Bianca Fritz ist Content-Mentorin, Copywriterin und Autorin der Bücher “Mindful Social Media Marketing” und “Content Matters”. Sie berät Entrepreneure und NGOs in Sachen Online-Content – von der Konzeption über den Workflow bis hin zu kleinsten Details in ihrem Inhalt.
Du kennst Bianca schon aus Folge 19 über Mindful Social Media Marketing und Folge 111 – dem Round Table zum Thema “Selbstständig mit ADHS”. Außerdem durfte ich ihr ein Interview über soziales und politisches Engagement im Business geben. Heute wollen wir über unser gemeinsames Kernthema sprechen: Wertvollen Content. Auch und gerade in Zeiten von KI!
Bianca hat als ehemalige Redakteurin aus dem Nähkästchen geplaudert: Du erfährst, wie Journalist*innen (und DEINE Leser*innen!) lesenswerte Themen bewerten, was die Möglichkeiten und Grenzen von KI für die Content Creation sind – und wie du dein Thema immer wieder neu, wichtig und interessant verpacken kannst.
Folgende Fragen habe ich Bianca im Podcast-Interview gestellt:
- Was macht guten Content aus? An welchen Kriterien kann man ihn erkennen oder festmachen?
- Das Internet ist übervoll mit Tipps, Ratgebern, Anleitungen, Informationen und Verkaufstexten. “Bringt” Content-Marketing überhaupt noch etwas?
- Künstliche Intelligenz verändert sowohl die Inhaltserstellung als auch das Such- und Informationsverhalten. Nutzt du KI für deinen Content – und wenn ja, wie?
- Siehst du KI als Bedrohung für z. B. Texter*innen oder andere Dienstleister*innen? Wie könnte sich deren Leistung (und die Nachfrage und Wertschätzung dafür) verändern?
- Was würdest du Selbstständigen raten, die entmutigt sind, “auch noch” ihre eigenen Inhalte beizutragen? Nach dem Motto: Kann ChatGPT das nicht eh besser?
- Was ist das Spezielle an journalistischem Schreiben – und warum braucht Marketing journalistisches Schreiben?
- Die meisten Einzelunternehmer*innen haben keinen Journalismus- oder Marketing-Hintergrund. Was sollten sie unbedingt für ihren Content wissen oder können?
- Wie können wir unsere Inhalte so relevant wie möglich für unsere Zielgruppe machen?
- Welche Tipps hast du, um online Aufmerksamkeit zu erregen – ohne Clickbait-Taktiken oder Marktgeschrei?
- Wie würdest du einen coolen Titel oder eine packende Einleitung für dieses Interview texten (als Live-Beispiel)?
Hör am besten gleich rein für sofort umsetzbare Content-Tipps und -Ideen – oder lies das Transkript weiter unten. Bianca und ich freuen uns natürlich über deine Fragen, Kommentare und Shares!
Links für dich:
Biancas Website: https://biancafritz.com/
Biancas Bücher mit kostenlosen Leseproben und Audio-Impulsen: https://biancafritz.com/buch/
Biancas Warteliste für die Membership “Wortkost”: http://biancafritz.com/wortkost
UMSATZ-IDEEN: Hol dir jetzt 37 Umsatz-Ideen und Angebotsformate für Selbstständige (dein Angebote-Workbook für 0 Euro): https://lillikoisser.at/umsatz/
WUNSCHLISTE: Komm unverbindlich auf die interaktive Warteliste für mein neues Angebot “Sweet Spot” rund um deine smarte Produktentwicklung: https://lillikoisser.at/wunschliste/
ONLINEKURS: Melde dich zum Kundenmagnet-Kurs (in der neuen Version 3.0!) für deine magnetische Kund*innengewinnung in 3 Phasen an: https://lillikoisser.at/kundenmagnet/
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Hallo und schön, dass du wieder im Pyjama-Business-Podcast eingeschaltet hast. Ich habe heute eine Gästin mitgebracht, die du vielleicht schon kennst, die du vermutlich schon kennst. Die liebe Bianca Fritz ist Content-Mentorin, Copywriterin und Autorin der beiden Sachbücher Mindful Social Media Marketing und jetzt neue Content Matters. Sie berät UnternehmerInnen und NGOs in Sachen Online-Content, das heißt von der Konzeption
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über den Workflow bis hin zu den kleinsten Details ihrer Inhalte. Vielleicht kennst du Bianca auch schon aus Folge 19 über Mindful Social Media Marketing und auch Folge 111, dem Roundtable zum Thema Selbstständig mit ADHS. Und ich durfte ihr auch ein Interview geben über soziales und politisches Engagement im Business. Habe ich dir alles verlinkt in den Show Notes. Heute wollen wir aber über unser gemeinsames Kernthema sprechen, nämlich wertvollen Content. Liebe Bianca, schön, dass du da bist. Ich freue mich.
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Ich freue mich sehr über die erneute Einladung. Danke, Lilli. Sehr, sehr gerne. Wir steigen gleich direkt ins Thema ein. Was macht denn guten Content, Qualitätscontent aus? Also gibt es da Kriterien, an denen man ihn erkennen oder festmachen kann? Oder wie würdest du guten Content definieren? Also das erste ist tatsächlich eher so ein Bauchgefühl-Kriterium, nämlich dieses Gefühl, ist dieser Content die Zeit meiner Wunschkunden wert?
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Weil ich meine, wir haben ein Internet, das rammelvoll ist und alle wollen Aufmerksamkeit und wenn uns jemand die Aufmerksamkeit schenkt, dann ist quasi diese Wertschätzung durch den Content tatsächlich etwas, was ich bei Qualitätscontent ganz vorne stehe. Also den Content so zu gestalten, dass er die Zeit der Community auch wirklich wert ist. Und dann gibt es noch so etwas, was ich an meinen Content anlege. Und das ist tatsächlich so mein journalistischer Blick,
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weil ich ja ursprünglich Redakteurin bin und den Journalismus gelernt habe. Und das sind die drei Fragen, ob das, was ich da gerade teilen möchte, ob das neu, wichtig oder interessant ist. Im Idealfall erfüllt Content zwei Kriterien. Also entweder neu und wichtig oder neu und interessant oder ja oder all diese Kombinationen. Neu ist am schwierigsten zu erfüllen, weil einfach gerade wenn wir in einem Thema, in einem Monothema quasi zu Hause sind und immer wieder über dieses Thema sprechen,
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dann ist es natürlich schwierig, da jedes Mal eine neue Studie oder eine neue Erkenntnis dazu zu haben. Aber ein Thema kann tatsächlich auch neu werden, dadurch, dass ich die Perspektive auf das Thema ändere oder dadurch, dass ich ein anderes Beispiel erzähle. Also auch dadurch kann es neu werden. Wichtig ist ein Thema immer dann, wenn es die Menschen direkt betrifft. Deshalb funktioniert Content, der zum Beispiel mit einer Gesetzesänderung oder eben einer neuen Erkenntnis aus der Ernährungswissenschaft oder wie auch immer. Oder
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auch schalte jetzt diese Funktion bei Instagram aus, damit Instagram die KI nicht automatisch deine Inhalte mitliest und so. Das sind alles wichtige Informationen für diejenigen, die es lesen. Und da ist dann tatsächlich sogar so, deshalb können wir auch Gebrauchsanleitungen lesen. Also die können sogar scheiße geschrieben sein, weil die sind einfach so wichtig, dass wir das dann trotzdem aufnehmen. Genau, weil es einfach so bedeutend ist in dem Moment. Und das Dritte ist eigentlich die schwierigste Kategorie und zugleich die
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einfachste, weil die kriegt man immer irgendwie hin, nämlich dieses, ist es interessant. Und interessant wird etwas ganz häufig dadurch, dass ich darin meine eigenen Erfahrungen auf irgendeine Art und Weise wiedererkenne, also dass es meine Emotionen berührt. Deshalb finden wir zum Beispiel irgendwelche Promigeschichten oder so interessant. Die sind zwar eigentlich weit weg von uns, und eigentlich könnte es uns egal sein, wie dieser Mensch handelt.
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Aber wir suchen das Menschliche, wir suchen die Parallelen zu der Person. Wir wollen irgendwie sehen, ach, guck mal, obwohl die so viel Geld hat, hat die trotzdem diesen Fehler gemacht oder so. Also das ist dann wieder so dieses Interessante, wo man uns dann doch wieder damit kriegt. Okay, cool. Das heißt, neu, aber es müssen nur zwei von drei sein. Das heißt, du musst nicht immer den Anspruch haben, etwas Neues zu gestalten, weil das ist ja auch so das Ding,
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das ist ja nichts Neues. Oder ich habe ja nichts Neues zu sagen, musst du ja auch nicht. Wichtig im Sinne von relevant für die Person, die es liest oder konsumiert. Und interessant, würde ich jetzt für mich übersetzen mit relatable. Also es ist, kann mich damit irgendwie verbinden. Ich kann mich mit der Emotion verbinden, die dahinter steht. Also warum funktioniert Storytelling so gut? Selbst bei einer Geschichte, die ich selber so noch nie erlebt habe, ist das in dem Moment, wo ich es lese, empfinde ich Freude, Trauer, Wut, was auch immer. Also ich kenne diese Emotion, ich erkenne diese Emotion wieder und das reicht schon oft. Ich muss
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gar nicht unbedingt die Geschichte wiedererkennen, sondern die Emotion an sich reicht auch schon. Man kann es dann nachvollziehen, nachfühlen. Ja, genau. Cool. Und du hast es schon angesprochen, das Internet geht über noch viel mehr als früher, mit Tipps, Ratgebern, Anleitungen, Informationen jeder Art, in jeder Form und natürlich auch Verkaufstexten. Und viele Selbstständige, vielleicht auch vor allem die, die gerade
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vielleicht anfangen, ihre Marketingstrategie zu erarbeiten, aber auch die, die schon lange dabei sind und gefühlt schon alle Themen durchgespielt haben, fragen sich vielleicht, bringt Content Marketing überhaupt noch etwas? Soll ich da jetzt auch noch meinen Senf dazugeben? Eben, das ist ja nichts Neues, das interessiert ja niemanden, das gibt es ja schon etc. Was sagst du dazu? Das Thema war schon mal da, ne? Ich habe zufällig am Wochenende ausgeräumt und habe einen alten Artikel gefunden. Der war im Medium Magazin. Das ist so ein Magazin, das sich an Journalisten richtet und zwar im Jahr 2012.
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Und das bezieht sich, es fängt an mit vor einigen Jahren. Also ich weiß nicht, wahrscheinlich so 2007 oder so sind wir jetzt. Und zwar hat da die Klasse der Deutschen Journalistenschule in München ihren offiziellen Abschlussfilm einem originellen Thema gewidmet, dem Ende der Themen. Die Absolventinnen des 35. Jahrgangs lungern wie Junkies im Innenhof der Schule herum und versuchen mit allen Mitteln an Stoff für Zeitungen und Fernsehen heranzukommen, vergeblich. In einer Sequenz steht die damalige Schulleiterin Mercedes Riederer als Schatten an der Wand und verkündet mit finsterer Stimme,
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es gibt keine Themen mehr, es wurde schon alles geschrieben, besprochen und gesendet, es ist aus. Schade. Ja, also wenn es schon 2007 vorbei war, dann frage ich mich, was wir in der Zwischenzeit eigentlich gemacht haben. Und warum so viele Zeitungen und Blogs und… Richtig, richtig. Und immer noch mehr Menschen das Gefühl hatten, dass sie eigentlich was zu sagen haben. Und ich glaube, das liegt tatsächlich daran, dass es stimmt, dass wir etwas zu sagen haben.
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Also ich bin, glaube ich, die Letzte, die diesen Satz mag, ist es alles schon gesagt, aber noch nicht von jedem, weil ich dann immer an Redaktionskonferenzen denken muss, wo jeder dasselbe gesagt hat. Und ich gedacht habe, meine Lebenszeit, das ist nicht schön, was hier gerade passiert. Aber eben dieses neue Perspektiven auf ein Thema zu finden, mal ganz nah ran zu zoomen an einen kleinen Aspekt, dann wieder weiter weg, sich mal zu fragen, wie war das früher, wie war das in der Zukunft, die Perspektive von demjenigen zu
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wechseln, der es erzählt. Und so kriegst du jedes Mal, du hast immer dasselbe Thema, aber du hast jedes Mal eine andere Geschichte da drin. Deshalb haben es ja auch Journalisten seit Jahrhunderten geschafft, immer an Ostern noch neue Artikel zu schreiben, obwohl es immer um Ostern geht im Prinzip. Und wenn das im Journalismus funktioniert, dann funktioniert das auch für unseren Content, dass wir da immer wieder neue Zugänge finden. Auch wenn wir eben, wie du vorgesagt hast, immer über dasselbe Thema sprechen,
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wenn wir thematisch sehr auf ein Thema eingegrenzt oder fixiert sind. Ja, voll. Und wir können auch versuchen, aktuelle Zugänge zu finden. Ich habe vorhin einfach mal die Webseite der Tagesschau aufgerufen und habe so gedacht, wenn ich jetzt in einer Rolle von jemandem, der Content erstellen muss, habe es recht offen gelassen, für welches Thema, welche Nachricht könnte ich verwenden.
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Und da ist natürlich sehr viel mit Gaza und Sonstigem drin, wo ich sage, wenn du nicht gerade eine Ost-Experte bist, vielleicht nicht unbedingt. Aber es war auch, also allein, dass der Papst heute aufgebahrt worden ist, habe ich gedacht, wäre ich jetzt Bestattungsunternehmer, wäre ich das. Einen sehr spannenden Aufhänger, also einen sogenannten aktuellen Aufhänger, dass man vielleicht mal gucken kann, okay, was ist das Besondere an der Art und Weise, wie er aufgebaut ist, was kann man
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sich für die eigene Beerdigung abschauen, was sollte man sich auf gar keinen Fall abschauen, also das vielleicht so als Aufhänger nehmen. Oder dann kam eine Nachricht, wo es darum ging, dass die Deutschen immer weniger Bier trinken und die Brauereihäuser sich etwas Neues überlegen müssen. Wenn ich jetzt Ernährungscoach wäre, wäre das auch ein ganz toller Aufhänger. Welche Nährstoffe hat Bier eigentlich? Was fehlt uns jetzt? Wo dürfen wir ganz froh sein, dass es immer weniger wird? Was sollen wir stattdessen trinken? Also das sind
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alles so Anhänger, das ist wirklich, das ist Anhänger, Aufhänger. Wo ich sage, hey, wenn du nicht weißt, was du schreiben sollst, guck doch mal, was heute eh schon da ist, was die Leute heute eh schon beschäftigt und was das mit deinem Thema zu tun haben könnte. Cooler Tipp, ja. So eine Brücke zu finden. Künstliche Intelligenz, um das Thema werden wir nicht herumkommen beim Tisch. Ich fürchte auch. KI verändert sowohl, wie wir Inhalte erstellen als selbstständige Creators, als auch wie unsere Zielgruppe, unsere Community suchen und Informationen konsumieren. Wie stehst
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du zu KI? Nutzt du KI für deinen Content und wenn ja, wie? Und wenn nein, warum nicht? Und wenn nein, empfiehlst du es trotzdem deinen KundInnen? Das ist auch noch ein spannender Aspekt, ja. Also ich persönlich nutze KI ein bisschen wie die RedaktionskollegInnen, die mir hier in meinem Homeoffice fehlen. Also immer, wenn ich selber gerade nicht weiterkomme, dann ist es wie ein Zurufen. Was würdest du gern noch wissen wollen zu dem Thema?
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Oder guck mal, die Aspekte habe ich schon erzählt. Was denkst du fehlt noch? Also da, das ist so wie ein Sparing-Partner nutze ich KI sehr gerne. Und da ist mir immer ganz, ganz wichtig, dass ich an den Anfang meine eigene Denkleistungsstelle. Weil wenn ich KI von Anfang an mit dazu nehme,
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dann, ich weiß nicht genau, was das ist in unserem Kopf, aber diese Vorstellung, dass die Maschine schon irgendwie recht hat, ich glaube, die sitzt irgendwie ganz tief drin. Und dass dann die eigenen Erfahrungen und das, was man selber glaubt, die eigenen Meinungen, die Art und Weise auch, allein wie man Argumente sortieren würde, dass man das noch mal hinterfragt, wenn es die Maschine anders macht.
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Deshalb mache ich sehr gerne erst mal mein eigenes, dass da wirklich viel, viel, viel von mir da ist. Und dann schaue ich, liefert mir KI noch etwas, was ich ergänzen möchte. Und das kann dann tatsächlich auch zu mehr, mehr Sicherheit einfach fühlen, dass ich ein Thema auch umfassend behandelt habe, zum Beispiel. Und dann natürlich auch mal so Sachen wie, weißt du eine andere Formulierung für oder
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am besten nennen wir 20 Formulierungen für, wenn ich merke, dass ich mich ständig wiederhole. Also dann eher so Kleinigkeiten, auch in der Überarbeitung, dann nutze ich KI auch sehr gerne. Ich habe festgestellt, dass für diesen ganzen Schreibprozess, der besteht ja aus sehr, sehr vielen Phasen und ist eigentlich super kompliziert,
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und bei meinen Kundinnen merke ich, dass ihnen unterschiedliche Phasen unterschiedlich schwerfallen. Und eigentlich kann man für jede dieser Phasen KI irgendwie heranziehen. Also ich denke zum Beispiel an eine Kundin von mir, die hat wirklich Angst vor dem weißen Blatt. Die ist sehr gut darin, sich zu überlegen, was will ich eigentlich in diesem Artikel erzählen? Also was möchte meine Gliederung und so, was ist mein Gedanke, was möchte ich rüberbringen? Das ist alles wunderbar, aber in dem Moment, wo sie losschreiben soll,
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ist sie blockiert. Ihr rate ich, obwohl ich sonst davon abrate, dann gib alles, was du vorher erarbeitet hast, da rein und lass dir mal was formulieren und formulier es dann so, dass es wieder zu dir passt. Würde ich nicht vielen raten, aber einfach, wenn ich sehe, okay, da ist diese Blockade, dann immer so, nutze es so wenig wie möglich. Aber wenn es dir etwas erleichtert, dann ja, natürlich, go for it. Wir haben diese Möglichkeit.
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Also, wäre ja wirklich schade, wenn wir sie nicht nutzen. Ich glaube, durch dieses, dass man es doch noch beschränkt, klingen die eigenen Inhalte trotzdem noch nach uns. Ja. Okay, danke dir. Ja, es gibt ja jetzt auch schon diese GPTs, die man mit der eigenen Stimme füttern kann und so. Da tut sich ja gerade ganz viel. Siehst du KI als Bedrohung für zum Beispiel TexterInnen oder auch JournalistInnen oder andere DienstleisterInnen? Also was glaubst du, wie sich deren Leistung verändern könnte, beziehungsweise auch die Nachfrage danach und auch die Wertschätzung dafür. Ja, also ich glaube Nachfrage und Wertschätzung ist ein ganz großes Thema. Wir müssen lernen, unseren Wert nochmal ganz anders zu kommunizieren, wenn wir mit der KI konkurrieren.
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Und das ist wirklich, daran sehe ich eigentlich die größte Gefahr. Ich glaube gar nicht, dass die Maschine uns ablösen kann, sondern einfach wirklich dieses, dass wir den Wert weiterhin gut verkaufen können. Das ist wirklich, das ist anspruchsvoll. Ich glaube nicht, dass es einen ersetzen kann, vor allem, weil ich merke, dass das Bewerten, dass die KI so unfassbar schlechter ist zu bewerten.
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Also das, was wir vorher besprochen haben mit dem Neu, Wichtig und Interessant, das kann die KI gar nicht. Also dadurch, dass die ganzen Erfahrungen und das Bauchgefühl, das durch die Erfahrungen gefüttert worden ist und seine eigene Intelligenz hat und so, also das hat die KI nicht. Und ja, deshalb glaube ich tatsächlich, dass sie uns so schnell da nicht in den Weg kommen kann. Und selbst wenn ich einen GPT mit meinem Wissen füttere und den dann meinen Kunden dann zur Verfügung stelle, was fehlt im Vergleich zu einem 1 zu 1 Content Coaching, wo dann am Schluss ihr Text steht, ist das, dass ich die menschlichen Zwischentöne erfassen kann.
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Also, dass ich z.B. auch sehe bei meinem Gegenüber, mit der Formulierung, die ich gerade vorgeschlagen hab, fühlt sie sich unwohl und solche Dinge. Also wirklich dieses, die Verbindung geht verloren, wenn wir nur mit der KI schreiben und damit auch diese gewisse Menschlichkeit in Texten. Genau, die KI hat keine Empathie, nehme ich mal an.
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Richtig. Und Empathie wird immer, immer wichtiger in unserem Marketing. Also wir haben vorher schon kurz darüber gesprochen, dass gerade im Online-Business das Vertrauen so stark verloren gegangen ist und dass ein großer Teil unserer Arbeit jetzt eigentlich darin besteht, wieder Vertrauen zu schaffen und ohne Empathie völlig unmöglich. Völlig unmöglich. Ja.
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Siehst du sonst noch Grenzen von KI? Also ich habe ja auch in meiner Client Community gefragt, was die Leute zu dem Thema wissen wollen. Und ein Gedanke war, ich dachte bis jetzt, KI kann uns nicht abnehmen, persönlich, menschlich und nahbar zu sein, aber ich bin mir nicht mehr so sicher. Also du hast schon gesagt, eine Grenze ist eben diese menschlichen Zwischentöne zu erkennen, die Empathie und auch die Bewertung der Inhalte, zum Beispiel aufgrund dieser drei Kriterien.
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Siehst du sonst noch Grenzen jetzt gerade oder in Zukunft? Man weiß es ja nicht so genau, ne? Ich glaube, das sind für mich tatsächlich schon die Hauptgrenzen, die ich sehe. Also dieses, dass der Erfahrungsschatz fehlt. Also eine Aussage war ja, glaube ich, auch in deiner Community, alles, was man kopieren kann, geht ja. Du kannst Menschen einfach nicht kopieren.
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Du kannst Menschen nie in ihrer Gesamtheit so erfassen, dass du sie kopieren kannst. Und das sind genau diese Feinheiten, die ja oft den Unterschied machen, ob uns etwas berührt oder ob uns etwas nicht berührt. Ja. Die Informationen und Inhalte kann man kopieren, aber nicht die Erfahrungen und die eigenen Charakter, Merkmale und so weiter. Ja. Und die Überraschungen. Wenn du mir eine Frage stellst und ich antworte ganz anders, als du es bisher gedacht hast, obwohl du mich schon so lange kennst. Genau,
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und damit bleibt es auch spannend, ne? Absolut. Was würdest du den Selbstständigen raten, die jetzt eben entmutigt sind und sagen, jetzt soll ich auch noch meine eigenen Inhalte beitragen zu dem ganzen Informationsdschungel und kann Chachipiti das nicht sowieso besser? Also warum soll ich mir noch die Mühe machen, überhaupt Content zu erstellen? Ja, ich glaube, wenn wir uns nochmal Gedanken darüber machen, was Content eigentlich leisten kann. Also Content nimmt uns ja Arbeit ab, indem wir vieles, was wir immer wiederholen, einfach in Content fassen
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und das dann nach draußen geben und damit unsere Expertise zeigen, unsere Erfahrung zeigen können. Das heißt, ein Warum dafür, Content zu erstellen, ist tatsächlich dieses, dass es dir langfristig Arbeit sparen wird. Und das andere, warum das ich tatsächlich auch ganz, ganz stark sehe, ist im Sinne von Seth Gordons noch, dass auch mein Marketing bereits mein Warum erfüllt. Also, dass das bereits meine Botschaft nach draußen bringt, dass das bereits den Menschen hilft, dass da bereits etwas passieren kann. Und gerade Selbstständigen, die am Anfang
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stehen und denen es noch schwer fällt, ihre zahlungspflichtigen Dienstleistungen zu verkaufen, ich finde für die ist es sogar oft, ist die Erfahrung, die ich mache, einfacher zu sagen, so okay, ich formuliere erst, ich gebe es erstmal nach draußen, ich schaue erstmal, was zurückkommt in der Welt und wie das ankommt und ich mache mir erstmal einen Namen und dann komme ich mit meinem Angebot tatsächlich. Also das ist ja auch immer noch etwas, was Content leisten kann. Ja, ich finde das auch als Hilfe dabei, überhaupt erst mal zum ersten eigenen Angebot zu kommen,
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weil durch den Content merke ich immer mehr, mit welchen Themen fühle ich mich wirklich wohl, was ist eigentlich mein Standpunkt und welche Resonanz bekomme ich. Und der Content hilft dann dabei, die Zielgruppe mehr zu definieren und auch das eigene Angebot zu kreieren, finde ich. Genau, du schreibst dich eigentlich zur eigenen Klarheit. Also deshalb ist es oft auch so, dass am Anfang die längeren Contentstücke stehen, also dass man vielleicht erstmal einen Blogartikel schreibt, dann kommt vielleicht ein Karussellpost
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dazu mit mehreren Aspekten oder so und erst am Schluss schafft man dieses sieben Sekunden Reel, das die Botschaft so komplett auf den Punkt bringt. Wenn man schon länger mit dabei ist, dann kann man vielleicht wirklich auch schon damit starten, aber für die meisten ist das einfach der Weg, um sich selbst und das, was sie eigentlich wirklich sagen möchten, besser kennenzulernen. Und das kann der JGPT, ja, er stellt ganz gute Fragen, muss ich sagen. Also da muss ich vielleicht ein bisschen, ich wollte gerade sagen, das kann er
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dir nicht abnehmen, aber er stellt ja auch ganz gute Rückfragen. Also wenn du ihn motivierst, ich weiß gar nicht, warum ich ihn sage, wenn du sie, die Maschine, motivierst, dir Rückfragen zu stellen, dann kannst du ja tatsächlich auch dadurch zu mehr Klarheit dann wiederum zu deinem Content finden. Also wenn das wiederum der Punkt ist, der dir im Schreibaspekt schwer fällt, auch da kannst du punktuell dann KI einsetzen. Du hast das Thema gerade schon angesprochen, vielen Selbstständigen fällt Schreiben schwer, wenn sie vielleicht nicht selbst gerade zur Schreibendenzunft gehören, wobei gerade
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Texterinnen oft Probleme haben, zum Beispiel ihre Über-mich-Seite zu texten, also für das eigene Marketing ist es dann doch nochmal was anderes. Absolut. Und du kommst ja aus dem redaktionellen Bereich. Was ist denn das Spezielle an journalistischem Schreiben und wie kann das Marketing davon profitieren? Oder warum braucht das Marketing auch journalistisches Schreiben, diese Herangehensweise? Ja, also ich habe einen allgemeinen Grund oder einen ganz aktuellen Grund.
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Der allgemeine Grund ist, dass wir, glaube ich, oder zumindest teilweise die Menschen, die Content-Marketing angehen, gleich zu sehr den Verkauf ihres Produktes im Kopf haben. Das heißt, der ganze Content wird schon reißerisch, marktschreierisch, werberisch klingen. Und das ist dann auch oft das, wo man dann Floskeln reinfallen lässt, wie großartig alles ist und Texte entstehen, die einen auch überhaupt nicht mehr berühren.
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Im Journalismus sind ja die Inhalte an sich, sind das Produkt. Und die Inhalte, was sie aber leisten müssen, damit ich bereit bin, für diese Inhalte zu zahlen oder diesen Inhalten meine Aufmerksamkeit zu schenken und dann durch Werbung das wieder quer zu finanzieren, je nachdem welches Modell das oder dahinter steckt. Aber es ist quasi meine Aufmerksamkeit an sich ist schon die Währung. Das heißt, was Journalisten können, ist, jeden Inhalt zu verkaufen. Nicht erst das, was der Inhalt verkaufen soll,
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sondern den Inhalt an sich schon zu verkaufen. Und deshalb können wir quasi von der journalistischen Herangehensweise an Texte, wir haben jetzt über die Themaauswahl z.B. schon gesprochen, über das Neue wichtig und interessant. Aber das ist ja nur eine der Denkweisen, den Journalismus mit in die Content Creation zu integrieren.
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Deshalb können wir da so viel davon lernen, weil sie eben die Inhalte verkaufen müssen. Und wir im Prinzip auch, weil wenn wir online unterwegs sind, konkurrieren wir mit journalistischen Inhalten. Wir konkurrieren mit einfach nur unterhaltsamen Inhalten, die für die Menschen leichter zu konsumieren sind, als wenn sie sich mit unserem vielleicht etwas schwerwiegenderen Inhalt auseinandersetzen müssen.
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Das heißt, auch wir haben gar keine andere Wahl, als zu lernen, die Aufmerksamkeit auch zu bedienen und die Menschen aber auch glücklich zu machen
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mit unserem Content, sonst kommen sie nämlich nur einmal. Also wenn wir nur billiges Aufreißer, ich glaube, da kommen wir auch noch drauf, Aufreißerisches, das funktioniert auch nicht. Also das ist auf jeden Fall so etwas Allgemeines,
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was wir von ihnen lernen können. Und dann habe ich mich tatsächlich sehr gefreut, ich habe gerade angefangen, mich damit zu beschäftigen, wie man seine Blogartikel eigentlich für KI optimiert, weil ja jetzt ganz viele gar nicht mehr googlen, sondern direkt mit der KI ihre Fragen stellen. Und ein Qualitätskriterium, auf das die Suchmaschinen anscheinend tatsächlich achten, ist, ob man einfach nur Tatsachenbehauptungen aufstellt oder ob man auch Quellenangaben macht.
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Also alles, was dazu dient, eigentlich wie Journalisten sehr sauber arbeiten, im besten Falle, aber ihr Berufsethos gibt es eigentlich voraus, dass sie quasi immer sagen, woher habe ich diese Information, wer hat das gesagt, Diese Informationen einordnen. Wenn wir das in unseren Blogartikeln auch machen, haben wir bessere Chancen,
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in der KI weit oben zu ranken. Also das war tatsächlich etwas, was mich sehr gefreut hat, weil ich glaube, das ist etwas, was uns eben hilft, das Vertrauen aufzubauen von den Menschen und nicht mehr nur als die Werber wahrgenommen zu werden. Und gleichzeitig dieses, was ich schon immer als Bauchgefühl hatte, dass die Qualität von dem Content so wichtig ist und das streicht. Genau, das macht es ja besser, wenn man Quellen hat und die belegen kann und nicht nur Behauptungen aufstellt.
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Absolut. Und gerne auch mal was mit reinnimmt. Die Menschen wissen sowieso, was auch gegen unser Angebot spricht. Also nimm das doch auch gern mal mit rein. Behaupte doch auch nicht immer, dass alle zufrieden sind. Ich habe erst neulich von, ich glaube, A-Work war das. Das ist so ein Organisationstool, ähnlich wie Asana und ClickUp und so.
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Die machen gerade eine Werbekampagne, wo sie die Kommentare unter ihrer Ad zeigen und die quasi wiederum kommentieren. Also die blenden sich so ein und sagen was dazu. Und klar sind das positive, die sind auch in der Überzahl. Das fällt doch auch auf. Also man will am Schluss, dass was Positives dabei hängenbleibt. Aber eben auch solche Kommentare wie, ja Planungstools sorgen nur dafür, dass man nur noch plant und überhaupt gar nicht mehr vorwärts kommt und solche Sachen. Also auch sowas ist dann da mit drin, das nennen
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sie auch und tun nicht einfach so, als ob gar nichts gegen sie spricht. Also das finde ich auch schöne Sache. Coole Idee, die Vorbehalte direkt mit aufnehmen. Auch das ist vertrauensschöpfung, also Vertrauensbildung, das war das Wort, das ich gesagt habe. Und die Leute sind ja nicht dumm, die wissen ja, dass nicht alles positiv ist. So ist es. Finde ich auch wertschätzend irgendwie, dass man Leute eben nicht für dumm verkauft. Wie gesagt, haben ja die meisten bis viele, die hier zuhören, keinen journalistischen oder auch Marketing-Hintergrund. Was sollten die dann unbedingt für ihren Content wissen oder können? Also was sind so die journalistischen Must-Haves
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für die Content-Erstellung? Ich habe überlegt, welche zwei Dinge tatsächlich für meine Kundinnen am meisten verändern, wenn die ihren Content angehen. Und das eine ist eher journalistisch und das andere tatsächlich eher marketingtechnisch. Das eine ist, dass sie sich ihre Botschaft überlegen, die dieses Contentstück haben soll. Also warum veröffentliche ich das überhaupt?
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Was ist das eine, was hängenbleiben soll bei meinem Gegenüber? Und das andere tatsächlich das strategische Ziel, also eher das wozu eingebettet in meinem Business, wozu veröffentliche ich das eigentlich überhaupt? Also möchte ich, ist es ein Content-Stück, das Vertrauen aufbauen soll? Ist es ein Content-Stück, das verkaufen soll? Ist es ein Contentstück, das möglichst viel kommentiert werden soll?
0:29:28
Ist es ein Contentstück, das einfach nur meine Expertise zeigen soll? Also, dass man hier auch sich das Ziel noch mal bewusst macht. Das ändert auf der einen Seite die Art und Weise, wie man das Contentstück aufbaut und schreibt. Und auf der anderen Seite ist es aber auch ein Erwartungsmanagement. Also ich erlebe so oft, dass Menschen enttäuscht sind,
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wenn sie ein sehr, sehr tiefgehendes Mehrwertstück z.B. gepostet haben, in dem aber kein emotionales Storytelling oder Ähnliches mit drin ist, wenn dann da nicht kommentiert und nicht geliked wird. Dann sage ich, okay, aber was war denn dein Ziel? Wenn sie dann noch mal überlegen, ja, Moment, ich wollte eigentlich wirklich hier zeigen,
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was ich drauf habe und dass ich Schritt für Schritt die Menschen wo durchführen kann, dann Ziel erreicht. Also wenn das dann welche zum Beispiel speichern, das wäre ja dann wiederum ein Hinweis, dass sie es als wertvoll wahrgenommen haben. Aber es ist einfach nichts, worauf die Menschen, womit sie einen Impuls verbinden, darauf zu antworten, anders als zum Beispiel bei persönlichen Geschichten, die man erzählt.
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Ja, voll gut. Dann fühlt sich es vielleicht auch sinnvoller an, dieses Content-Piece zu erstellen und zu teilen, anstatt dass ich sage, heute ist Donnerstag, heute muss ich wieder ein Newsletter schreiben. Das hatten wir vorhin auch schon im Vorgespräch, dieses Ich-muss-versus-Ich-will. Wenn ich bei jedem Stück mir vorher überlege, warum mache ich das, was soll das für mich tun, was soll das für mein Gegenüber tun, das fühlt sich sehr sinnvoll an. Absolut, absolut. Cool. Und wie können wir dann unsere Inhalte so relevant wie möglich für unsere Zielgruppe machen? Gibt es da vielleicht so ein paar Tipps und Tricks? Wie
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mache ich denn Sachen wichtig oder interessant? Also, ich habe in letzter Zeit noch mal mein eigenes Warum ein bisschen besser verstanden. Ich habe nämlich den Warum-Satz, ich unterstütze die, die Gutes in die Welt bringen, gesehen und verstanden zu werden. Das heißt, eigentlich möchte ich quasi, dass Sie mit Ihren Inhalten gesehen und verstanden werden. Damit das aber passiert, müssen Sie wiederum den Menschen, von denen Sie gerne wahrgenommen werden möchten, das Gefühl geben, gesehen und verstanden zu werden.
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Das ist etwas, was auf mehreren Ebenen wirkt. Eine Sache, die du sehr gut machen kannst, um relevant zu werden für deine Zielgruppe, für deine Wunschkunden, ist, dich zu fragen, welche Erfahrung haben diese Menschen gemacht? Ich habe ganz vorhin mal gesagt, das Interesse hängt eigentlich, ob mich was interessiert, hängt von meinen eigenen Erfahrungen ab. Ob ich damit zum Beispiel Emotionen verbinden kann und so weiter.
0:32:18
Also je besser du weißt, welche Erfahrungen die Menschen mit deinem Themengebiet schon gemacht haben, umso einfacher fällt es dir eigentlich, relevanten Content für sie dann auch zu erstellen. Und je komplexer das Thema wird, umso wichtiger ist es eben auch, dass du diese Emotionen bedienst, dass du Storytelling mit reinnimmst. Also zum Beispiel etwas, was Journalisten machen, Journalistinnen, wenn sie, ich sag mal, irgendein Thema im Ausland,
0:32:49
das so weit weg ist, wo wir das Gefühl haben, das hat überhaupt nichts mit uns zu tun, dann werden sie das uns als Reportage erzählen. Anhand einer Person, die etwas erlebt, wo wir uns wieder mit einfühlen können und dann interessiert uns auch dieses Thema, das da im Ausland ist und anscheinend gar nicht so viel mit uns zu tun hat. Also auch das wieder so ein journalistischer Kniff, den man im Marketing genauso gut einsetzen kann. Also es möglichst relatable wieder zu machen.
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Ja. Und wie, also redest du da von Marktforschung, die Erfahrungen herauszufinden, wahrscheinlich viel zuhören und so, da sind wir wieder bei der Empathie. Oder woher weiß ich, welche Erfahrungen meine Zielgruppe verbindet oder was die schon gemacht haben, welche Erfahrungen? Indem du da hingehst, wo sie sind und ihnen zuhörst. Also das kann tatsächlich an ganz ganz verschiedenen Orten sein. Das kann sein, dass du in irgendwelchen Foren schaust. Was schreiben sie dort? Das kann
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im Netzwerk passieren. Ich glaube, von dir habe ich auch mal den Hinweis gelesen. Bei Büchern, was schreiben sie dort? Auch in die Rezensionen rein, was Hinweis gibt auf ihre eigenen Erfahrungen. Und dann kannst du natürlich auch die eigene Marktforschung machen bei Menschen, mit denen du arbeiten möchtest, bei Menschen, mit denen du schon gearbeitet hast und dort dann Kundenbefragungen über ihre Erfahrungen vor allem durchführen, ausführen. Ja. Ja, cool. Und wir haben schon gesagt, es wird immer schwieriger, Aufmerksamkeit zu erregen,
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vor allem online. Welche Tipps hast du dafür, ohne Clickbait-Taktiken oder Marktgeschreiner, dieses Verkäuferische, Werberische, was wir nicht haben wollen, schon im Content? Ja, ich glaube, der allerwichtigste Tipp ist, dass in den ersten Textzeilen, egal ob die auf dem Bild sind, ob die gesprochen werden im Video oder ob das der Titel und die erste Zeile von deinem Blogartikel sind oder auch der Betreff vom Newsletter und der anderes und so, also diese ersten Zeilen, dass du dir da wirklich Zeit nimmst,
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das sind die wichtigsten Zeilen, die du in deinem Content hast, dich auch nicht mit der ersten Version zufriedengibst, sondern wirklich zu titeln oder zu hooken, wie es ja jetzt auch gerne heißt, lernst. Und nicht im Sinne von, weil dann haben wir wieder dieses marktschreierische,
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ich nehme so eine Vorlage, die fünf größten Mythen über oder tu nur das und dann wirst du das erreichen. Also das ist einfach, alle die ich kenne, die versucht haben mit diesen Listen zu arbeiten, waren dann nicht zufrieden, weil sie entweder es gar nicht erst geschafft haben, ihr Thema da rein zu pressen oder weil sie danach gemerkt haben, boah, das klingt jetzt aber gar nicht mehr nach mir, das ist überhaupt nicht gut. Und es ist auch wirklich so, wenn man Schablonen hat, Schablonen können dein Thema nicht wiedergeben,
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weil das Schablonen kennen dein Thema nicht und deine Herangehensweise nicht. Also was ich mache, um gute Titel zu finden, ist, dass ich quasi sag, es muss drei Elemente, müssen diese ersten Textzeilen in Verbindung mit dem Bild, wenn das auch da ist, leisten. Nämlich, ich muss wissen, um was es geht, das Thema benennen. Deshalb finde ich zum Beispiel mit, ihr glaubt nicht, was mir gestern passiert ist, finde ich keinen guten Hook.
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Der funktioniert irgendwie so fünfmal oder so. Und das nächste Mal scrollst du weiter bei dem video weil du weißt es kam meistens gar nicht so was spannendes also so da klinge ich gar nicht drauf an. ich habe am anfang schon noch aber eben man hat an seinen schlechten erfahrungen gemacht also eben das thema muss benannt sein eigentlich so basic aber trotzdem wird es oft nicht gemacht. Dann muss ein neugierig weckendes Element mit drin sein, also zum Beispiel, dass eine Frage unbeantwortet
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bleibt, wie du das und das machst zum Beispiel. Das ist eine ganz schöne Formulierung immer. Und ich muss eine Idee, das leistet nicht immer unbedingt der Text, sondern manchmal auch die Kombination aus Text und Bild. Manchmal sind es auch Symbole. Ich muss eine Idee dafür bekommen, welche Art von Contentstück mir hier gerade geliefert wird. Also zum Beispiel, ganz basic, bei einem Instagram Live sehe ich dann, da ist ein Play-Symbol und da steht 20 Minuten oder so. Da weiß ich, boah, ich muss mir jetzt 20 Minuten
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Zeit nehmen, um zu der Antwort dieses Themas zu kommen. Ich kann dann entscheiden, möchte ich das oder nicht. Oder auch schon, je nachdem, wie der Hook auch geschrieben ist, wenn der z.B. mit einem Story-Hook einsteigt, mich direkt in eine Geschichte reinschmeißt, dann erwarte ich natürlich auch einen emotionalen Content,
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der mich durch eine Geschichte hindurchführt. Und nicht, dass danach sofort der Modus wechselt und ich nur noch Fakten präsentieren bekomme. Also die Kombination aus allem, was ich auf den 1. Blick sehe, muss mir auch noch eine Idee davon geben, was kommt da für ein Contentstück auf mich zu.
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Dann ist die allerwichtig, aller wichtigste Regel, dass diese Erwartung erfüllt werden muss. Ja. Weil wenn wir das nicht tun, dann passiert das, warum ich eigentlich auch den Begriff Hook nicht so gern mag, der Fisch ist tot.
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Also, wenn wir den Fisch am Angelhaken hochziehen, dann ist der hinterher tot. Wir können nicht mehr mit dem zusammenarbeiten. Und wir möchten ja, dass der das nächste Content-Stück von uns auch noch liest und mehr von uns haben möchte, weil diese Person gelernt hat, uns kann sie vertrauen. Wir schätzen ihre Zeit wert und dann hoffentlich auch irgendwann, dass es jemand, mit dem ich zusammenarbeiten möchte. Das lohnt sich gar nicht, solche Ttiken anzuwenden, weil es kurzfristige erfolge gibt wie klicks, dann nix darüber hinaus. Was hast du denn von einem viralen video zum
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beispiel? Also das ist super fürs Ego, das streichelt so wunderschön dem Ego übers Köpfchen, aber das war es dann auch. Meistens kriegst du nicht mal Follower, die irgendetwas mit deiner Zielgruppe zu tun haben. Ja, lohnt sich nicht. Wenn du möchtest, dann würde ich dich einladen, dass du uns das live gleich mal an einem Beispiel vorzeigst, nämlich wie würdest du denn diese Podcast-Folge benennen oder wie würdest du eine packende Einleitung dafür texten? Also vielleicht so schulterblickmäßig, wie würdest du da jetzt vorgehen? Also das Wichtigste wäre erstmal, dass das nicht ich tue, sondern eigentlich du, weil du bist quasi der redaktionelle Filter, durch den das Ganze fließt. Weil ich hab natürlich dadurch, dass das alles das ist, was ich mir an Gedanken gemacht habe,
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habe ich eine sehr subjektive Sicht auf das, was ich da habe. Deshalb, ich frage erst mal einmal zurück, wenn nichts kommt, dann überlege ich mir auch was. Aber was ist denn das, was vor allem jetzt bei dir hängen geblieben ist von dem Gespräch? Als jemand, der jetzt nicht in meinem Kopf sitzt. Ja, also bei den Podcast-Interviews arbeite ich immer mit einem Arbeitstitel. Und der Arbeitstitel für heute war, lass mich kurz schauen, Journalistisches Schreiben im Content Marketing
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mit Bianca Fritz. Das ist quasi, worum geht’s? Das sind so die Schlagworte, die Keywords. Aber von dem, was ich jetzt von dir gelernt habe, bräuchte ich ein neugierder Element und einen Hinweis, was es ist. Also zum Beispiel Bianca Fritz im Interview, oder? Also du hast oft das Format hinweist. Genau, wobei ich ja deinen Podcast sehe ich an einem Podcastplayer, da ist ein Playzeichen mit dran. Also das ist, glaube ich, das ist schon ziemlich abgedeckt, sage ich mal, der dritte Punkt.
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Also über den müssen wir uns nicht mehr so viele Gedanken machen. Was natürlich die einfachste Version wäre, wäre jetzt deinen Titel zu nehmen und eine Frage daraus zu machen. Also warum ist journalistisches Schreiben im Marketing hilfreich, zum Beispiel? Etwas in die Richtung. Dann habe ich so eine klassische nutzenversprechende Überschrift, sage ich mal. Also ich sehe dann, wenn ich das sehe, das ist etwas, was ich jetzt lernen werde und kann dann entscheiden, möchte ich das wissen oder möchte ich das nicht wissen. Was man natürlich auch machen könnte, wäre quasi eine Aussage von mir zu nehmen, die du besonders wichtig fandest, und die dann in die Überschrift zu
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stellen. Ich weiß nicht, ob es für dich eine Hauptaussage gab von dem, was ich heute gesagt habe. Also deine Frage war ja eigentlich, was ich mir am meisten mitgenommen habe. Ja, genau. Gib jetzt was vor in die Richtung, wie du deinen Content mit journalistischen Tricks interessanter machst, zum Beispiel. Genau, das wäre schon mal sehr cool. Ja, das wäre dann diese B-Frage. Oder wir können quasi schon eine Idee, wie man es interessanter macht, mit hochnehmen, indem man zum Beispiel so was sagt wie, ja, also, wenn ich mir jetzt das aussuchen durfte,
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dann wäre das tatsächlich schon eine ganz tolle Überschrift, weil ich ja gerne auch dieses Journalistische mit drin haben möchte. Tatsächlich. Ich kann mir aber auch vorstellen, wenn jetzt jemand den Blick von außen hat und das Journalistische jetzt gar nicht so wichtig fand, sondern eher so Aussagen wichtig fand wie Content, der deine Zeit wert ist.
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Also, wie wird Content der Zeit deiner Community wert oder so. Oder was ich einfach, weil es bei mir jetzt so stark hängen geblieben ist, weil es auch so eine frische Erkenntnis von mir war, war tatsächlich dieses mit dem Interesse, man interessiert sich nur für das, was man selber erfahren hat, dass man damit vielleicht auch spielt
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in der Überschrift. Das wäre auch eine Möglichkeit, einzelne Aussagen rauszunehmen und mit in die Überschrift zu nehmen. Das Schöne ist jetzt, dadurch, dass wir schon mehrere Möglichkeiten haben, hast du jetzt auch mehrere Möglichkeiten, auch den Podcast zu bewerben.
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Weil du hast ja nur eine Überschrift, aber du hast ja noch einen Teaser. Ich glaube, auf Social Media bist du nicht mehr aktiv, nur mehr BluSky und so. Also das heißt, da könntest du auch verschiedene Teaser, verschiedene Hooks dann machen und die auf dieses Interview dann damit führen lassen. Cool. Danke schön.
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Sehr gern. Du hast meine Arbeit abgenommen. Perfekt. Gibt nichts, was ich lieber mache. Gibt es noch etwas, was du den Leuten gerne mitgeben möchtest, die jetzt zuhören über spannenden, interessanten, wichtigen oder neuen Content? Liegt dir noch irgendwas auf der Zunge, auf dem Herzen? Ja, es ist tatsächlich diese Sache mit KI. Also lasst euch die Texthoheit nicht aus der Hand nehmen. Weil ihr könnt das besser. Egal wie gut ihr textet, ihr könnt das besser. Es kann ein
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ganz, ganz wichtiger Partner für euch sein mit dem Sparing, aber ihr bringt etwas mit ein, was KI nicht kann. Deshalb gebt die Texthoheit nicht aus der Hand. Lasst es sich einfach komplett von KI machen. Es wird seelenlos, was dabei auskommt. Das ist mal ein Schlusswort. Da stehe ich komplett dahinter. Vielen, vielen Dank für das schöne Interview wieder. Hat mich sehr gefreut. War super viel Wertvolles dabei. Ich freue mich schon aufs Teilen und schön, dass du wieder bei mir warst. Danke, Lilli.

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