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Mehr InformationenIn dieser Folge teile ich ein Fettnäpfchen und einen Erfolgsverhinderer mit dir!
- Warum es herablassend und übergriffig ist, Annahmen über die finanzielle Situation deiner Kund*innen zu treffen,
- warum es sogar diskriminierend sein kann, „Die kann sich das bestimmt nicht leisten“ zu denken,
- was du tun kannst, um dein Angebot für alle Budgets zugänglich zu machen und
- was das alles mit Julia Roberts in Pretty Woman zu tun hat.
Transkript der Folge:
Die Finanzen deiner Kund*innen gehen dich nichts an! Wie geht es dir, wenn du diesen Satz hörst? Vielleicht hast du so Gedanken wie: ja, aber meine Zielgruppe hat ja kein Geld, wegen Corona und hin und her.
Oder meiner Branche geht es gerade schlecht, ich darf kein Geld für meine Tätigkeit verlangen. Oder 20-jährige können sich mein Angebot ja gar nicht leisten. Dass du Annahmen über den Kontostand deiner Zielgruppe machst.
Und vielleicht kennst du die Szene im Film Pretty Woman, in der die Julia Roberts in ihrem billigen Outfit in eine Edelboutique geht und sie hat die Taschen voller Geld, aber sie wird trotzdem, aufgrund ihres Aussehens, ihrer Kleidung, wie sie spricht, sich gibt oder ihrer Herkunft, unhöflich und herablassend von den Verkäufer*innen behandelt.
Diese Menschen treffen irgendwelche Annahmen über sie. Und wenn du jetzt Annahmen über die finanzielle Lage deiner Kund*innen triffst, dann verhältst du dich eigentlich wie diese Verkäufer*innen. Und es steht dir ja eigentlich gar nicht zu, für deine Kund*innen zu entscheiden, ob sie sich dein Angebot gerade leisten können oder wollen.
Das ist ja ihre Entscheidung. Zum Beispiel, indem du vorauseilend schon Rabatte gibst, nach denen gar niemand gefragt hat, irgendwas kostenlos rausgibst, um ihnen unter die Arme zu greifen oder indem du auch gar nicht erst ein Angebot machst.
Indem du dir selbst ausredest, dieses und jenes jetzt gerade oder überhaupt zu verkaufen, weil du davon ausgehst, dass sich deine Zielgruppe das eh nicht leisten kann. Und deine einzige Aufgabe als Unternehmer*in ist es ja aber, Lösungen, Produkte oder Dienstleistungen anzubieten.
Und ob diese dann vom Markt angenommen werden, das liegt ja bei den Interessent*innen selbst, nicht bei dir. Du kannst ja nicht schon vorab für deine Kund*innen entscheiden. Damit entmündigst du sie ja total. Und du weißt ja gar nicht, ob deine Annahmen überhaupt zutreffend sind.
Du würdest dich vielleicht wundern, wie viele Leute vielleicht was auf der hohen Kante, einfach generell ein Weiterbildungsbudget, was angespart oder vielleicht extra auf deinen Onlinekurs oder dein Angebot hingespart haben.
Oder sie haben Geld geschenkt bekommen oder haben sich Geld zum Geburtstag oder zu Weihnachten gewünscht. Oder sie haben was geerbt, eine Abfindung, eine Förderung oder einen Gründungszuschuss vom Arbeitsamt bekommen. Geld kann ja auf ganz vielen verschiedenen Wegen zu uns fließen.
Und ehrlich gesagt geht es dich auch nichts an, woher deine Kund*innen ihre finanziellen Mittel auftreiben. Deine Aufgabe ist es einzig und alleine, dein Angebot anzubieten.
Und oft projizieren wir da auch unser eigenes Money-Mindset, also unsere Einstellung zu Geld oder wie wir selbst mit Geld umgehen auf andere Menschen. Ich habe mir zum Beispiel jetzt in meinen 30ern erst beigebracht, wie man Geld spart. Ich habe das nie gelernt.
Und ich weiß aber, dass zum Beispiel Freund*innen von mir irgendwie zehntausende Euro angespart haben. Ich kann ja nicht von mir auf andere schließen und nur von mir ausgehen. Und auch ganz wichtig, wir müssen hier auch aufpassen, dass wir nicht in Vorurteile über bestimmte Personen oder Altersgruppen hineinrutschen.
Das ist unfair. Vielleicht diskriminierst du sogar jemanden damit, wenn du mit der Haltung oder Einstellung zum Beispiel in ein kostenloses Erstgespräch gehst: na, die oder der kann sich das doch bestimmt eh nicht leisten. Vielleicht kennst du das auch, wenn dir als Selbstständige Leute ein bestimmtes Budget nicht zutrauen, ja.
Wenn du eigentlich nur den Preis von irgendwas wissen oder irgendwas kaufen willst und die Leute dann so auf die Art sagen: naja, das kostet aber schon so mindestens 1.500 Euro. Und den Preis fast schon so flüstern, weil sie glauben, dass du jetzt fast vom Hocker fliegst.
Und für dich ist das aber vielleicht ein ganz normaler oder sogar niedriger Preis, ja. Aber du fühlst dich dann automatisch irgendwie so bevormundet und bevorurteilt, falls das ein deutsches Wort ist.
Und da kann es dann auch ganz schnell passieren, dass du jemanden wegen dem Geschlecht, dem Alter der Person, vielleicht der Herkunft, Kleidung, Hautfarbe diskriminierst.
Ich mache es mittlerweile so, ich gehe von jeder Person aus, dass sie sich mein Angebot leisten kann und auch will. Das heißt nicht, dass ich Leute nicht einbeziehen will, die es sich vielleicht wirklich gerade nicht leisten können oder wollen. Was sind da jetzt die Möglichkeiten, wie man damit umgehen kann?
Ich habe mal von einer Speakerin gehört, die gesagt hat: ich habe es für mich so gelöst, entweder ich biete etwas kostenlos, als kostenlosen Content, an oder Premium-Preise. Bei mir gibt es nichts dazwischen.
Das fand ich auch einen spannenden Ansatz, ja, dass man sagt: ich gebe ganz viel kostenlos raus und wer es wirklich wissen und wirklich mit mir arbeiten will, der bezahlt dann einen Premium-Preis. Und von diesen Leuten lebe ich dann, die wirklich auch das Geld investieren können und wollen.
Andere Arten, dein Angebot verfügbarer oder leistbarer zu machen, sind zum Beispiel Ratenzahlungen. Wenn du zum Beispiel einen Zahlanbieter wie Digistore24 oder Elopage hast oder auch, wenn du Rechnungen schreibst, ja, egal. Du kannst ja immer eine Ratenzahlung anbieten.
Dann wird ein Angebot auch schon mal zugänglicher. Oder du kannst sagen: ich habe mein höherpreisiges Eins-zu-Eins-Angebot, aber ich habe auch eine günstigere Do-it-yourself-Variante. Oder ich schreibe ein Buch und verkaufe das dann um 30 Euro.
Oder es gibt einen Onlinekurs oder irgendein anderes Angebot von der Stange, das dann günstiger als die Eins-zu-Eins-Zusammenarbeit mit dir ist. Wenn du magst, höre gerne in die Podcast-Folge über 20 verschiedene Einnahmequellen für Freiberufler*innen rein.
Da sind ein paar Inspirationen an Angebotsformaten drinnen, wie du dein Angebot anbieten kannst. Vielleicht findest du da auch schon ein günstigeres Format für dein Angebot.
Was du natürlich auch machen kannst, ist, dass du zum Beispiel sagst: ich vergebe pro Jahr eine Hand voll Stipendien, ja, für Leute, die es sich wirklich nicht leisten können, dass du dann bewusst und von dir aus ein paar Plätze pro Jahr kostenlos vergibst, aber es eine bewusste und selbstbestimmte Entscheidung von dir ist.
Und da muss man dann auch wieder aufpassen, dass man bei der Vergabe der Stipendien nicht in Klischees und Vorurteile hineinrutscht. Und was natürlich auch ein valides Argument ist, ist, wenn du kostenlosen Content teilst, ja.
Wenn du dutzende oder hunderte Blog-Artikel oder Podcast-Episoden online hast, die öffentlich zugänglich sind, die jeder Mensch auf der Welt, der deine Sprache spricht, konsumieren kann, dann kann dir auch niemand vorwerfen, dass du irgendwie Gate-Keeping betreibst. Gate-Keeping heißt, dass du gewisse Informationen zurückhältst.
Und ganz ehrlich, alle Leute, die Content-Marketing betreiben, wissen, wie viel Zeit, Arbeit, Herzblut und Liebe wir in unseren Content stecken. Egal, ob Blog, Podcast, Instagram, LinkedIn-Postings, Freebies, Newsletter et cetera.
Das muss dann für manche Leute auch einfach reichen, die sich dann vielleicht doch über den Preis oder die Zugänglichkeit beschweren möchten. Genau.
Und als abschließenden Gedanken heute noch, das wird eine Quicky-Folge, frage dich vielleicht auch mal oder schaue es dir auch wirklich an, wie viel du selbst für dich, ja, für dein Business und deine Weiterentwicklung ausgibst.
Weiterbildung ist bei mir immer ein riesengroßer Kostenfaktor, wo ich mir dann immer denke: wo kommt denn so viel Geld überhaupt her? Das hätte ich mir früher nie denken können, dass ich pro Jahr so viel Geld für Weiterbildung ausgebe.
Und was ich auch schon in Kurse, Coachings, Bücher, dies und das investiert habe und ich bin jetzt auch keine reiche Person, ich komme aus einer ganz normalen Durchschnittsfamilie. Und irgendwie geht es dann aber doch, wenn es einem wichtig ist und man das wirklich haben will.
Und genau, warum soll es dann deinen Kund*innen anders gehen? Bei denen ist das wahrscheinlich genauso. Wenn es ihnen wichtig ist und sie das unbedingt machen möchten, dann werden sie einen Weg finden, das Geld zusammenzubringen, zusammenzusparen, in Raten zu zahlen oder wie auch immer.
Und wie gesagt, es ist nicht deine Verantwortung. Es geht dich auch nichts an, wie deine Kund*innen mit ihrem Geld umgehen. Da bitte nicht übergriffig sein und auch keine voreiligen Schlüsse ziehen. Mach einfach ein Angebot. Das ist das, was deine Aufgabe ist.
Und lass dich dann überraschen, wer das Angebot annimmt oder auch nicht. Ist dann auch oft anders, als man das erwartet hat. Genau. Wenn du magst, auf Instagram habe ich schon mal ein Posting drüber gemacht. Das werde ich dann auch in der Story zu dieser Folge teilen.
Und da kannst du dann gerne schauen, was die anderen dazu geschrieben haben und mitdiskutieren. Und wenn du noch Fragen oder Inputs zu dieser Folge hast, dann freue ich mich auch, wenn du bei mir auf Instagram unter @lillikoisser vorbeischaust.
Dann möchte ich dich noch zum Virtual-Assistant-Women-Festival einladen, wenn du diese Folge jetzt gerade hörst, wenn sie rauskommt. Und zwar startet das am Freitag, den 19. März 2021. Und das ist ein Online-Kongress mit 33 Speakerinnen.
Es sind nur Frauen auf der Bühne. Ich kann leider nicht live teilnehmen, aber ich habe meinen Social-Media-Crashkurs für Selbstständige im Festival-Paket als Bonus beigesteuert. Wenn du sagst: ja, ich will mir die Aufzeichnungen von allen Talks kaufen, dann bekommst du meinen Social-Media-Crashkurs dazu.
Das ist die Aufzeichnung von einem Live-Workshop. So ungefähr vier Stunden geht das. Und da hatte ich auch einen Anwalt mit dabei. Der hat über eine Stunde lang Fragen zu Impressum, Datenschutz, Werbekennzeichnung auf Instagram et cetera beantwortet.
Und im Crashkurs gehe ich mit dir durch: wie starte ich überhaupt auf Social Media? Worauf kommt es wirklich an? Wie kriege ich einen roten Faden in meine Online-Präsenz und Kommunikation? Wie oft soll ich posten? Was soll ich posten? Wo soll ich posten? Das ist wirklich so ein Basis-Rundumschlag.
Ich zeige dir auch, mit welchen Tools ich arbeite. Es ist auch ein Tutorial dabei, wie ich meinen Content plane und so weiter. Schaue es dir gerne an. Ich verlinke dir das Festival in den Shownotes und auch auf meiner Website im Blog-Artikel zu dieser Folge unter lillikoisser.at/24.
Gut, dann wünsche ich dir einen wunderschönen Tag oder Abend, je nachdem wann du das gerade hörst. Und ich freue mich, wenn wir uns auf Instagram sehen. Danke für das Zuhören und bis zum nächsten Mal! Tschüss.
Links:
Blogartikel zur Podcast-Folge: www.lillikoisser.at/24
Lilli auf Instagram – jeden Freitag ein Posting zur aktuellen Podcast-Episode: www.instagram.com/lillikoisser
(Werbung) VAW Festival – der Online-Kongress mit 33 Speakerinnen aus dem Online-Marketing von 19. bis 28.03.2021: www.lillikoisser.at/vaw-festival
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