Lilli Koisser

Blog, Social Media, E-Mail: Worauf soll man sich im Content-Marketing konzentrieren?

Vor einiger Zeit hatte ich einen New-Business-Termin bei einem kleinen, eigentümergeführten Wiener Handelsunternehmen. Der Besitzer hatte ein schönes Geschäft, in dem er seine hochpreisigen Produkte ausstellte, und wollte über das Internet mehr davon verkaufen. 

Als ich seine Website analysierte, stellte ich fest, dass er weder einen Online-Shop noch Call-To-Actions wie „Schauen Sie vorbei“, „Rufen Sie an“ oder „Bestellen Sie hier“ in seinen Internetauftritt integriert hatte. Als ich ihn fragte, wie seine Kunden denn online bestellen sollen, meinte er: „Na, die sollen einfach anrufen!“

Ich fing an, ihm die Funktionsweise und Vorteile von Content Marketing zu erklären: Wie man mit interessanten Inhalten potenzielle Kunden mittels Website, Blog, Newsletter, Facebook, Twitter, Pinterest, Instagram, YouTube etc. anzieht und gewinnt (seine Produkte hätten sich sehr gut für visuellen Content, sprich Fotos und Videos geeignet).

Seine Augen wurden immer größer, während er meinen Ausführungen lauschte. Als ich schließlich am Höhepunkt angekommen war, rief er aus: „Ja, aber, worauf soll ich mich denn jetzt konzentrieren? Blog, Facebook, Newsletter oder Pinterest? Das geht doch nicht alles auf einmal!“

Die kurze Antwort ist: Auf alles.

Die lange Antwort ist: Wenn man über das Internet verkaufen will, muss man auch tatsächlich VERKAUFEN und aktiv etwas für den Absatz tun. Es reicht nicht, einfach nur präsent zu sein, sich zurückzulehnen und auf Bestellungen zu warten. Leider! Gerade jetzt, wo schon bald jedes Unternehmen einen eigenen Blog betreiben wird und zumindest ein oder zwei Social Media-Kanäle zum Standardprogramm zählen, ist es an der Zeit, online ordentlich Wind zu machen.

Wie es im t3n-Artikel über die 3 größten Online-Marketing-Trends 2015 so schön heißt: Die Content-Welle wird zum Tsunami. Die Schlacht um die Aufmerksamkeit des Konsumenten tobt und wird sich 2015 noch weiter zuspitzen. „Marken können sich nicht mehr erlauben, nur ihre Produkte zu promoten und werden mehr News, Insights und Tipps an die jeweilige Zielgruppe kommunizieren müssen“, heißt es darin sehr richtig.

Von allem ein bisschen, aber gut

Gleichzeitig ist eben Diversität einer dieser 3 großen Trends im neuen Jahr. Vielfältige, anspruchsvolle Inhalte wollen und sollen über vielfältige Kanäle verteilt werden. Nicht Sie entscheiden, wo und wie Ihre Werbung und Inhalte konsumiert werden, sondern der Empfänger! Konsument 1 liket lieber Ihre Facebook-Seite, Konsument 2 folgt Ihnen lieber auf Instagram, Konsument 3 abonniert lieber Ihren Newsletter. Und alle drei sind gleichwertige potenzielle Käufer! Also lohnt es sich, alle Kanäle zu bedienen.

Ja, es ist eine überwältigende Vorstellung, all diese Channels zu füttern und laufend zu betreuen. Content Marketing ist ein Commitment, vor allem zeitlich. Sich nicht voll reinzuhängen ist keine Option. Man kann nicht „ein bisschen Content Marketing“ machen, oder „ab und zu“. Aber ich verspreche Ihnen, dass es sich auszahlen wird, wenn Sie es richtig betreiben.

Obwohl der nette Herr schlussendlich verstand, wozu man all diese Formen der Kommunikation braucht und warum es Sinn macht, so zu werben, anstatt eine Anzeige zu schalten, wurde leider nichts aus dem Deal. Ich traue mich aber zu wetten, dass er sich irgendwann wieder melden wird und meint: Probieren wir es. Weil es einfach Sinn macht und 2015 niemand mehr drum rum kommen wird.

Hinterlasse deinen Kommentar:

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert