten Überstunden schiebt und daher als Arbeitskraft vermeintlich am wichtigsten und wertvollsten für das Unternehmen ist. Auch, wenn nichts zu tun ist, sitzen wir 8 – 9 Stunden lang am Schreibtisch und tun so, als wären wir super-busy und total produktiv und erfolgreich. 🙄 Pass auf, dass du dieses Verhalten nicht (zu lange) mit in deine Selbstständigkeit nimmst. Bei mir hat es jahrelang gedauert, die inneren Peitschenschwinger in den Ruhestand zu verabschieden. Denn:

Produktiv ist nicht gleich profitabel! Nur, weil deine To-do-Liste aus allen Nähten platzt, heißt das nicht, dass du erfolgreich (oder ein wertvollerer Arbeitnehmer oder Mensch) bist. Im Gegenteil: Viele unnötige Aufgaben, die keinen Umsatz produzieren, halten dich sogar davon ab, Geld zu verdienen. Wie sagte schon Rockefeller: „Wer den ganzen Tag arbeitet, hat keine Zeit, Geld zu verdienen.“ Lege deine Angestellten-Mentalität ab und denke wie ein*e Unternehmer*in (denn das bist du als Freiberufler*in, ob du willst oder nicht).

Und: In unserer Gesellschaft wird „fleißig“ leider oft mit „guter Mensch“ gleichgesetzt. Daher wundert es mich überhaupt nicht, wenn Menschen herumlaufen und lauthals verkünden, wie fleißig sie nicht sind und wie sehr sie sich nicht aufopfern. Sie rufen damit eigentlich: „Schaut mal, was für ein guter Mensch ich bin! Ich setze mich selbst an letzte Stelle, opfere mich für meinen Beruf / meine Kund*innen / meine Familie / whatever auf, bin total busy, und Geld habe ich auch keines! Ich bin ein richtig guter Mensch!!“ 😛 Sie bekommen dafür auch etwas zurück, nämlich Aufmerksamkeit, Mitgefühl und oft auch Anerkennung. Wenn du diesen Mindfuck mal durchschaut hast, wird es dir leichter fallen, den Busy-Busy-Lifestyle abzulegen.

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3. Falsche Preis-Kalkulation

Ich habe 2013 auch mit einem Stundensatz von 30 – 35 Euro begonnen, weil ich es nicht besser wusste. Heute kann ich dir aber aus Erfahrung sagen: Es lohnt sich in unseren Breitengraden nicht, für dieses Geld in Vollzeit selbstständig zu sein! Es ist nicht normal, sich 12 Stunden pro Tag abzurackern und keine entsprechenden Ergebnisse auf dem Konto zu sehen! Noch schlimmer als ein zu niedriger Stundensatz wirken sich Cent-pro-Wort-Preise oder unterbezahlte Jobs von Freelancer-Plattformen auf deinen Lebensunterhalt aus.

Ein kreatives Werk ist mehr als die Summe seiner Teile. Einen Text anhand seiner Wortanzahl zu berechnen ist so, als würdest du im Kaffeehaus deinen Kaffee anhand der Bohnenanzahl und der Milliliter Wasser und Milch berechnen. Was ist mit den Kosten für Strom, Wasser, Gas, Pacht, Kellner*innen, Köch*innen und die Geschäftsführerin? Die hast alle du als Gast zu tragen, weil Restaurants (hoffentlich) unternehmerisch kalkulieren – und in der Stundensatz-Berechnung verhält es sich nicht anders.

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4. Zu viele Projekte, die sich nicht lohnen

Zu Beginn der Selbstständigkeit ist es meiner Meinung nach ganz normal, dass du erstmal JEDES Projekt annimmst – Hauptsache, es kommt Geld rein und du probierst dich aus. Wenn du aber nach spätestens 1 bis 2 Jahren deine Verhaltensweisen nicht änderst und nicht anfängst, einen etwas kritischeren Blick auf deine Kund*innen und Projekte zu werfen und Standards für die Projektannahme zu etablieren, landest du schnell in einem Teufelskreis aus Überforderung, Lustlosigkeit und Frustration.

Eine der häufigsten Rückmeldungen zu diesem Beitrag auf Facebook und Instagram war: „Das musste ich erstmal lernen“. Und ich glaube, dass das auf uns alle zutrifft. Niemand wird von Tag 1 an sofort wissen, wie er mit Kund*innen umgehen, genügend Umsatz machen und die perfekten Projekte finden kann! Es besteht also kein Grund, sich zu schämen oder zu ärgern, wenn du noch in dieser Phase steckst. Aber informiere dich bitte und überlege dir, wie du dich mit deinem Unternehmen weiterentwickeln kannst.

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5. Zu wenig Marketing

Bei vielen Freelancer*innen, die so „getrieben“ sind und rund um die Uhr arbeiten, beobachte ich, dass sie gar kein verlässliches System zur Kundengewinnung etabliert haben. Das führt natürlich dazu, dass sie auf jeden Strohhalm angewiesen sind und das Gefühl haben, dass sie alles annehmen MÜSSEN, weil sie keine andere Wahl haben.

Keine andere Wahl zu haben ist die schlechteste Verhandlungsposition, in die du dich selbst bringen kannst. Deine Verzweiflung und Unterwürfigkeit spüren auch potenzielle Kund*innen. Und es liegt in der Natur des Menschen bzw. aller Lebewesen, dass Schwächere ausgenutzt werden.

Ich persönlich glaube, dass deine innere Haltung bestimmt, welche Kund*innen du – bewusst oder unbewusst – anziehst. Wer in sich ruht, Vertrauen in die eigene Leistung hat, in Lösungen statt Problemen denkt und seine Grenzen wahrt, hat es viel leichter beim Verkaufen. Eine Aura von „Ich habe den Auftrag nicht nötig, hätte ihn aber gerne“ wirkt einfach besser als „OMG ich brauche den Auftrag unbedingt, zu jedem Preis!!“.

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6. Nicht Nein sagen können und es allen recht machen wollen

Kunde X braucht ein Design bis morgen. Kundin Y fragt am Freitag Nachmittag, ob du einen Text vielleicht bis Montag Morgen schreiben könntest. Und du fühlst dich gezwungen, zu allem Ja zu sagen, denn schließlich sind die Kund*innen nett, schätzen anscheinend deine Arbeit – und das Geld könntest du auch gebrauchen!

Wenn du aber möchtest, dass deine Kund*innen langfristig mit deiner Arbeit zufrieden sind, dann ist es deine Pflicht, für dein eigenes Wohlergehen zu sorgen. Als Einzelunternehmer*in bist du selbst dein*e wichtigste*r Mitarbeiter*in und solltest dich selbst auch so behandeln. Dazu gehören wohlwollende Gedanken, Selbstfürsorge, Pausen und freie Abende und Wochenenden. Alles andere ist Selbstausbeutung – und dafür hast du dich bestimmt nicht selbstständig gemacht, oder?

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7. Fehlende Konditionen und Grenzen gegenüber Kund*innen

Wenn wir davon ausgehen, dass wir für alles in unserem Leben selbst verantwortlich sind – für die Erfolge UND die Misserfolge -, dann liegt es an dir, Klarheit darüber zu gewinnen, wie du in deinem eigenen Unternehmen arbeiten möchtest.

  • Wie viele Stunden pro Tag bist du wirklich leistungsfähig? Studien zeigen beispielsweise, dass man mit 6 Stunden Arbeitszeit pro Tag produktiver ist als bei 8-Stunden-Tagen.
  • Wie viele Stunden davon kannst du wirklich an Kund*innen verkaufen? Man geht davon aus, dass man sich 30 – 70 % der Zeit (je nach Phase deiner Selbstständigkeit) für andere Aufgaben – Akquise, Marketing, Buchhaltung, Korrespondenz, Visionsarbeit – reservieren sollte.
  • Wann bist du für deine Kund*innen erreichbar, und wie? Ist es eine gute Idee, über WhatsApp oder den Facebook-Messenger Tag und Nacht mit deinen Kund*innen zu kommunizieren? Für meine Kund*innen bin ich nur per E-Mail und über Videokonferenz-Termine erreichbar, weil ich keine Sklavin meines Telefons bin und selbst darüber entscheiden möchte, wann ich reagiere und wann ich agiere.
  • Unter welchen Bedingungen – wenn überhaupt – nimmst du kurzfristige Aufträge an (wie hoch ist der Eilzuschlag, wie lange vorher muss gebucht werden)? Eine schnelle Lieferung ist ein Mehrwert für den Kunden, der nicht kostenlos ist!
  • Wahre deine Grenzen ohne viele Worte und mit sanfter Bestimmtheit. „Nein, das geht leider nicht / das biete ich leider nicht an / da bin ich leider schon gebucht“ nimmt dir niemand übel. Und wenn doch, ist das ein klares Warnzeichen für schreckliche Kund*innen.

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Wie du nicht mehr selbst und ständig arbeitest

Selbst arbeiten:

Nein, du musst als Selbstständige*r nicht unbedingt selbst arbeiten. Im Vertragsrecht ist sogar ausdrücklich festgehalten, dass man als Freiberufler*in vertretungsberechtigt ist. Das bedeutet, dass du die in Auftrag gegebene Leistung nicht zwingend selbst erbringen musst.🤷‍♀️

Du könntest z. B. deine Methode perfektionieren und dokumentieren und dann Aufgaben an andere auslagern. Oder das ganze Drumherum in deinem Business – Marketing, Buchhaltung etc. – outsourcen und dich voll und ganz um deine Kernkompetenzen kümmern. Du musst nicht alles alleine am Laufen halten! 🙅🏻

Manchmal reicht es auch schon, ein Buch zu lesen oder einen Kurs zu belegen und dir Zeit für die Implementierung zu nehmen, um Aspekte deiner Selbstständigkeit zu optimieren. Wichtig ist, dass du dir Hilfe suchst, wenn du etwas ändern möchtest, und nicht in Gedanken wie „Das ist eben üblich“ oder „Andere machen es doch auch so“ versinkst.

„Aber der Kunde hat doch MICH gebucht!“

Nein, der Kunde hat eine Lösung für sein Problem gebucht. Wer diese Lösung herbeiführt, ist ihm in den meisten Fällen egal, solange sie den Qualitätsstandards deiner Arbeit entspricht. Oder glaubst du, dass es deinen Kunden interessiert, wer das Projekt im System anlegt oder die Rechnung schreibt? Du kannst Anleitungen und Prozesse erstellen und Teilaufgaben zur Erfüllung des Auftrags an eine*n VA (virtuelle*n Assistent*in) auslagern.

„Ich kann mir keine*n Assistent*in leisten!“

Du kannst es dir nicht leisten, dass ein*e virtuelle*r Assistent*in für 100 – 200 Euro pro Monat deine E-Mails beantwortet oder Recherchen für dich durchführt? Oder ein Buch um 30 Euro, das dein Zeitmanagement verbessert? Dann solltest du vielleicht woanders ansetzen, nämlich an deinen Preisen und deiner Gewinnspanne. Wenn du rund um die Uhr arbeitest und dir nichts übrig bleibt, dann läuft anscheinend irgendetwas schief, oder?

Business-Coach James Wedmore sagt sogar: „Du kannst dir noch keine*n Assistent*in leisten, weil du dir noch keine*n Assistent*in geleistet hast.“ Soll heißen: Manchmal muss man erst investieren und dann erst bereit dafür sein.

Ständig arbeiten:

Nein, du musst auch nicht ständig arbeiten. Du bist dein eigener Boss und kannst selbst entscheiden, wann du arbeitest und wann nicht! Lege Öffnungs- und Arbeitszeiten fest, setze deine Deadlines nicht so knapp, verlange Eilzuschläge, sage auch mal Nein und kalkuliere Preise, von denen du nachhaltig und langfristig leben kannst, ohne dich ins Burnout zu arbeiten. Inkl. Kranken- und Urlaubsgeld. 😌

„Aber ich habe Deadlines!“

Dann lege dir deine Kunden-Deadlines nicht so knapp. Du bist auch für deine Verfügbarkeit und deinen Buchungskalender selbst verantwortlich. Ein freundliches „Da bin ich leider schon gebucht“ versteht jede*r Kund*in und sorgt dafür, dass deine Kund*innen sehen, dass du

  • auch andere Projekte zu betreuen hast,
  • ein*e gefragte*r Expert*in bist und
  • nicht Tag und Nacht nur für sie zur Verfügung stehst.

„Ich muss abends und am Wochenende arbeiten!“

Warum? Sind deine Preise zu niedrig oder nimmst du zu viele Aufträge auf einmal an? Beide Faktoren liegen in deiner Hand und andere Gründe fallen mir nicht ein, warum jemand abends oder am Wochenende arbeiten müssen sollte. Außer Angst, und die ist selten ein guter Berater.

„Ich kann keinen Urlaub machen oder krank sein!“

Warum nicht? Wenn du deinen Urlaub gut planst und auch finanziell für Ausgleich sorgst, steht deinen Ferien absolut nichts im Wege. Außer deine Ausreden und dass du das Gefühl liebst, gebraucht zu werden. Und auch in deine Gesundheit solltest du mit einer Krankenversicherung investieren. Die hat mir, als ich 6 Monate lang im Krankenstand war, den Allerwertesten gerettet.

„Aber meine Kund*innen brauchen mich doch!!“

Deine Kund*innen kommen ehrlich gesagt auch ohne dich zurecht. Als Texter*in, Designer*in oder Berater*in geht es in unserer täglichen Arbeit selten um Leben und Tod, oder? Und wenn Ärzt*innen, Psychotherapeut*innen und Feuerwehrleute auf Urlaub fahren können, dann kannst du das auch. Während meines 6-monatigen Krankenstands kamen meine Kund*innen auch wunderbar ohne mich zurecht – die Welt steht noch. 😌

Ich persönlich habe mich NICHT selbstständig gemacht, um selbst und ständig zu arbeiten. Ganz im Gegenteil: Ich habe den Schritt gewagt, um freier zu sein und weniger zu arbeiten. Ich möchte SELBST meine Zeit einteilen und STÄNDIG mein Leben genießen. Und du? 😊

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12 Antworten

  1. Hallo Janina, vielen Dank, das freut mich! 🙂
    Ja, das kenne ich auch: Viel zu viel vornehmen und dann enttäuscht sein, wenn nicht alles fertig wird. Lieber gleich weniger einplanen!
    Und kennst du das Phänomen, wenn man weiß, dass man jetzt nur eine halbe oder eine Stunde Zeit zum Arbeiten hat? Plötzlich so viel geschafft wie sonst in 3 Stunden! 😛
    GLG Lilli

  2. Hallo Nadja, haha, neue Fans sind immer gerne willkommen! 😀
    Aber ernsthaft, ich freue mich sehr über deine Zeilen und das Wissen, dass ich dich in deinen Träumen und Zielen bestätigen konnte.
    Mach weiter so und geh deinen Weg!
    GLG Lilli

  3. Hallo Michael,
    danke für deinen Kommentar und den Link – den Artikel muss ich mir unbedingt übers Wochenende durchlesen! Da scheinen wir ja einer Meinung zu sein. 🙂
    GLG Lilli

  4. Liebe Lilli,
    danke für deinen schönen Artikel. Ein bisschen fühle ich mich erwischt, weil ich auch dazu neige, deutlich mehr zu arbeiten. Wenn ich drüber nachdenke, sind die produktivsten Tage eigentlich die, an denen ich wirklich nur 6 oder sogar nur 5 Stunden arbeite.
    Im Laufe der Zeit habe ich gemerkt, dass ich mein tägliches Arbeitspensum absolut überschätze.
    Deshalb plane ich jetzt in Wochen und verteile die Aufgaben erst danach auf einzelne Tage. Das schützt mich davor, die ToDo-Liste so lang zu haben, dass ich gar nichts mehr hin bekomme.
    Du hast mir viel Stoff zum Nachdenken gegeben.
    Alles Liebe
    Janina

  5. Herzlichen Dank, Lilli, dass du immer und immer wieder bestätigst, was ich eigentlich weiß, aber mich noch immer nicht so recht umzusetzen traue. Dabei hast du absolut Recht: Ich habe mich auch genau deshalb selbstständig gemacht, weil ich ab einem gewissen Punkt nur noch selbst und ständig über mich und mein Leben entscheiden wollte, und nicht, damit ich statt nur von Montag bis Freitag, 8 bis 16 Uhr, dann doch lieber ständig arbeiten – und noch dazu selbst für alles verantwortlich sein darf!
    Dein Artikel hilft mir auf meinem Weg zu einem entsprechenden Mindset ungemein weiter, allein deshalb, weil er mir zeigt, dass meine Vorstellungen von einer erfüllenden Work-Life-Balance und absoluter Selbstbestimmtheit keineswegs nur Hirngespinste sind.
    Auch für den Hinweis auf die Möglichkeiten im Krankheitsfall bin ich sehr dankbar. Das nimmt noch einmal eine ganze Menge unnötigen Druck raus.
    Langsam werde ich ein echter Fan von dir! <3

  6. Hallo Lilli,

    beim Betreff deiner E-Mail habe ich echt schmunzeln müssen. Weil ich selbst vor ein paar Wochen auch einen Artikel zu genau diesem Thema veröffentlich habe und mich das Thema daher anspricht. Nichts geht mir mehr auf die Nerven als Selbstständige, die Jammern…. dabei haben sie es doch selbst in der Hand, oder?

    Du beschreibst das Thema sehr genau und auf den Punkt gebracht aus einem etwas anderen Blickwinkel – super!

    Ich hoffe es ändert sich etwas in der Einstellung!

    Alles Liebe,
    Michael

  7. Vielen Dank, lieber Mark! 🙂 Genauso sehe ich das auch – und es ist außerdem total befreiend, die volle Verantwortung zu übernehmen. Denn das, was ICH tue, kann ich direkt beeinflussen. Den Staat, die Jobbörse, die Kund*innen etc. nicht. Man wird durch diesen Perspektivenwechsel handlungsfähig!

  8. Du triffst es mal wieder genau auf den Punkt, liebe Lilli! Das Entscheidende ist: Wem wir die Schuld geben (Kunde, äußere Umstände, Contentbörsen), dem geben wir auch die Macht. Sobald wir aber die Verantwortung für unseren Erfolg und unsere Ergebnisse übernehmen – auch wenn diese noch nicht dem entsprechen, was wir uns eigentlich wünschen -, erlangen wir gleichzeitig die Macht zurück, aus unserem Geschäft das Bestmögliche zu machen. 🙂

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