Lilli Koisser

Marktforschung: Diese 10 Fragen kannst du in Zielgruppen-Interviews stellen

Nachdem ich in Folge 85 des Pyjama-Business-Podcasts mit Maria Horschig über gelungene Zielgruppen-Interviews gesprochen hatte, war ich Feuer und Flamme dafür, selbst mal wieder qualitative Marktforschung zu betreiben!

💡 Qualitative Marktforschung bedeutet, inhaltlich tiefgehend zu forschen – während bei der quantitativen Marktforschung eher Trends und Tendenzen abgefragt werden (wie ich es z. B. bei meiner jährlichen anonymen Content-Umfrage mache). Mehr dazu lernst du in der Marktforschung-Lektion in meinem Kundenmagnet-Kurs! 🧲

Marktforschung Fragen Zielgruppen-Interviews

Vor einigen Jahren, als ich meinen Onlinekurs „Blog-Gold – Wertvolle Blogartikel schreiben“ entwickelte (der heute als Bonus im Kundenmagnet-Kurs enthalten ist), hatte ich schon mal eine Handvoll 1:1-Befragungen über Zoom durchgeführt.

Und das hat mir bei der Angebotsentwicklung und -vermarktung enorm geholfen – und viele neue Ideen, Sichtweisen und Denkanstöße gebracht! Ich erkannte z. B., dass der Kurs unbedingt ein Modul zum Thema Zeitmanagement enthalten sollte, weil das „Zeit finden fürs Bloggen“ eine große Herausforderung meiner Zielgruppe war.

Und auch, welche Aspekte ich auf der Salespage (Verkaufsseite) und im Launch des Onlinekurses in den Vordergrund rücken sollte – und welche Themen die Interessent*innen eher weniger beschäftigten. Kein Raten und Grübeln mehr beim Texten! 😍

Da ich mein Angebot „Business Bloom“ für das kommende Jahr weiterentwickeln möchte (oder ein komplett neues Angebot kreieren – je nachdem!), wollte ich also wieder mit einigen Mitgliedern meiner Community face to face und 1:1 in einem Zielgruppen-Interview sprechen.

Dazu verschickte ich zwei Newsletter mit dem Calendly-Link zur Buchung eines 15-minütigen Interviews an meine Liste. Falls du meinen Newsletter abonniert hast, bekommst du diese „Behind-the-scenes-Dinge“ immer am besten mit!

10 Fragen, die ich in meinen Zielgruppen-Interviews gestellt habe

Du kannst (und solltest) diesen Fragebogen für dich abwandeln, was Themen, Tonalität und Co. angeht! Wie du deine eigene Markensprache findest, lernst du ebenfalls in meinem Kundenmagnet-Kurs. 🧲

  1. Was ist gerade die größte Herausforderung oder Frustration in deiner Selbstständigkeit? Was beschäftigt dich aktuell?
  2. Wie sähe deine Idealvorstellung aus? Was wünschst du dir?
  3. Was würde dir aktuell am meisten helfen, dorthin zu gelangen? Wie würde das perfekte Angebot dafür aussehen?
  4. Was hast du vielleicht schon ausprobiert? Was davon hat dir besser und weniger gut gefallen oder geholfen?
  5. Welche Angebotsformate (37 Ideen findest du hier im PDF-Workbook für 0 Euro!) sprechen dich im Moment am meisten an?
  6. Was müsste auf jeden Fall in diesem Angebot enthalten sein? Was ist ein Muss für dich?
  7. Was wäre für dich ein Grund, NICHT zu kaufen? (Diese Frage stammt direkt von Maria Horschig aus unserem Gespräch über Zielgruppen-Interviews im Podcast!) Was sollte oder müsste nicht in dem Angebot enthalten sein?
  8. Aus welchen Gründen folgst du mir bzw. hast du dich für mich entschieden? Worin siehst du den Nutzen oder Mehrwert meines Contents und Angebots?
  9. Gibt es etwas, das dir fehlt oder du dir mehr oder zusätzlich wünschen würdest? Welche Themen interessieren dich generell, hast du Content-Wünsche?
  10. Wenn du dich über die Selbstständigkeit informierst, welche Kanäle nutzt du dafür am meisten oder liebsten?
 

Bitte beachte bei den 10 Fragen:

Setze statt „in deiner Selbstständigkeit“ dein eigenes Fachthema ein, also z. B. „in Bezug auf die Elternschaft“ oder „bei deinen Werbeanzeigen auf Instagram“.

Ich habe nicht immer alle 10 Fragen genau so gestellt, sondern intuitiv ausgewählt, welche gerade gut passen könnten. Die ersten drei Fragen würde ich aber in jedem Interview stellen!

Für 3 – 5 Fragen kannst du – laut meiner bisherigen Erfahrung – ca. 15 Minuten Dauer des Interviews einplanen, für 5 – 7 Fragen ca. 30 Minuten und für alle 10 Fragen bis zu 45 Minuten. Rückblickend würde ich 30 Minuten als Dauer des Interviews ankündigen, denn so lange dauerten die Gespräche durchschnittlich.

Das empfiehlt auch Maria Horschig in unserem Podcast-Interview in Folge 85 von „Pyjama-Business“:

Gelungene Zielgruppen-Interviews führen: Was wollen deine Kund*innen wirklich?

3 Tipps für aussagekräftige Marktforschungs-Interviews

1. Sei dir darüber bewusst, welches Ziel du mit den Interviews verfolgen möchtest.

Angebotsentwicklung?

Feedback und Verbesserungsvorschläge von bestehenden Kund*innen einholen?

Bessere Texte schreiben?

Content-Ideen bekommen?

Je nachdem werden sich auch deine Fragestellungen und -formulierungen an die Zielsetzung anpassen.

 

2. Bereite technisch alles schlau vor.

Je besser du die Interviews vorab vorbereitest – sowohl inhaltlich als auch technisch, desto weniger Stress haben du und die Teilnehmer*innen bei den Gesprächen

So sieht mein eigenes Setup aus:

1. Buchungsformular in Calendly, das mit Zoom und meinem Google-Kalender verknüpft ist und die Termine automatisch erstellt und in den Kalender einträgt – inkl. Zoom-Link. Und in ein paar Fragen schon vorab wichtige Infos einholt: Bei mir waren das z. B. die Felder Berufsbezeichnung, Dauer der Selbstständigkeit und Erfahrung mit meinen Angeboten – und die Einwilligung, dass die Interviews aufgezeichnet werden.

2. Durchführung und Aufzeichnung mit Zoom – aber nicht mit der Aufzeichnung des Meetings von Anfang an, sondern so voreingestellt, dass du vor der Aufnahme noch kurz mit der Person plaudern und sie über die Abläufe (Vertraulichkeit, Aufzeichnung, Transkription…) aufklären kannst.

3. Transkription mit Cockatoo (ein Tool-Tipp von Anna-Lena-Eckstein): Super einfach, schnell und gut werden deine Audio- oder Video-Dateien hier in Textform gebracht! Und ein Extra-Tipp: Wenn du einen Tag mit deiner Anmeldung wartest, bekommst du ein Angebot über 30 % Rabatt per E-Mail zugeschickt. 😜

4. Analyse mit ChatGPT: Das habe ich noch nicht ausprobiert, aber plane ich zu tun! Ich möchte die Transkripte der Interviews (oder die wichtigsten Passagen) in ChatGPT eingeben und das Tool bitten, Muster zu erkennen – oder vielleicht sogar ein grobes Angebot zu formulieren? Ich bin gespannt, was es ausspuckt!

5. Sammlung in Google Docs: Damit keine wichtigen Infos verloren gehen, habe ich alles rund um die Zielgruppen-Interviews – von Ziel und Konditionen über die 10 Fragen, passende Formulierungen für Begrüßung und Abschied bis hin zu den Transkripten, Zusammenfassungen und ersten Ideen für Angebotsgestaltung und -namen – zentral in einem Online-Dokument gespeichert, das ich jederzeit und von überall aus aufrufen und bearbeiten kann.

🔧 All meine Tool-Tipps findest du auf meiner Empfehlungen-Seite!

 

3. Bleibe im Gespräch mit den Interview-Partner*innen!

Nach den ersten paar Interviews war mir klar, dass sowohl ich als auch die Interview-Partner*innen im Nachgang noch weitere Ideen, Fragen oder Inputs haben könnten. Also lud ich sie am Ende des Gesprächs immer ein, mir noch per E-Mail zu schreiben, sollte ihnen noch etwas einfallen. Und ich werde mich bei allen Personen bedanken und sie über die Ergebnisse der Interviews auf dem Laufenden halten!

Mit einer langjährigen Kundin habe ich mich sogar zufällig kurze Zeit nach dem Interview auf einen Kaffee getroffen – und natürlich kamen wir auch wieder auf die Angebotsideen zu sprechen. Und während des Gesprächs hatte ich noch eine weitere coole Erkenntnis für das neue Angebot, die ich sofort in meinem Google Doc am Handy festhielt. 😇

 

Wenn du erfahren möchtest, was ich aus den Zielgruppen-Interviews gemacht habe, dann trage dich jetzt in meinen Newsletter ein und erfahre zuerst davon! 💌

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3 Antworten

  1. Hallo Lilli,

    deine Empfehlungen für Zielgruppen-Interviews klingen sehr vielversprechend. Die Vor- und Nachbereitung dieser Interviews ist das A&O. Deswegen ist deine Idee, eine Analyse von ChatGPT erstellen zu lassen, sehr raffiniert!

    Vielen Dank und liebe Grüße
    Antonia

  2. Toll, wie moderne Tools und eine gute Vorbereitung das Sammeln von tiefgehenden Insights ermöglichen, die direkt in die Praxis umgesetzt werden können. Ein echtes Plus für jeden, der seine Produkte oder Dienstleistungen kundenorientiert weiterentwickeln möchte!

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