Pyjama-Business. So heißt Lillis neuer Podcast.
Als ich den Namen zum ersten Mal gehört habe, musste ich schmunzeln. Denn verkörpert er nicht genau das, was viele von uns an einem Online-Business reizt?
Kundengespräche über Zoom, Projektabsprachen via Mail, Weiterbildungen per Online-Kurs.
Arbeiten, egal wann und wo.
Und egal in welchem Outfit. (Bei mir ist es meistens eine Jogginghose.)
Da gibt es nur einen Haken: die Klimakrise.
Bitte was?
Jep, die Klimakrise.
Denn mit allem, was wir online tun, verursachen wir CO2.
Die wenigsten von uns haben die Erderwärmung auf dem Schirm, wenn es um die Online-Welt geht. Genau das möchte ich ändern. Und dir 7 konkrete Tipps geben, um das Internet nachhaltiger zu machen. Und dir zu zeigen, was SEO damit zu tun hat.
Wieso Nachhaltigkeit im Internet wichtig ist
Wenn wir daran denken, online zu arbeiten, fühlt sich das erstmal umweltfreundlich an. Denn wir sparen Ressourcen wie Papier und Wasser. Aber online heißt nicht automatisch nachhaltig.
Jede Nachricht und jedes Foto, das wir online austauschen, jede Website, die wir aufrufen, verursacht CO2.
Denn dafür sind Daten nötig, die auf einem Server liegen. Werden diese Daten abgerufen, reisen sie von Server zu Server, bis sie am Zielrechner ankommen. Auf dieser Reise wird Energie verbraucht und CO2 entsteht.
Dazu kommt, dass die Server in Rechenzentren stehen, die rund um die Uhr Strom verbrauchen. Und rund um die Uhr gekühlt werden müssen. In diesen gigantischen Rechenzentren stehen Milliarden von Servern. Und es werden weltweit immer mehr. Nur so ist der schnelle Datenaustausch global möglich.
Statt Flugscham heißt es jetzt Klickscham
Wissenschaftler schätzen, dass das Internet weltweit so viele CO2-Emissionen verursacht wie der globale Flugverkehr. Und die Tendenz ist steigend. Denn unser digitaler Datenhunger wächst.
Kein Wunder, dass viele von Klickscham sprechen.
Es ist also dringend an der Zeit, das Internet nachhaltiger zu gestalten. Und dabei ist jede*r Einzelne von uns gefragt.
7 konkrete Tipps, um noch heute loszulegen
Die 7 Tipps sind easy umzusetzen und helfen dir, sofort CO2 zu sparen. Und du erfährst, was deine Website nachhaltiger macht.
1. Verschicke wenig Datenlast
Je größer die benötigte Datenmenge ist, desto mehr Energie wird verbraucht. Deshalb ist dein Ziel: Wenig Daten nutzen und so CO2 sparen.
Ein simpler Weg, um das zu erreichen, ist, auf ein Foto in deiner Mail-Signatur zu verzichten. Denn das bedeutet eine extra Portion Daten, die du an all deine Abonnent*innen verschickst. Und die in allen Postfächern Speicherplatz benötigt.
Oft heißt es ja, dass ein Foto in der Mail-Signatur hilft, Vertrauen zu deinen Leser*innen aufzubauen. Aber entscheidet sich wirklich jemand wegen eines Fotos in der Signatur für oder gegen dich? Es ist am Ende das Gesamtpaket, das überzeugt oder eben nicht.
Apropos Datenlast: Statt zig Mails per Newsletter zu verschicken, frag dich immer: Bringt diese Mail meine Leser*innen weiter? Wenige, aber gehaltvolle Mails freuen nicht nur deine Abonnent*innen. Sondern auch deinen ökologischen Fußabdruck. Denn je weniger verschickte Mails, desto weniger CO2.
2. Nutze die grüne Suchmaschine Ecosia
Ecosia ist ein wahres Suchmaschinen-Wunder! Die Server laufen zu 100 % mit erneuerbarer Energie. 80 % des Gewinns gehen an Regenwaldprojekte. Und mit jeder Suchanfrage werden Bäume gepflanzt.
Auch in puncto Datenschutz können sich Datenkraken wie Google eine Scheibe abschneiden. Denn bei Ecosia werden deine Daten nicht weiterverkauft oder über Drittanbieter ausspioniert.
Richte dir die grüne Suchmaschine mit ein paar Klicks als Standard ein. Und schon hilfst du mit jeder Suchanfrage, unsere Welt ein bisschen schöner zu machen.
3. Minimiere das Streaming
Auch wenn dieser Punkt weh tut: Das Streaming von Musik und Videos ist eine richtige CO2-Schleuder. Laut dem deutschen Umweltbundesamt machen Streaming-Dienste 3/4 des gesamten Datenvolumens im Internet aus.
Damit wir online auf Videos und Musik zugreifen können, müssen gigantische Datenmengen an Ton- und Bildinformationen rund um die Uhr und von überall auf der Welt abrufbar sein. Um das möglich zu machen, werden die Daten mehrfach in Rechenzentren gespeichert. Und bei einem Klick um den halben Erdball geschickt.
Keine Angst, du musst dich nicht direkt von deiner Lieblingsserie auf Netflix verabschieden. Besorg dir die Videos als Download und schau sie dir offline an. Das Gleiche gilt für Musik über Spotify. Denn das spart Datenvolumen und damit Energie.
Digitales Detox ist natürlich die Königsdisziplin. Wie wäre es, den Bildschirm jeden zweiten Abend auszulassen und zum guten alten Buch zu greifen?
4. Wähle einen grünen Webhost
Bei deiner Website kannst du eine Menge tun, damit sie nachhaltiger ist. Und da ist die Wahl deines Webhosts entscheidend.
Die Daten deiner Website werden gespeichert. Und bei einem grünen Webhost passiert das in einem Rechenzentrum, das mit erneuerbarer Energie läuft. Und nicht mit Atom- und Kohlestrom wie bei konventionellen Anbietern.
Noch besser ist, wenn das Rechenzentrum in Deutschland steht. Denn so sind die Datenwege kürzer und das spart CO2.
Ich bin bei dem Anbieter Biohost und zu 100 % zufrieden. Bei einem technischen Problem mit meiner Website hat man mir unkompliziert und schnell weitergeholfen. Da ist man noch Mensch und keine anonyme Nummer. (Werbung, unbezahlt)
5. Verbessere deine Ladezeit
Mehr Daten bedeuten nicht nur mehr CO2. Sie sorgen auch für eine längere Ladezeit.
Deshalb ist es eine Win-win-Situation, wenn deine Website wenig Datenballast rumschleppt und zackig lädt. Das freut nämlich nicht nur deine Besucher*innen und die Suchmaschine. Sondern auch die Umwelt.
So verbesserst du deine Ladezeit:
• Plugins aussortieren
Mit jedem Plugin büßt du Ladezeit ein. Deshalb frag dich, ob es wirklich (wirklich) notwendig ist, bevor du eins installierst. Und schau regelmäßig, ob du alle Plugins nutzt. Wenn du um die 20 hast, verspreche ich dir, dass du nicht alle brauchst. Zeit also, auszumisten!
• Bilder verkleinern
Jedes Bild killt deine Ladezeit. Genau wie bei den Plugins gilt also: Klasse statt Masse.
Keine Panik, du sollst nicht alle Bilder von deiner Website löschen. Aber setz sie bewusst ein.
Reduzier bei jedem Bild die Größe auf maximal 150 KB. Dafür ist das Tool TinyPNG wunderbar. Damit verkleinerst du die Datenmenge um 30 bis 80 %, ohne auf Bildqualität zu verzichten.
6. Setze auf ein lokales Newsletter-Tool
In deinem Business – egal ob komplett online oder nicht – nutzt du früher oder später ein Newsletter-Tool. Denn im Online-Marketing heißt es: Die Route zur Schatzkiste steckt in der E-Mail-Liste. (Oder so ähnlich.)
Wenn du auf ein lokales Newsletter-Tool setzt, ist das nicht nur besser fürs Klima. Deine Website wird dadurch auch nutzerfreundlicher.
Ein lokaler Newsletter-Anbieter hat seinen Sitz in Deutschland oder zumindest in Europa. Je näher, desto besser! Denn die Daten, die du per Mail verschickst, wandern so nicht tausende Kilometer weit bis zu einem anderen Kontinent, wo dein Zielserver steht.
Als Bonus sind die Daten deiner Abonnent*innen auch sicherer. Denn kein Anbieter außerhalb Deutschlands oder Europas kann darauf zugreifen. Gerade bei einem Server in den USA ist der Datenschutz problematisch.
Du tust also nicht nur was für die Umwelt, sondern auch für die Nutzerfreundlichkeit.
7. Kümmere dich um SEO
Fragst du dich gerade stirnrunzelnd, wieso SEO deine Website nachhaltiger macht?
Es ist so: Zu einer umweltfreundlichen Website gehört nicht nur ein grüner Webhost und eine schnelle Ladezeit. Sondern auch, dass sie gut gefunden wird. Und zwar zu Suchbegriffen, auf die sie die perfekte Antwort liefert.
Damit ersparst du Nutzer*innen, dass sie Websites aufrufen, die ihnen nicht weiterhelfen. Und so unnötig Energie verbrauchen und CO2 produzieren.
SEO ist also nicht nur gut für dein Ranking. Sondern auch positiv für die Klimabilanz.
Ein Grund, warum ich meine Positionierung so liebe: Für alle Seiten ist SEO ein Gewinn!
Und Hand aufs Herz: Wenn du mit SEO die Welt besser machst, dann gibt es doch wirklich keine Ausrede mehr, oder?
Machst du schon SEO und trotzdem klappt es mit dem Ranking nicht?
Dann habe ich was für dich:
In meinem gratis SEO-Mini-Kurs „Schluss mit schlechten Google Rankings“ verrate ich dir die 3 Hauptgründe, warum deine Website trotz tollem Angebot und Keywords schlecht bei Google rankt. Und wie du es ab sofort besser machst.
Wenn du neugierig geworden bist, schau hier vorbei!
Nachhaltigkeit im Internet: Jede*r kann etwas tun!
Ganz ohne CO2 im Internet unterwegs zu sein, ist nicht möglich. Wenn du diese 7 Tipps umsetzt, hilfst du aber, das Internet nachhaltiger zu machen. Und verhinderst jeden Tag, dass unnötig Energie verbraucht wird.
Erzähl auch deinen Kolleg*innen und Kund*innen von diesen Tipps. Denn wenn jede*r einen kleinen Schritt geht, können wir gemeinsam weit kommen.
Verrat mir auch gerne, welcher Tipp dir besonders geholfen hat. Und ob du weitere auf Lager hast, die das Internet nachhaltiger machen. Ich bin schon ganz gespannt!
Über Laura Filz:
Als SEO-Texterin und Beraterin hilft Laura Selbstständigen und kleinen Unternehmen dabei, mit ihrem Angebot online sichtbar zu werden und die Welt zu verbessern. Sie brennt für Angebote, die beides haben: Herzblut und Hirnschmalz.
Bei ihr bist du richtig, wenn du Hilfe bei deinen Website-Texten und SEO brauchst. Du bekommst von ihr lebendige Texte für Websites und Blogs, kannst ihr deine Fragen im SEO Coaching stellen oder erfährst im Website Check, was du an deiner Website konkret verbessern kannst, um im Ranking nach oben zu klettern.
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4 Antworten
Von der Suchmaschine Ecosia habe ich das erstmal gelesen, werde es auch mal ausprobieren und versuchen auf die Suchmaschine umzusteigen. Da ich viel Internet benutze und das auf Beruflich ist es natürlich toll zu wissen das man auch nachhaltig im Internet unterwegs sein kann. Grüße Tilda
Hi Anke, danke dir, das freut mich sehr! Ich nutze Pinterest (noch) nicht. Deshalb kann ich dir dazu leider nichts sagen. Und bei TinyPNG verkleinere ich die Bilder direkt auf der Website. Liebe Grüße Laura
Hi Laura,
vielen Dank für den tollen Artikel! Ich habe eine Frage zu TinyPNG: Funktioniert das auch für Pinterest-Pins? Und hast du das Plugin oder verkleinerst Du das Bild auf der Website?
Nochmals danke für die interessanten Tipps <3
Anke