„Die 5 besten Wege, um…“, „Die Top 10 der …“: Listen, List-Posts oder Listicles begegnest du heute überall und ständig. Inhalte werden á la BuzzFeed in Bulletpoints oder nummerierte Aufzählungen verpackt und mit einer Zahl in der Headline versehen. Diese Listen sind meiner Erfahrung nach am leichtesten zu erstellen, werden am häufigsten angeklickt und performen generell am besten.
Die Artikel in Form einer Aufzählung werden jedoch, trotz ihres Erfolgs, immer wieder als lächerlich oder trashig angesehen, und sind als fauler Journalismus und Clickbaits verschrien. Auch wenn sie oft kritisiert werden, ändert das aber nichts am unbestreitbaren Erfolg von Listen: Auch andere Blogger-Experten wie der affenblog oder Sandra Holze springen für Listen in die Presche. Immerhin waren schon die heiligen 10 Gebote eine Liste!
Meine Meinung: Nur, weil Inhalte in dieser Form strukturiert werden, sind sie nicht automatisch weniger wertvoll. Im Gegenteil, es gibt 10 gute Gründe dafür, warum Listicles so perfekt für dein Content Marketing sind:
10 gute Gründe für Listen im Content Marketing
1. Content soll geklickt werden.
Menschen lieben Nummern und Listen. Sie sprechen uns an, da unser Gehirn wiederkehrende Muster erkennt und präferiert. Beim bekannten und vorhersagbaren Format der Liste fühlen wir uns wohl, und es weckt unsere Neugierde. Außerdem haben wir nach jedem gelesenen Punkt ein winziges Erfolgserlebnis: Wieder einen Schritt weiter in der Liste! Wieder etwas gelernt! 😉
2. Content soll hilfreich sein.
List Posts geben dem Leser sofort das, was er sucht. Ein Artikel in Listenform zwingt den Autor dazu, konkret zu sein: Sowohl in der Auswahl der einzelnen Punkte der Liste, als auch in ihrer Beschreibung. Du lieferst also kein unstrukturiertes Blabla, sondern tatsächlichen Mehrwert – die Liste zwingt dich dazu.
3. Content soll gut strukturiert sein.
Listen strukturieren komplexe Inhalte und machen den Content einfacher zu verdauen. Eine Liste suggeriert: Ich habe alle Aspekte des Themas in Erwägung gezogen, und diese 10 Erkenntnisse aus meiner umfassenden Recherche gewonnen. Das weckt Vertrauen und suggeriert deinen Lesern Seriosität.
4. Content soll scannable sein.
Vielleicht – bzw. sehr wahrscheinlich – möchte jemand nicht deinen ganzen 1000-Wörter-Artikel lesen, sondern nur die wesentlichen Ideen überfliegen. Bei einer Liste hat der Leser schnell die Inhalte des Artikels erfasst, bzw. kann selbst entscheiden, ob sich das aufmerksame Lesen der einzelnen Absätze überhaupt lohnt (und das sollte es).
5. Content soll snackable sein.
Unsere Aufmerksamkeitsspanne ist von 12 Sekunden im Jahr 2000 auf 8 Sekunden in 2015 gefallen. In unserer schnelllebigen Welt sollten Inhalte einfach und schnell zu erfassen sein – in der U-Bahn, in der Mittagspause oder im Bett. Das Häppchenformat wird unübersichtlichen Textwüsten klar vorgezogen! Weiters hilft das Format, die benötigte Lesezeit abzuschätzen, und sagt uns genau, was wir nach dem Klick auf die Headline erwarten können. Im Kampf um die Aufmerksamkeit des Lesers kann das ein entscheidender Vorsprung sein.
6. Content soll einfach sein.
Wir dürfen nicht vergessen, dass Online-Texte keine Romane, Handbücher oder wissenschaftlichen Arbeiten sind. Menschen suchen online nach einer Lösung für ihr Problem, und erwarten eine simple Antwort. Das kann manchmal banal sein, aber banal ist gut! Banal gibt dem Leser das, was er sucht bzw. was ihn in diesem Moment interessiert. Und um nichts anderes geht es schließlich im Content Marketing.
7. Content soll sharable sein.
Listen werden nicht nur am öftesten gelesen, sondern auch am meisten geteilt. Wir lieben Ordnung und meiden Chaos – deswegen eignet sich die Struktur von List Posts am besten für magnetische Headlines, die auch auf Facebook, Twitter und Co. Leser anziehen.
8. Content soll gut kuratiert sein.
Listen sind ja an sich schon Content Curation. Warum sollte jemand 15 verschiedene Websites besuchen, um Schokokuchen-Rezepte herauszusuchen und zu vergleichen, wenn er all diese in einer sorgfältig kuratierten Liste zu den 15 besten Schokokuchen-Rezepten finden kann?
9. Content soll einfach zu erstellen sein.
Listen sind auf fast jedem Online-Portal die erfolgreichsten Artikel. Die Leute mögen sie also offensichtlich, und außerdem sind die einfach(er) zu erstellen – warum soll ich diesen Erfolgsweg bewusst NICHT einschlagen? Bloß weil irgendjemand meint, dass Listen doof sind? Außerdem bestimmt der Autor selbst über die Qualität des Inhalts – eine Liste ist schließlich kein Freifahrtschein, um schlechte Texte abzuliefern.
10. Content soll suchmaschinenoptimiert sein.
Listen bieten zu guter Letzt auch mehr Möglichkeiten für SEO: In den einzelnen Sublines und Absätzen können die Haupt- oder auch verwandte Keywords besser platziert werden. Wird ein Thema aus mehreren Blickwinkeln beleuchtet oder werden mehrere Aspekte angeschnitten, ist der Artikel automatisch auch semantisch optimiert.
Guter Inhalt wird durch Zahlen und Absätze nicht geschmälert.
Solange dein Artikel gut recherchiert und geschrieben ist und einen Mehrwert liefert, macht es keinen Unterschied, ob die Inhalte als Absätze, Bulletpoints oder Nummerierungen strukturiert sind. Der schlechte Ruf von Listicles kommt meiner Meinung nach von ihrer inflationären Verwendung für unseriöse, uninteressante oder schlichtweg dumme Artikel – nicht von der Strukturierungsform per se.
Fazit: Habe keine Bedenken dabei, Listen zu produzieren, nur weil ein paar Unkenrufer nicht verstehen, warum sie quasi die Quintessenz des Content Marketing sind und wie sie effizient und seriös eingesetzt werden können. Wie siehst du die Debatte um Pro und Contra von Listen im Content Marketing?
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