Dies ist ein Gastartikel von Ricarda Kiel von Die gute Website. Sie ist Website-Spezialistin für „Selbständige mit großen klopfenden Herzen und krummen Lebensläufen“. 🙂 Egal, ob du deine Website erstellen oder verbessern möchtest – sie kann dir helfen. Mehr über die Autorin liest du am Ende des Beitrags!
Wer sich heute selbständig macht und eine Website für sein Business bauen möchte, hört es meist von allen Seiten tönen: „Das musst du mit WordPress machen!“
Vieles spricht ja auch für WordPress – trotzdem ist es klug, sich ein paar Alternativen genauer anzuschauen (vor allem bei einem so existenziellen Faktor wie der Website). In diesem Artikel möchte ich dir meine Lieblings-Alternative vorstellen: das Baukasten-System Squarespace.
Speziell für Texter*innen ist das System besonders gut geeignet, weil du noch schneller als bei WordPress den technischen und gestalterischen Teil sicher und gut abhaken und direkt zu den Texten kommen kannst.
SQUARESPACE IST VOR ALLEM: EINFACH UND SCHÖN.
Wenn man sich mit WordPress.org sein eigenes Haus komplett vom Keller bis in die Giebel selber zimmern kann, ist Squarespace das schicke, schlüsselfertige, gemietete Loft mit Aufzug und Hausmeisterservice, in dem die eigenen Möbel luftig und schön zur Geltung kommen.
Damit ist der grundlegende Unterschied schon angedeutet: Squarespace ist ein sogenannter „Baukasten“ und kein Redaktionssystem. Das bedeutet, eine Squarespace-Website liegt nicht auf deinem eigenen Server, sondern auf den Squarespace-Servern – sie wird also für dich gehostet.
Du bekommst eine Oberfläche, über die du aus einzelnen Inhaltsblöcken (daher der Begriff Baukasten) deine Website erstellen und bearbeiten kannst. So musst du deine Website nicht erst von Grund auf bauen, sondern kannst ziemlich schnell „einziehen“.
DIE BESTEN SQUARESPACE-FUNKTIONEN IM DETAIL
Squarespace ist irre einfach zu bedienen – auch für absolute Laien.
Meine absolute Lieblingsfunktion bei Squarespace ist die intuitive Bearbeitungsoberfläche, mit der du immer direkt in deiner Website arbeitest. Du musst nicht umständlich zwischen einer Ansichtsoberfläche (wie sie später die Besucher sehen) und einem Bearbeitungsmodus hin- und herwechseln. Stattdessen machst du einfach einen Doppelklick in einen Text oder ein Bild hinein und kannst es ändern:
Außerdem toll sind die praktischen Bausteine und Einstellungsmöglichkeiten – mit zwei Klicks hast du zum Beispiel ein komplettes Kontaktformular oder eine Bilder-Diashow erstellt, oder eine einzelne Seite passwortverschlüsselt, oder einen Blog angelegt:
Squarespace hat die schönsten und modernsten Vorlagen.
Das ist natürlich ein klitzekleines bisschen subjektiv, aber ich finde: Squarespace hat die schönsten „Templates“ (also Website-Vorlagen oder -Startpunkte) von allen Baukästen, die ich kenne. Und sie sind außerordentlich gut anpassbar, sodass die Seiten später nicht alle gleich aussehen:
Für Texter*innen finde ich folgende Templates besonders geeignet, weil sie den Text auch tatsächlich in den Vordergrund stellen:
- Bedford bietet dir Platz für ein tolles, großes „Header“-Foto.
- Ready arbeitet auch mit einem großen Header-Bild, hier kannst du es aber leicht weglassen.
- Sofia ist ein schicker „One-Pager“, also eine Website, die aus einer einzigen langen Seite besteht – das ist ideal zum Loslegen!
- Harris würde auch gut funktionieren, falls du nur ein Logo und kaum Bilder hast.
- Keene hat eine aufwändig hinterlegte Haupt-Navigation.
- Om ist grundsätzlich eines meiner Lieblings-Templates: sehr luftig und ruhig!
- Kent wirkt ein bisschen wie eine schöne Zeitschrift – besonders toll mit Text-Bild-Kombinationen.
- Stella ist ein besonders fröhliches Template, mit Platz für tolle Bild-Effekte und neuen Hintergrundfarben auf jeder Unterseite.
Wichtig ist, dass alle Vorlagen von Squarespace „responsive“ sind. Das bedeutet, sie passen sich automatisch für mobile Geräte an – und da über die Hälfte aller Website-Besuche inzwischen schon mobil stattfinden, ist das ein wesentlicher Faktor.
Squarespace braucht keine dauernde Pflege.
Squarespace ist ein komplett gepflegtes, geschlossenes System. Das schränkt zwar ein bisschen die Flexibilität ein (so wie man an die Mietwohnung ja auch selten eine weitere Dachterrasse einbauen kann), das bedeutet aber auch: Du hast nie kaputte Plugins oder welche, die sich gegenseitig nicht vertragen, keine nervigen Updates, und du brauchst keine Angst vor Hackern oder verpassten Backups haben.
Außerdem bedeutet das, dass alle Funktionen bereits enthalten sind, du also keine Extra-Kosten für die Anpassung neuer Funktionen oder die Pflege der Seite einkalkulieren musst. Das ist ein wichtiger Faktor, der bei der Argumentation für WordPress leider oft kleingeredet oder komplett übergangen wird.
Suchmaschinenoptimierung ist bei Squarespace bereits eingebaut.
Squarespace ist einer der ganz wenigen Baukästen, die großen Wert auf die Suchmaschinenoptimierung (SEO) legen. Deshalb bekommst du von Anfang an die Möglichkeiten, die du brauchst, um deine Seite gut findbar zu machen:
- Du kannst site descriptions, Seitentitel, und individuelle URLS einstellen,
- du bekommst eine saubere und suchmaschinenfreundliche Programmierung und Formatierung, und
- eine automatisch generierte Sitemap.
SQUARESPACE VS. WORDPRESS: Was kann Squarespace nicht?
Die Vorteile von Squarespace:
Trotz alldem ist Squarespace natürlich keine eierlegende Wollmilchsau. Es eignet sich am besten für Selbständige und kleinere Unternehmen, die schnell und relativ günstig an eine schöne Website kommen wollen,
- die ihre Inhalte gut präsentiert,
- die sie mühelos selber bearbeiten können und
- die ihnen auch langfristig keinen Ärger macht.
Die Nachteile von Squarespace:
Was nicht so gut mit Squarespace geht, sind komplexe, datenbankgestützte Websites, zum Beispiel:
- Ein ausgefuchster Online-Shop – denn der Squarespace-Shop lässt leider die gesetzlich erforderliche Umsetzung der deutschen „Button-Lösung“ noch nicht zu. Ich habe aber zum Beispiel schon problemlos für nothing eine Squarespace-Seite mit einem Jimdo-Shop kombiniert.
- Mitgliederbereiche mit individuellen Logins.
- Eine komplexe Mehrsprachigkeit – allerdings gibt es auch dafür kleine Tricks, zum Beispiel habe ich für Frank Vollmering, hr now oder Erika Preiherr mehrsprachige Squarespace-Websites umgesetzt.
DIE KOSTENFRAGE: Was kostet eine Squarespace-Website?
Wenn wir nochmal an unser Bild vom Anfang denken, entspricht Squarespace dem gemieteten Loft im Vergleich zur selber gebauten Hütte. Das spiegelt sich auch im Preis wider: Squarespace kostet eine monatliche „Miete“, im Gegensatz zu WordPress, das du unter Umständen beinah kostenlos nutzen kannst.
Wer wenig Budget hat, greift deshalb oft automatisch zu WordPress – bedenkt dabei aber meist nicht die langfristigen Pflege-Kosten, die bei WordPress anfallen können, und die Risiken bezüglich Sicherheit und Updates, die selber gehostete Systeme mit sich bringen. Dazu kommt die verhältnismäßig große Lernkurve bei WordPress: Je nachdem, ob du deine eigene Zeit mit einkalkulierst, kann die Rechnung für WordPress ganz schön teuer werden …
Bei Squarespace dagegen brauchst du dich um Faktoren wie Plugin-Kompatibilität, Backups und Updates überhaupt nicht zu kümmern – genau dafür bezahlst du ja deine Miete.
Die 2 Squarespace-Pakete im Überblick
Squarespace bietet aktuell zwei verschiedene Pakete an: eins für persönliche Websites („personal“) und eins für geschäftliche Websites („business“).
Die Personal-Variante kostet 11 € im Monat und kommt neuerdings auch mit unlimitierter Seitenanzahl. Die Haupt-Einschränkung dieser kleineren Variante sind bestimmte Inhaltsblöcke und Funktionen, die fehlen. Das bedeutet, dass du mit dem Personal-Paket zum Beispiel keine Newsletter-Integration auf deine Seite einfügen kannst, oder zum Beispiel keine Terminbuchung – geschäftliche Funktionen eben.
Wenn du aber gerade erst loslegst und eine einfache, schöne Seite brauchst, kann das Personal-Paket trotzdem sehr gut für dich in Frage kommen.
Das Business-Paket kostet 17 € im Monat (jeweils bei jährlicher Zahlung), und enthält alle Funktionen, die es bei Squarespace gibt.
Du kannst jederzeit sehr einfach zwischen den beiden Funktionen hin- und herwechseln.
WIE DU MIT SQUARESPACE LOSLEGEN KANNST:
Squarespace findest du unter www.squarespace.com. Sie bieten eine zweiwöchige, kostenlose Testphase an (die du übrigens ganz leicht mit einer kleinen Mail an den Support um eine weitere Woche verlängern kannst).
Wenn du also neugierig geworden bist, kannst du über die Feiertage das System unkompliziert ausprobieren und einfach selber testen, ob es zu dir und deinen Ideen für deine Texter-Website passt!
Über die Autorin:
Ricarda Kiel hilft Selbständigen, ihre eigene Website zu bauen und wirksamer zu gestalten. Dafür hat sie zwei kostenlose E-Mail-Kurse erstellt, mit denen du direkt mit dem Erstellen oder Verbessern deiner Seite loslegen kannst. Außerdem ist sie überzeugte Patchworkerin, schreibt Lyrik und feministische Essays.
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