In meinem Live-Video auf Facebook zum Thema „Expertenstatus aufbauen“ habe ich die Zuseher*innen gefragt: Was ist für dich ein*e Expert*in? Die Antworten waren übereinstimmend:
Ein*e Expert*in ist eine Person, die
- über Fachwissen auf einem Spezialgebiet verfügt und
- praktische Erfahrung in der Umsetzung mitbringt.
Das ganze Video kannst du dir hier geschnitten ansehen:
In 5 Schritten Expertenstatus aufbauen: So geht’s
1. Was ist ein*e Expert*in überhaupt?
Als Expert*in weißt du mehr über dein Thema als der Durchschnittsmensch (und damit dein*e Kund*in). Du hast sowohl Fachwissen (selbst oder im Studium angeeignet) als auch Erfahrung in deinem Gebiet. Nicht nur das theoretische Studium bildet deine Expertenfähigkeiten aus, sondern vor allem die Praxis!
Auch eigene Projekte helfen dir, deinen Expertenstatus zu festigen: Ein Texter, der bereits ein Buch verfasst hat oder eigene Texte in seinem Blog veröffentlicht, zeigt so Glaubwürdigkeit und Erfahrung.
Eine Webdesignerin mit einer umwerfenden Website wird auch Expertin im Gestalten von Websites für andere sein. Beide würdest du als Kund*in eher beauftragen als jemanden, der dir keine
- Beispiele,
- Ergebnisse oder
- Referenzen
zeigen kann, richtig?
Nicht jede*r von uns weiß von Anfang an, in welcher Nische sie*er Expert*in werden will. Es ist völlig okay, anfangs einen Bauchladen anzubieten! Du wirst mit der Zeit selbst merken, was am besten funktioniert, dir am meisten Spaß macht und sich am besten verkauft.
Es ist in Ordnung, irgendwo anzufangen und deine Reise zu dokumentieren! Wir sind meiner Meinung nach immer Lehrer*in und Schüler*in zugleich. Selbst als Expert*in. Wer selbst nie aufhört zu lernen, sich weiterzubilden und in seinem Gebiet besser zu werden, ist auf dem richtigen Weg, tatsächlich Expert*in zu werden.
Ein Beispiel: Während meiner Coaching-Ausbildung habe ich meinen Weg zum systemischen Coach immer wieder über meine Kanäle kommuniziert. Von den Modulen der Ausbildung über die ersten Testkund*innen bis zu den ersten „echten“ Coachings. Ich habe nicht sofort gesagt, dass ich der tollste Coach der Welt bin, sondern vermittelt: „Ich befinde mich auf dem Weg dorthin und lerne ständig dazu.“
Das ist authentischer und glaubwürdiger als etwas vorzutäuschen, das noch nicht ist – und du wirst dich dabei nicht schleimig oder blockiert fühlen. Also trau dich und teile deine eigene Geschichte bzw. deinen Weg!
Hole dir zu Beginn so viel Feedback wie möglich. Gerade, wenn du dir unsicher bist, ob deine Idee, dein Produkt oder dein Kurs funktioniert. Eine tolle Möglichkeit, ehrliche Rückmeldungen von möglichen Traumkund*innen zu bekommen, sind Testkund*innen. Indem sie im Austausch für ein ausführliches Feedback kostenlos dein Angebot ausprobieren, sammelst du wertvolle Erfahrung. Auch
- Umfragen,
- kostenlose Erstgespräche oder
- persönliche Interviews
sind sehr hilfreich, um den Problemen deiner Zielgruppe auf den Grund zu gehen und dein Angebot in die richtige Richtung zu entwickeln.
2. Entscheide dich und starte in einer Nische!
So verlockend es sein mag: Du kannst nicht glaubwürdig Expert*in in allem sein. Auch, wenn du viele Interessen hast und am liebsten alle auf Expertenlevel beherrschen würdest: Sei lieber ein großer Fisch in einem kleinen Teich statt ein kleiner Fisch in einem großen Teich! So ist es viel leichter, die Teichbewohner*innen auf dich aufmerksam zu machen.
Ein*e Expert*in konzentriert sich auf eine Sache, hat Wissen UND Erfahrung darin und bildet sich in diesem Fachgebiet immer weiter. Worin bist du bereits gut – und bereit, dir weiterhin Wissen anzueignen? Und: Für welche Sache willst du bekannt werden? Es ist viel einfacher, erstmal in einer KLEINEN Nische bekannt zu werden und dann später erst breiter zu werden!
Ich war selbst jahrelang Texterin. Es gibt viele Texter*innen – aber weniger Website-Texter*innen, noch weniger Website-Texter*innen für Selbstständige und noch weniger für kreative Dienstleister*innen. Ich hätte natürlich genausogut Pressemitteilungen, Facebook-Postings, Flyer und noch viel mehr anbieten können (und tat es auf Anfrage oder für Stammkund*innen auch), aber NACH AUSSEN HIN habe ich mich – Schritt für Schritt – auf suchmaschinenoptimierten Website-Content für Einzelunternehmer*innen festgelegt.
Auch mein Blog „LETTERS – Der Blog für Freelance-Texter*innen“ war erst nur für eine kleine Personengruppe (Texter*innen) interessant – für die aber dafür maximal. Mit der Zeit verbreiteten sich die Inhalte dann auch unter Designer*innen, Social-Media-Manager*innen, virtuellen Assistent*innen und anderen kreativen Freiberufler*innen – und ich verbreiterte meine Zielgruppe. Hätte ich aber sofort gesagt, dass es ein Blog für Selbstständige ist (wie es schon einige gibt), wäre das Wachstum sicher nicht so schnell gegangen!
3. Teile deine Expertise durch Content-Marketing.
Sag nicht nur, dass du Expert*in bist, sondern zeige und teile es auch! Im Content-Marketing gibt es für jede*n ein Format, mit dem sie*er sich wohlfühlt. Teile deine Expertise z. B. in
- deinem Blog,
- Social-Media-Postings,
- einem eigenen Newsletter,
- Live-Videos,
- Webinaren,
- einem Podcast,
- Stories,
- Downloads,
- Presseberichten oder
- Interviews und Gastartikeln.
Gib deiner Zielgruppe darin Tipps und Anleitungen und biete kleine Problemlösungen. Beantworte die häufigsten Fragen deiner Kund*innen mit hilfreichem, inspirierendem oder unterhaltsamem Content.
Im Idealfall ist dieser kostenlose Content schon so gut, dass deine Leser*innen in weiterer Folge deine kostenpflichtigen Angebote in Anspruch nehmen wollen – weil sie wissen, dass diese noch besser sein werden. Dadurch bist du für sie jemand, der nicht nur „auf dem Papier“ etwas kann, sondern ihnen wirklich weiterhelfen kann.
4. Lass dich von anderen als Expert*in bezeichnen.
Sich selbst Expert*in zu nennen, ist das Eine. Noch kraftvoller ist es, wenn auch andere Menschen deinen Expertenstatus bestätigen. So wie du dir vorab die Kundenbewertungen eines neuen Restaurants durchliest, achten Menschen auch darauf, was andere über jemanden sagen, dessen Expertenwissen sie in Anspruch nehmen wollen.
Frage deine bestehenden Kund*innen, ob sie dich weiterempfehlen würden. Das kostet zu Beginn vielleicht Überwindung, ist aber enorm hilfreich – und gut fürs Ego. 😊 Sammle Kundenstimmen ein und bilde sie auf deiner Website ab.
Bitte um Bewertungen bei Google und Facebook und gewinne Follower*innen in den sozialen Netzwerken. Sie zählen als „Social Proof“- ein Zeichen dafür, dass du gute Arbeit machst und dein Content hilfreich und wertvoll ist. Mach auch Pressearbeit und lass andere über dich als Expert*in berichten.
Vernetze dich außerdem mit anderen Expert*innen in deinem Bereich – online wie offline. Nimm an Onlinekongressen teil oder geh auf Konferenzen, netzwerke bei Events und tritt vielleicht sogar als Speaker*in auf. So akquirierst du neue Kontakte oder wirst von Kolleg*innen aus deiner Nische gesehen und weiterempfohlen.
5. Investiere Geld und Zeit in deine Expertenmarke.
Um deine eigene Expertenmarke aufzubauen, wirst du Geld und Zeit investieren müssen. Nicht nur in die Aneignung von Wissen (z. B. in Form eines Kurses oder einer Ausbildung), sondern in Website, Texte, Designs, Fotos, Marketing, Tools, Dienstleister*innen…
Viele Neu-Selbstständige machen den Fehler, dass sie sich sofort um ihre Website, ein Logo, Visitenkarten usw. kümmern. Das IST wichtig – aber zuerst solltest du Klarheit darüber haben, wofür du und dein Angebot überhaupt stehen.
Welche Zielgruppe willst du ansprechen? Wer sind deine Traumkund*innen und welches Problem willst du für sie lösen bzw. welches Bedürfnis befriedigen? Welche Werte verfolgst du als Expert*in?
Erst, wenn du das weißt, solltest du dich um den optischen Aufbau deiner Expertenmarke kümmern. Das spart dir auf lange Sicht Ärger – für den Fall, dass deine Website und die Visitenkarten schon nach ein paar Monaten veraltet sind und du erneut Zeit und Geld darin investieren musst.
Also validiere deine Geschäftsidee zuerst und teste, ob sie so bei deiner Zielgruppe ankommt (z. B. durch oben erwähnte Testkund*innen). Erst dann kannst du dich sinnvoll um Website, Visitenkarten & Co. kümmern. Zu Beginn funktioniert auch ein Onepager als Website, den du Schritt für Schritt weiter ausbaust!
Ich hatte die ersten drei Monate nach meiner Gründung sogar gar keine Website und später erst einen Onepager. Mein Fokus lag auf meiner Angebotsentwicklung und meinen ersten Kund*innen: Akquise betreiben, die Zusammenarbeit besser machen, sie zufriedenstellen und begeistern.
Expertenstatus kommt durch zufriedene Kund*innen.
Ein*e Expert*in kann nicht in einem Vakuum existieren. Vor allem zu Beginn sollte dein Fokus darauf liegen, mit möglichst vielen Menschen in Kontakt zu kommen. Führe z. B. kostenlose Erstgespräche, um Marktforschung zu betreiben:
- Welches Problem beschäftigt deine Zielgruppe?
- Was ist ihr Ziel oder ihr Wunsch?
- Wie kannst du ihnen am besten von A nach B helfen?
Wenn du mit deinem Business feststeckst, nicht vorankommst oder keine klare Richtung findest, kann das ein Zeichen dafür sein, dass du zu viel konsumierst (Blogartikel, Videotutorials…) und zu wenig im Kontakt mit deiner Zielgruppe bist. Sei immer mit ihnen in Verbindung, tausch dich aus, stelle Fragen und höre genau zu. Diese Nähe zum Markt macht eine*n Expert*in letztendlich aus!
Dazu gehört auch, dass du dein Wissen so vermittelst, dass deine Community und Kund*innen dich verstehen. Du musst weder mit komplizierten Fachbegriffen um dich werfen noch dich verstellen oder steif und förmlich präsentieren. Rede und schreibe so, wie du bist, und verwende die Wörter, die deine Kund*innen als Laien benutzen. Sonst redest du an ihnen vorbei!
Führe außerdem standardisierte Prozesse in dein Unternehmen ein. Ein*e Expert*in fängt nicht bei jedem neuen Projekt wieder bei 0 an, sondern hat einen funktionierten Workflow. Du weißt, was wie erledigt werden muss und gibst deinen Kund*innen die Lösung – deine Lösung – für ihr Problem vor.
Starte einen Blog, um als Expert*in bekannt zu werden!
Wenn du als Expert*in für dein Thema wahrgenommen werden und online von selbst von deinen Kund*innen gefunden werden möchtest, dann solltest du einen Blog starten (oder geschriebenen Content in Form von Audio- oder Video-Transkriptionen veröffentlichen).
Ein Blog als Teil deiner Website sorgt für gute Rankings, immer wieder neuen Traffic von Google und Social Media und authentisches Marketing, das nicht laut oder verkäuferisch ist. Du ziehst deine Traumkund*innen wie von selbst an – rund um die Uhr – und lieferst ihnen mit deinen Artikeln ersten Mehrwert.
Wie dir das am besten gelingt und du dir langfristig und nachhaltig deinen Expertenstatus aufbaust, erfährst du in meinem neuen Onlinekurs „Blog-Gold – Wertvolle Blogartikel schreiben“!
Er ist jetzt für kurze Zeit zum Einführungspreis erhältlich und wurde schon von über 280 Beta-Tester*innen durchlaufen. Ich habe den Kurs in ganz engem Austausch mit meiner Zielgruppe entwickelt und optimiert – so, wie ich es dir oben empfohlen habe! ☺️
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9 Antworten
Liebe Yvonne,
tausend Dank für deine lieben Worte! 😍
Es freut mich, dass die 5 Schritte dir Klarheit gebracht haben.
Alles Liebe und weiterhin viel Erfolg,
GLG Lilli
Liebe Lilli!
Ich ziehe immer wieder so viel Wissen aus deinem wertvollen Input!
Endlich habe ich einen echt hilfreichen Fahrplan.
Vielen Dank für dein inspirierendes Dasein 🙂
Liebe Grüße
Yvonne