Lilli Koisser

Wie ich 1.000 Twitter-Follower bekommen habe (ohne sie zu kaufen!)

Für viele Blogger*innen und Unternehmer*innen erschließt sich der Sinn von Twitter nicht so ganz. „Was soll ich in 280 Zeichen schreiben? Wie kann ich jemandem antworten? Und eigentlich kenne ich ja auch gar niemanden bei Twitter!“ Sie haben Angst davor, etwas falsch zu machen oder sich zu blamieren.

Mir ging es am Anfang genauso.

Twitter-Follower bekommen

2009 registrierte ich mich bei Twitter, folgte Beyoncé, der Cosmopolitan und Ashton Kutcher und schickte meinen ersten Tweet in die Welt:

Es interessierte natürlich niemanden, ob ich zu einem Werbefestival fahre oder ob ich nervös bin. So ging es ein paar traurige Tweets lang weiter. Ziemlich schnell verlor ich wieder das Interesse und legte Twitter ad acta.

Mit dem Beginn meiner Selbständigkeit im Jahr 2013 belebte ich meinen Account jedoch wieder – und seit ich ein funktionierendes System gefunden habe, bekomme ich kontinuierlich neue Twitter-Follower, ohne viel dafür tun zu müssen.

Ich hatte über ein Jahr lang sogar zwei Twitter-Accounts (für mein Unternehmen LILY und meinen Blog LETTERS), die ständig wuchsen und für die ich vielleicht fünf Minuten pro Tag aufwendete. Für den Account LETTERS konnte ich 250 Follower in vier Monaten gewinnen – mein System ist also wiederholt anwendbar.

Wie ich Twitter-Follower*innen bekomme – ohne sie zu kaufen, Bots zu verwenden oder lästige Follow-Unfollow-Spielchen zu veranstalten – verrate ich dir hier!

7 kinderleichte Hacks für mehr Twitter-Follower*innen

1. Fokussiere dich auf EIN Thema für EINE Zielgruppe.

Konzentriere dich auf deine Traumkund*innen, anstatt jeden ansprechen zu wollen. Je klarer deine Zielgruppe umrissen ist (z. B. hauptberufliche freie Texter*innen), desto leichter wird es dir fallen,

  • interessante Themen für deine Leser*innen zu definieren,
  • passende Quellen zu finden und
  • laufend gute Inhalte mit diesen Personen zu teilen.

Was du machen solltest:

Überlege dir, wer dein*e Traumkund*in ist. Meine Traumkundin ist selbstständig, z. B. als Freelancerin, Coach, Kreative oder Vermittlerin. Sie interessiert sich für Content-Marketing, Social Media, SEO und Bloggen und ist auf der Suche nach Unterstützung für ihre Website oder ihren Blog. Sie versucht, zum Thema Online-Marketing auf dem Laufenden zu bleiben und ständig dazuzulernen. Jeder meiner Tweets ist für sie (und natürlich auch die männliche Version)!

Was du nicht machen solltest:

Versuche nicht, willkürliche Themen auf deinem Twitter-Account abzuhandeln. In meinen Anfangszeiten twitterte ich über Online- und Content-Marketing, aber auch über TV-Serien, Hip Hop und Reisen. Äh, nein. Wenn du über Serien twittern möchtest, richte einen eigenen Account dafür ein! Dein*e Traumkund*in wird sich wundern, wenn sie oder er von dir Marketing-Tipps erwartet und dann plötzlich erfährt, dass die neueste Single von Drake erschienen ist. #unfollow

2. Richte dein Profil schlau ein – in der App.

Hol dir die Twitter-App auf dein Smartphone! Twitter wird meist am Handy verwendet – und du willst schließlich sehen, wie dein Profil in der Mobilversion aussieht. In der App kannst du außerdem superschnell zwischen zwei Accounts wechseln, deine Mitteilungen checken und neuen Leuten folgen.

Was du machen solltest:

Schreibe eine aussagekräftige Twitter-Bio. Nutze die volle Länge aus, anstatt nur drei Wörter hinzuschreiben! Was bietest du für wen an (deine Leistungen & Zielgruppe)? Baue Keywords und Hashtags ein. Fülle alle Felder aus, die Sinn machen (Standort, Website etc.).

Verwende gute, zusammenpassende Bilder für dein Profil (Stichwort Branding). Als Profilbild nimmst du am besten ein Bild von dir, in den Header kann z. B. dein Logo oder ein kostenloses Angebot für potenzielle Kund*innen.

Was du nicht machen solltest:

Sei nicht faul oder schüchtern! Neue Leute werden dich meist einzig und allein anhand deiner Twitter-Bio bewerten und entscheiden, ob sie dir folgen sollen oder nicht. Zumindest mache ich es so! ;P

Twitter-Follower bekommen - Profil und Bio

3. Folge guten Quellen und deinen Traumkund*innen.

Je mehr vertrauenswürdigen Quellen du folgst (von denen du weißt, dass sie kontinuierlich hochwertige Inhalte erstellen), desto leichter wird es dir fallen, immer neue Artikel zum Teilen und Retweeten zu finden.

Was du machen solltest:

Folge deutschsprachigen Accounts, die sich mit demselben Thema beschäftigen wie du. Wenn du ein DIY-Blogger bist, gib „DIY“ ins Suchfeld ein und klicke auf „Suche nach Leuten für DIY“ bzw. „Personen“.

Sieh dir die einzelnen Profile an und erwäge, ob sie zu dir passen! Folge den Accounts, die dich interessieren und die laufend neue, hochwertige Inhalte liefern.

Was du nicht machen solltest:

Als ich den Twitter-Account für meinen damaligen Blog LETTERS gegründet habe, folgte ich stoisch allen Leuten, die das Wort „Texter“ in ihrer Twitter-Bio stehen hatten. Ich habe keinen Wert darauf gelegt, welche ART von Texter sie sind und WORÜBER sie twittern – dabei richte ich mich eigentlich nur an hauptberufliche Freelance-Texter*innen. Buchautor*innen, Hobbytexter*innen und Co. sind also nicht meine Zielgruppe und verwässern nur meinen Feed.

4. Hol dir kostenlos Buffer und die Browser-Extension.

Buffer ist ein Tool, mit dem du kostenlos bis zu 10 Tweets im Voraus planen kannst. Ich verwendete ich für meine beiden Accounts die Bezahlversion mit bis zu 100 vorausgeplanten Tweets, was meinen Twitter-Aktivitäten nochmal einen ordentlichen Boost gegeben hat! Aber auch mit der kostenlosen Version kannst du deine Tweets einige Tage im Voraus planen.

Was du machen solltest:

Richte dir einen Account bei Buffer ein und installiere die Browser-Extension von Buffer.

Wenn du einen guten Artikel liest (zum Beispiel von einer deiner Quellen, die du in Punkt 3 ausfindig gemacht hast), klicke einfach auf das kleine Buffer-Symbol und füge ihn somit deiner Warteschlange bei Buffer hinzu!

Nutze das „Optimal Timing Tool“, um die für deinen Feed besten Zeiten fürs Posten festzulegen. Die Tweets werden dann automatisch zu diesem Zeitpunkt gepostet.

Was du nicht machen solltest:

Übernimm nicht ungelesen die Headline des Artikels – manchmal ist sie zu nichtssagend. Individualisiere den Tweet mit eigenen Texten, Fotos, Videos, GIFs, Tags etc. (siehe Punkt 5 und 6).

Vergiss vor lauter Automatisierung nicht, jeden Tag bei Twitter reinzuschauen und dich händisch für Retweets zu bedanken, interessanten neuen Followern zurückzufolgen und gute Tweets aus deiner Timeline zu liken und zu teilen (siehe Punkt 7).

Twitter-Follower bekommen

5. Poste mehrmals täglich interessante Inhalte.

Twitter ist ein schnelllebiges Medium – du musst dir überhaupt keine Sorgen darüber machen, jemanden zu nerven oder zu viel zu posten. Manche Twitterer posten fast minütlich etwas, und niemanden stört es!

Was du machen solltest:

Plane mit Buffer mehrere Tweets pro Tag ein. Ich postete damals 3 x täglich.

Verwende Bilder! Die Fotos im Artikel, den du teilen möchtest, kannst du in Buffer mit einem einzigen Klick einbinden. Das sorgt für mehr Aufmerksamkeit im Feed und eine bessere Vorstellung davon, was deine Follower nach dem Klick auf den Link erwartet. Auch Videos und GIFs sind möglich.

Was du nicht machen solltest:

Hashtags verwende ich eigentlich kaum. Mehr als ein bis zwei Hashtags pro Tweet – wenn überhaupt – sind nicht nötig!

Vergiss nicht, auch deine eigenen Inhalte (Blogartikel, Tipps, Promotions, Freebies etc.) zu posten. In der Bezahlversion von Buffer kannst du sie wiederkehrend einplanen. Etwa jeder fünfte Tweet darf und sollte von dir und deinem Unternehmen bzw. Blog handeln.

Lass dich nicht entmutigen, wenn deine Tweets mal keine Likes, Antworten oder Retweets bekommen. Die Statistiken in Buffer werden vielleicht zeigen, dass trotzdem Leute draufgeklickt haben!

6. Tagge die Quellen, deren Inhalte du postest.

Taggen bedeutet, eine andere Person in deinem Tweet zu verlinken – ähnlich wie bei den namentlichen Erwähnungen auf Facebook. Diese*r User*in bekommt dann eine Benachrichtigung, dass du sie oder ihn erwähnt hast.

Was du machen solltest:

Füge ein „via @username“ (z. B. „via @apolinun_“) zu deinem Tweet-Text hinzu, wenn du einen Artikel von Alexandra Polunin teilst. So bekommt der erwähnte Account eine Benachrichtigung und sieht, dass du seinen Artikel geteilt hast. Die Meisten bedanken sich dafür, retweeten deinen Beitrag oder folgen dir zurück.

Was du nicht machen solltest:

Belästige deine Vorbilder, Kund*innen oder Leser*innen nicht mit ständigem Taggen oder, noch schlimmer, einem immer wiederkehrenden Tweet, in dem die Person getaggt ist (mich verfolgen zwei solcher Tweets seit Monaten). Das nervt! Automatisierung ja, aber reize die Möglichkeiten nicht so weit aus, dass du nicht mehr menschlich wirkst.

7. Interagiere mit anderen Usern!

Mit Buffer kannst du automatisiert ständig neue Inhalte in deinen Feed ballern. Ich plane meine Tweets für die kommende Woche jeden Montag und muss mich dann eigentlich nicht mehr um die Befüllung meines Feeds kümmern. Ein Monolog kommt aber in keinem sozialen Netzwerk gut an – auch nicht bei Twitter!

Was du machen solltest:

Like, retweete, kommentiere oder teile die Inhalte von anderen Nutzer*innen – am besten natürlich deiner Traumkund*innen bzw. Blog-Leser*innen!

Was du nicht machen solltest:

Zwitschere nicht stur und blind vor dich hin, sondern begib dich ab und zu auch mal in den Startfeed. Twitter hat mittlerweile ebenfalls einen Algorithmus, der die für dich interessantesten Tweets ganz oben anzeigt – wie Facebook. Das macht das Netzwerken wirklich zum Kinderspiel.

That’s it!

Viel mehr ist nicht dahinter. Twitter ist ziemlich einfach zu bedienen, wenn man es mal verstanden hat. Wenn du auch noch die allgemeinen Regeln für Social-Media-Marketing für Leute, die eigentlich keine Zeit dafür haben befolgst, wirst du auch bald deine ersten 100 oder 1.000 Twitter-Follower bekommen! Viel Erfolg mit meinen Tipps!

Ein kurzes Tutorial zu den absoluten Twitter-Grundlagen findest du noch in diesem Video:

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Mehr Informationen

Möchtest du, dass ich deine Tweets texte und z. B. in Buffer oder HootSuite einplane? Dann melde dich gerne bei mir!

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14 Antworten

  1. Sehr gerne! 🙂 Ja genau, Hauptsache regelmäßig interessanten Content für die eigene Zielgruppe posten. Ich wünsche dir gute Ergebnisse auf Twitter!
    GLG Lilli

  2. Danke für die guten Tipps. Werde meinen Account mal daraufhin „pimpen“ und hoffen, dass es klappt. Ich bin zwar in einem etwas anderen Metier Unterwegs (Livestreams von PC Spielen), aber dnke das ist universell einsetzbar.

    Lg

  3. Vielen Dank, liebe Sandra! 🙂 Es gibt auch noch ein paar gute Alternativen zu Buffer – einfach „Social Media Schedulding“ googlen. Viel Spaß auf Twitter! GLG Lilli

  4. Super Anleitung und Tipps von dir! Ich denke, dass sie vielen Menschen helfen um auf Twitter mehr Präsenz zu erhalten.. Nur weiter so!

    Viele Grüße
    Michael

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