Lilli Koisser

Ein erfüllendes Online-Business aufbauen – Tanja Lenke im Interview

Pyjama-Business Podcast Folge 15: Ein erfüllendes Online-Business aufbauen - Tanja Lenke im Interview

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Mehr Informationen
  • Was ist ein Online-Business und wie definierst du ein erfüllendes Online-Business?
  • Was sollte eine Person mitbringen, die sich ein Online-Business aufbauen möchte?
  • Wie lange dauert das ungefähr?
  • Was sind typische Angebote von Online-Businesses und welche davon magst du am liebsten?
  • Wie wichtig ist eine eigene Community und wie baut man sich eine auf?
  • Du wohnst jetzt auf Fuerteventura – welche (bürokratischen) Hürden gab es und was würdest du anderen raten, die mit ihrem Business reisen oder umziehen möchten?

Tanja Lenke von she-preneur erzählt mir im Interview, wie sie ihre Online-Community und ihr Online-Business aufgebaut hat und gibt dir Tipps an die Hand, wie du dasselbe tun kannst.

Transkript der Folge:

Lilli: Hallo und schön, dass du wieder bei einer neuen Folge im Pyjama-Business-Podcast dabei bist. Ich habe heute einen Gast mitgebracht, den du wahrscheinlich kennst, die liebe Tanja Lenke von She-preneur. Ist wahrscheinlich vielen in meiner Community ein Begriff. Und wir werden heute über das Thema Online-Business sprechen.

Tanja, stell dich gerne mal selbst vor, wer du bist und was du machst. Und ich glaube, du bist ja auch schon ungefähr so lange wie ich dabei. Und wir haben den ähnlichen Weg. Aber ja, erzähl mal.

Tanja: Ja, erstmal danke für die Einladung. Ich freue mich total, dass ich Gast bei dir bin. Und genau, für diejenigen, die mich vielleicht nicht kennen, ich bin die Gründerin von She-preneur und habe She-preneur 2016 mit dem Ziel gestartet, selbstständigen Frauen dabei zu helfen, sich vor allem auch mit anderen, Gleichgesinnten, zu vernetzen.

Das waren so die Anfänge. Und auch heute helfe ich Frauen dabei, sich auch ein erfüllendes, lohnendes Online-Business aufzubauen. Der Weg hat mich immer in diese Richtung geführt, war wahrscheinlich bei dir dann sehr ähnlich.

Meine Kunden wollen immer mehr wissen: Mensch Tanja, wie hast du denn das gemacht? Wie macht man denn das? Was waren da die nächsten Schritte? Und dann bin ich immer mehr in diese Online-Richtung gegangen. Das war gar nicht das ursprüngliche Ziel. Aber wie es so ist, wurde ich da so ein bisschen hingeschubst.

Lilli: Ja, das ergibt sich dann so.

Tanja: Ja, total.

Lilli: Und wie hast du angefangen?

Tanja: Ich habe ganz klassisch mit allen Fehlern, die man nicht machen soll.

Lilli: Ja, ich auch.

Tanja: Mit allen Fehlern. Ich habe mir eine Website gebaut, mir ein Logo entwickeln lassen, einen Blog gestartet und all diese Dinge, die mir nicht geholfen haben, wirklich vorwärts zu kommen, sodass ich irgendwann gedacht habe: Mensch Tanja, du musst mal was anderes machen.

Und dann habe ich den Fokus verändert und habe gedacht, eigentlich ist es ja wichtig, Geld zu verdienen. Weil wenn ich kein Geld verdiene, brauche ich dieses Business auch gar nicht zu führen oder dann ist es eigentlich gar kein Business. Es ist nur ein teures oder sehr anstrengendes Hobby.

Ich habe dann meinen Fokus und so ein paar Sachen verändert, die notwendig wurden, wie zum Beispiel: ich hatte keine Kapazitäten mehr und noch einen Freelancer-Job, der mir Geld gebracht hat. Und ich war schon ziemlich K.O. und dachte, das kann doch nicht sein, dass du irgendwie die ganze Zeit arbeitest und kein Geld verdienst.

Und den Job, den ich gemacht habe, hatte mir auch nicht wirklich viel Spaß gemacht, sodass ich dann irgendwann die Entscheidung getroffen habe, okay, Tanja, du musst jetzt gucken, dass du Geld verdienst. Und ich habe mich 2015 in Membership-Programme verliebt und dachte: was für ein geniales Geschäftsmodell.

Und das war das erste Produkt, was ich dann auch 2016 gelauncht habe. Und das war im September 2016. Und im Oktober 2016 bin ich damit gestartet und habe dann so meine ersten 300, 400 Euro Umsatz im Monat gemacht. Dieser Shift hin zu „wie verdiene ich Geld?“ war ein ganz wichtiger Shift.

Und ich glaube, das ist auch etwas, was vielen fehlt, weil viele liefern Content und beschäftigen sich mit 1.000 Dingen, die uns nicht unbedingt oder zumindest nicht so schnell weiterbringen, wie es eigentlich möglich wäre. Und ich hoffe, dass wir damit auch ein paar Leute erreichen können, die dann diese Fehler hoffentlich nicht machen.

Lilli: Genau. Und was war dann bei dir der Punkt von „ich habe einen Freelance-Job, der mich nicht wirklich erfüllt und von dem ich auch nicht so gut leben kann, wie ich mir das vielleicht erwartet habe“ hin zu „ich starte eine Membership“? Hast du da irgendwie Memberships online entdeckt? Oder wie kam dann diese Erkenntnis?

Tanja: Total. Eine Sache war, dass mich der Job nicht erfüllt hat und ich wirklich auf der Suche war. Mensch, was kannst du denn anderes machen? Was kannst du vor allem auch langfristig machen? Etwas, was auch langfristig auf meinen Expertenstatus einzahlt? Und ich hatte in den USA diese Membership-Modelle entdeckt.

Und ich bin auch sehr sicherheitsorientiert. Und man sagt ja ganz oft, so eine Selbstständigkeit ist nicht sicher. Und ich habe nach einem Weg gesucht, wie ich mir eine stabile und sichere Selbstständigkeit auch aufbauen kann und dachte: Mensch, so Membership-Modelle sind total cool, weil du kriegst ein wiederkehrendes Einkommen.

Zu dem Zeitpunkt wusste ich noch nicht, wie anstrengend das ist, so eine Membership zu verkaufen. Aber ja, das waren so die ersten Schritte, die ich gemacht habe und das erste Produkt, das ich gekauft habe. So im Rückblick bin ich damit auch total happy.

Wenn ich es aber hätte anders machen können, dann würde ich es definitiv nicht so machen. Ich würde es auch niemanden empfehlen, ohne Community mit einer Membership zu starten. Weil ich hatte weder Community noch irgendetwas. Ich bin komplett frisch damit gestartet.

Und ja, Hintergedanke war wirklich: wie kriege ich mehr Sicherheit in mein Business? Wie mache ich mein Business planbarer? Das geht nicht nur mit Memberships, aber damals war das so das, was in meinem Kopf eingedrungen ist.

Lilli: Cool. Und wie ging es dann weiter? Du hast gesagt, 2016 hast du dann die Membership gestartet. Und was ist dann passiert?

Tanja: Ich habe die zweimal gelauncht und dann gemerkt: oh mein Gott, das ist ganz schön schwierig, das will ja gar keiner kaufen. Und habe dann gedacht: wie kriege ich das denn hin? Ich habe natürlich immer so ein paar Verkäufe gehabt. Und es waren aber immer nur so zwei, drei, manchmal einer, manchmal keiner.

Und es war für mich sehr anstrengend, weil durch den ersten Launch, wo ich die Membership gestartet habe, hatte ich, glaube ich, 21 Kundinnen geworben, was für den Start total super war. Aber danach wurde es echt schwieriger. Und ich habe es die ganze Zeit nicht hingekriegt, diesen Mitgliederbereich zu verkaufen.

Und habe mich dann sehr intensiv damit beschäftigt, wie man so Mitgliederbereiche aufbaut und was da notwendig ist. Und musste dann an der Stelle auch nochmal sehr viel an mir arbeiten, um es überhaupt zu schaffen, diesen Mitgliederbereich zu verkaufen oder Kunden dafür zu gewinnen.

Denn was ich festgestellt habe, ist, dass die Leute einen Mitgliederbereich genauso wenig wie einen Onlinekurs kaufen wollen. Und das was sie am Ende kaufen wollen, bist du, deine Energie, dein Wissen, den Zugang zu dir. Und ich bin eher jemand, der sehr zurückhaltend ist. Und ja, ich mache nicht gerne Videos und sowas.

Ich mache das mittlerweile, aber es ist nicht etwas, wo ich sage: cool, jetzt wieder Videos drehen. Auweh! So weit ist es noch nicht. Aber die Angst, die ich damals davor hatte, habe ich definitiv abgelegt.

Aber ja, das waren dann so Dinge, an denen ich gearbeitet habe und mir immer wieder so die Frage gestellt habe: was kann ich tun, um diesen Mitgliederbereich zu verkaufen? Was ist notwendig? Denn das, was ich getan habe, hat noch nicht funktioniert.

Und statt irgendwie zu sagen: das funktioniert nicht, was ich auch bei ganz vielen sehe, habe ich mir die Frage gestellt: was kannst du anders machen? Was kannst du noch ausprobieren, um diesen Mitgliederbereich verkauft zu bekommen?

Weil ich wusste, dass das, was ich angeboten habe, super hilfreich ist und den Frauen auch weiterhilft. Aber meine Schwierigkeit war, das Ganze kommuniziert zu bekommen und auch wirklich den Bedarf dafür zu wecken.

Lilli: Ja, verstehe. Und ist dir das dann gelungen? Hast du dann was an deinem Messaging geändert? An dem, wie du dein Angebot kommunizierst? Oder am Angebot selbst?

Tanja: Ich habe am Ende eigentlich immer alles perfektioniert. Ich habe das Angebot nochmal umstrukturiert und umformuliert. Ich habe dann zum Beispiel auch nicht aus meiner Perspektive gesprochen, sondern aus der Kundenperspektive. Auch einer der typischen Fehler, die gemacht werden.

Ich habe meine Launches und meinen Verkaufspitch perfektioniert. Eigentlich all diese Dinge, die mich da zu einem erfolgreichen Produkt oder Launch hinführen. Das waren Dinge, die ich in den letzten Jahren immer weiter perfektioniert habe und mir dann natürlich auch ein Team aufgebaut habe und so weiter.

Aber das waren so die ersten Schritte. Dazu habe ich übrigens heute auch kurz, bevor wir sprachen, eine Podcast-Episode aufgenommen.

Lilli: Cool.

Tanja: Aber ich glaube, das ist ein ganz wichtiger Teil, den man vergisst, weil man denkt: okay, jetzt habe ich ein Produkt und das wird jetzt gekauft. Aber wir wissen ja selber, dass das nicht so einfach ist. Und je mehr Produkte wir haben, desto schwieriger ist es oder desto geteilter ist am Ende natürlich auch unsere Aufmerksamkeit.

Und desto weniger Energie haben wir eigentlich, um die einzelnen Produkte zu verkaufen. Vorausgesetzt oder angenommen, wir haben noch keine oder keine große Community, keine Reichweite, keinen Funnel und all diese Dinge aufgebaut.

Lilli: Und was würdest du sagen, welche Höhen und Tiefen es auf deinem Weg gab? Was waren so die höchsten Höhen und die tiefsten Tiefen?

Tanja: Ich glaube, wenn wir bei den Tiefen anfangen, war das sowas wie: alles hinschmeißen zu wollen, weil ich nicht wusste, wie ich weiter wachsen soll und mich total verzettelt hatte und extrem viel zu tun hatte. Gerade mit einem Mitgliederbereich haben wir nicht nur zehn Kunden, sondern gleich 20, 30, 50. Mittlerweile sind es über 200.

Aber da hat man so viele Kleinigkeiten. Dann hat jemand ein Passwort vergessen, hat sich ausgesperrt, ganz viele technische und organisatorische Sachen, die anfallen. Parallel musste ich Content vorbereiten und das ganze Ding bewerben und so zehn Millionen andere Dinge machen. Und ich habe es irgendwie nicht hingekriegt.

Mein Kopf ist vor Informationen überflutet gewesen. Und es hat nur noch geraucht. Und ich konnte mich irgendwie nicht rausnehmen. Und ich war kurz davor, mal alles hinzuschmeißen, bis ich dann gesagt habe: okay, ich glaube, ich brauche Unterstützung. Und ich bin jemand, der sich nicht gerne Unterstützung holt.

Ich mache die Sachen lieber alleine und bitte nicht so gerne um Hilfe. Auch einer der größten Fehler, die man machen kann, weil es so wichtig ist, sich Unterstützung zu holen. Und ja, kurz bevor ich alles hingeschmissen habe, habe ich gesagt: das kann doch nicht sein, weil du hast ein Produkt.

Und ich habe ja auch einen BWL-Hintergrund und all diese Dinge. Und ich habe es nicht hingekriegt. Und ich dachte, ich bin nicht gut genug und andere kriegen das hin und ich kriege das nicht hin. Ich habe voll abgeloost und das muss man doch alleine schaffen. Ich habe mir all diese Dinge eingeredet.

Und dann habe ich zum einen in ein Team investiert und mir zwei virtuelle Assistentinnen ins Team geholt, die mich dann unterstützt haben. Was mich gerade auch bei so kleineren Sachen entlastet hat. Und das andere war wirklich, auch in ein Business-Mentoring zu unterstützen und von jemanden zu lernen, der das getan hat, was du noch schaffen möchtest.

Ich glaube, das war so der Tiefpunkt, wo ich dachte: oh mein Gott, das geht so nicht weiter und ich muss wieder zurück in den Job gehen. In den Job zurückzugehen ist für mich überhaupt gar keine Option. Der fürchterlichste Gedanke überhaupt.

Lilli: Kann ich gut verstehen.

Tanja: Diese Angst, wieder zurück in den Job zu gehen, hat mich dann auch wirklich dazu gebracht, Dinge zu tun, die ich sonst nicht machen würde, wie zum Beispiel nach Unterstützung zu fragen. Oder es war auch der Schritt in die Sichtbarkeit. Es kam auch dadurch, dass ich diesen Gedanken hatte: okay, wenn du das nicht machst, dann musst du ins Angestelltenverhältnis zurück.

Lilli: In die Anstellung, ja.

Tanja: Genau. Und dann ist die Frage: was ist schlimmer? Ist es schlimmer, sichtbar zu werden oder nach Hilfe zu fragen? Oder ist es schlimmer, wieder ins Angestelltenverhältnis zurück? Und ja, da war die Antwort für mich eindeutig, ja.

Lilli: Was ist der geringere Schmerz?

Tanja: Total. Und der war schon riesengroß. Von daher. Ja, und ich glaube, das Hoch sind so diese ganzen Rückmeldungen, die ich von den Kund*innen bekomme und die Erfolge, die meine Kund*innen haben. Und das finde ich einfach grandios. Im November hatten wir auch einen Launch.

Wir haben die Schibrille-Academy gelauncht, was supercool war. Und da hatten wir ein Kick-Off-Festival gemacht und haben etwas gemacht, was nicht normal ist. Und ich mag ganz gerne Sachen machen, die nicht alle machen, sondern irgendwie meine eigene Prise da mitreinbringen. Und etwas machen, was anders ist als das, was andere machen.

Und das hat so extrem viel Spaß gemacht, zum Beispiel über fünf Tage Inhalt zu liefern, mit den Leuten zu arbeiten, die Gruppe zu betreuen und die Leute ins Tun zu bringen. Ich glaube, das ist etwas, was mich einfach total erfüllt, wo ich merke: cool, das was ich mache, hat eine Wirkung und ich helfe damit anderen, ich pushe andere ein Stück weiter.

Und das ist das, was meine absoluten Hochs in der Selbstständigkeit oder im Business sind, wo ich denke: cool, das was ich mache, funktioniert und kommt bei anderen Frauen an, ja.

Lilli: Ja, wenn man so einen Sinn drin sieht, das ist dann das Erfüllende.

Tanja: Total.

Lilli: Und wahrscheinlich noch erfüllender als Geld.

Tanja: Total. Auf jeden Fall. Geld spielt keine Rolle. Klar, am Anfang ist es natürlich wichtig, dass wir Geld verdienen. Und das war auch eine Sache, die ich gemerkt habe und ich auch an meine Kundinnen weitergebe.

Ganz am Anfang war es so, dass ich mich sehr stark auf Geld fokussiert habe, weil, klar, ich brauchte das auch. Und das empfehle ich auch allen, die sich gerade selbstständig machen oder mit einem Online-Business starten wollen, weil es einfach wichtig ist, dass wir dieses Geld am Anfang brauchen.

Aber irgendwann gibt es dann so einen Shift, weil du merkst: cool, das Geld kommt jetzt. Das, was du machst funktioniert. Und dann ist es nicht mehr wichtig. Dann ist der Impact viel wichtiger als das Geld.

Lilli: Voll.

Tanja: Und durch den Impact kommt das Geld auch zu dir. Wenn du den Impact hast, dann folgt das Geld. Und das ist das Schöne an der Sache. Ja.

Lilli: Das merke ich bei meinen Kund*innen auch. Oder bei wir war es ja genauso, dass sich am Anfang alles um mich und um einen selbst dreht. Wie verdiene ich Geld? Wie bekomme ich Kund*innen? Wie bekomme ich mehr Follower*innen et cetera? Aber wenn man das dann mal erreicht hat, dann ist es kein Antrieb mehr.

Tanja: Total.

Lilli: Und dann braucht man irgendwas, was darüber über das Geld verdienen hinaus geht. Ja.

Tanja: Ja, total, ja.

Lilli: Das heißt, du würdest sagen, dieser Anspruch, alles selbst zu machen, zu wissen und zu können, hat dich eigentlich gebremst und zurückgehalten?

Tanja: Total. Ich glaube, das ist eine große Stärke und Schwäche von mir. Weil ich beiße mich durch. Und ich glaube, die meisten hätten bei so einer Membership so aufgegeben. Und gerade wenn man ohne alles startet.

Aber ich wusste, dass das Ganze erfolgreich wird, aber ich habe es nicht alleine hingekriegt. Von daher würde ich tatsächlich sagen, das ist gleichzeitig eine Stärke und Schwäche. Und ja, hat mich einfach dahin gebracht, wo ich heute auch bin, ja.

Lilli: Du hast daran geglaubt und nicht aufgegeben.

Tanja: Total.

Lilli: Das ist schon mal die halbe Miete, glaube ich.

Tanja: Total. Und vor allem auch immer so zugehört. Ich habe nicht immer auf mich gehört, sondern auch: was wollen denn meine Kundinnen? Und ich hatte die Rückmeldung, dass das hilfreich war. Und dann dachte ich: okay, das kann doch nicht nur für die 20 Frauen, die ich habe, hilfreich sein.

Das muss doch auch noch für andere hilfreich sein. Aber die Schwierigkeit ist einfach: wie kriegen wir das hin, wirklich zu kommunizieren? Und ich meine, du kommst ja aus dem Textbereich. Du hast einen Texthintergrund.

Dann fällt es dir sicherlich viel leichter oder du hast ein ganz anderes Verständnis dafür als jemand, der nicht so gerne schreibt oder sich auch nie großartig mit Texten beschäftigt hat. Und gerade im Online-Business-Bereich ist es superwichtig, dass wir kommunizieren und unsere Worte auch in Texte fassen können.

Und ich glaube, das ist auch ein Punkt, den viele im Online-Bereich lernen sollten oder auch müssen, weil einfach so viel auf der schriftlichen Ebene auch passiert. Und das war etwas, was ich in meiner Vergangenheit zum Beispiel nie gemacht und auch nie gerne gemacht habe. Und dann auf diesem Level ganz viel neues Wissen aneignen musste. Ja.

Lilli: Ja, es steht und fällt alles damit, ob du dein Angebot so formulieren kannst, dass deine Kund*innen das auch verstehen und auch den Nutzen dahinter verstehen.

Tanja: Genau.

Lilli: Ich glaube, dass ganz viele Leute coole Angebote haben, aber sie können es nicht so runterbrechen, dass es für andere attraktiv klingt.

Tanja: Total. Oder dass sie auch gar nicht wissen: was ist denn am Ende das Ergebnis? Was wollen denn andere überhaupt haben? Oder sich dann von anderen Angeboten Dinge abgucken und sagen: ach guck mal, die hat das gemacht, vielleicht verkaufe ich das auch.

Aber dahinter steckt etwas ganz anderes. Die Intention hinter einem Angebot, wenn du wirklich von dir ausgehst und überlegst, was du anderen anbieten möchtest, dann guckst du nicht bei anderen, sondern bei dir und deinen Kund*innen, was sie brauchen und inspirierst dich nicht von den Texten anderer, weil die helfen dir nicht weiter.

Weil es um deine Intention geht. Und das zu verstehen, ist für viele, glaube ich, noch ein ganz wichtiger Punkt.

Lilli: Ja, auf jeden Fall. Ich finde das sogar sehr gefährlich, wenn man immer nur bei den Mitbewerbern schaut.

Tanja: Total.

Lilli: Man weiß ja nicht, welche Persönlichkeit haben die? Sind die eher

Tanja: Total.

Lilli: introvertiert, extrovertiert? Wollen die viel oder wenig mit Menschen zusammenarbeiten?

Tanja: Total.

Lilli: Wie viel Energie und Zeit haben die? Und ja.

Tanja: Total.

Lilli: Man kann es nicht einfach darüberstülpen.

Tanja: Total. Das funktioniert nicht. Und das machen viele. Und ich sehe das auch immer wieder. Und das ist eine Sache, die vielleicht im ersten Schritt leicht ist, aber die uns nie ans Ziel bringen wird, weil es ganz wichtig ist, dass wir gucken: wer sind wir?

Und wie wollen wir dieses ganze Business überhaupt aufbauen? Und wie wollen wir unsere Kunden ansprechen? Ansonsten werden wir nie mit unserem Business zufrieden sein oder immer die falschen Kunden anziehen und uns dann wundern, warum kommen die denn?

Lilli: Sehe ich genauso, ja. Wie definierst du denn ein Online-Business? Was bedeutet das genau für Leute, die das noch nie gehört haben oder sich immer gefragt haben, was jetzt der Unterschied zu zum Beispiel Freelancen ist?

Tanja: Ja. Du verkaufst nicht nur Dienstleistungen, sondern bietest Produkte an und verkaufst oder vertreibst sie online. Und das können aber auch Offline-Produkte sein. Wenn du zum Beispiel einen Retreat oder sowas anbietest, oder wir hatten in der Vergangenheit auch Community-Days oder sowas angeboten.

Aber in erster Linie ist das ein Unternehmen, das nicht nur Dienstleistungen verkauft, sondern vor allem auch digitale Produkte wie Coaching-Programme oder Onlinekurse verkauft. Und du nicht alles alleine machst, weil dieses Business aufzubauen, funktioniert, glaube ich, auch gar nicht alleine.

Zumindest nicht in dem Maße, weil auch so viele administrative Sachen anfallen, um die wir uns kümmern müssen. Sprich Support und die Buchhaltung. Es ist ein richtiges Business. Und das zu verstehen, ist, glaube ich, auch ein ganz wichtiger Punkt. Und wir führen ja das Business online und nicht offline. Also mit dem Pyjama im Bett.

Lilli: Genau. Ist ja nicht immer so, aber ist ein schönes Bild.

Tanja: Nein, total. Oder einfach auf dem Sofa. Das ist ja auch schon gut, wenn man auf dem Sofa sitzen kann und vielleicht ein bisschen was Kreatives planen oder sowas machen kann.

Lilli: Genau.

Tanja: Ja, und nicht im Office sitzen muss.

Lilli: Ja. Das heißt, ist diese zeitliche und örtliche Unabhängigkeit auch ein Kriterium für ein Online-Business? Dass ich sage, ich kann eigentlich selber bestimmen, wann ich was mache?

Tanja: Ich denke zum großen Teil schon. Ich glaube aber auch, dass das vielen sehr schwer fällt. Mein Business zum Beispiel hat mittlerweile auch wieder ganz normale Office-Hours. Wir arbeiten ganz normal von neun bis fünf oder je nachdem, manchmal auch mehr und manchmal weniger. Da ist schon ganz viel Flexibilität drin.

Aber dadurch, dass das Business mittlerweile so groß geworden ist, braucht es wieder mehr Struktur. Und auch wenn du ein Team hast, braucht es mehr Struktur. Aber auf der anderen Seite kann ich und mein Team mir auch die Zeit flexibel einteilen.

Und ich kann von überall arbeiten. Ich bin ja dieses Jahr auch auf die Kanaren gezogen und arbeite jetzt von hier. Von daher ist es mega flexibel. Was die Herausforderung ist, sind an der Stelle diese Strukturen aufzubauen.

Lilli: Und dann nähert man sich wieder mehr einem klassischen Unternehmen an, oder?

Tanja: Total. Genau. Du brauchst diese Struktur. Und die Struktur ist am Ende das, was dir Freiheit gibt. Und wenn du die Struktur nicht hast, dann hast du keine Freiheit, sondern ein Hamsterrad.

Und dieses Hamsterrad habe ich mir auch aufgebaut und habe dann versucht, da wieder rauszukommen und musste auch ganz viele Sachen streichen und abgeben, sehr viel wachsen und Neues lernen, um da wieder rauszukommen und in eine andere Denke auch einsteigen.

Wir haben ganz viele Strukturen und Prozesse im Business, die ich auch abgeben kann. Und das ist wiederum das, was es mir ermöglicht, freier und wieder selbstbestimmter zu sein. Ja.

Lilli: Und die unternehmerischen Aufgaben auch wahrzunehmen

Tanja: Total.

Lilli: und nicht die administrativen.

Tanja: Total. Das ist ja auch so eine Sache, in die man schnell wieder verfällt. Aber sie können nicht unseren Alltag bestimmen.

Lilli: Was sollte eine Person deiner Meinung nach denn mitbringen, die sich ein Online-Business aufbauen möchte?

Tanja: Ich würde sagen, definitiv Durchhaltevermögen. Ich glaube, das ist ganz wichtig. Und auch eine gewisse Hartnäckigkeit. Oder ich weiß gar nicht, ob ich es Hartnäckigkeit nennen möchte.

Lilli: Dranbleiben.

Tanja: Ja, voll. Dieses Dranbleiben, wirklich gucken: wie kriege ich das jetzt hin und nicht so schnell aufgeben. Vielleicht ist es schon so eine gewisse Hartnäckigkeit, um da wirklich auch dran zu bleiben und Dinge wieder zu hinterfragen und nicht aufzugeben. Ich glaube, das ist eine ganz wichtige Eigenschaft.

Und an der Stelle sollte man auch reduzieren und nicht sagen: ich möchte jetzt zehn Sachen auf einmal machen, sondern vielleicht ein oder zwei Projekte auf einmal oder parallel anschieben. Ich glaube, das ist auch ein ganz wichtiger Punkt, weil ich das bei vielen sehe, dass viele viel zu viele Dinge parallel machen.

Und ein ganz wichtiger Punkt ist wirklich, mutig zu sein. Ohne Mut kommen wir nicht weiter. Der größte Teil, was wir hier im Business machen, findet außerhalb unserer Komfortzone statt. Jegliches Wachstum findet außerhalb unserer Komfortzone statt.

Das heißt, wir müssen wirklich bereit sein, Dinge zu tun, die im ersten Schritt vielleicht Angst machen oder wo wir nicht wissen, was passiert, wenn wir das umsetzen. Lachen uns die Leute aus? Verkaufen wir oder nicht? Keine Ahnung. Wir wissen nicht, was passiert, aber wir können es auch nicht lernen, wenn wir es nicht umsetzen.

Und ich glaube, Mut ist so das allerwichtigste, was wir brauchen. Und es gibt noch tausend andere Sachen. Ich glaube, wirklich auch das Warum dahinter ist auch ganz wichtig. Den Antreiber wirklich zu kennen. Warum mache ich das?

Weil es gibt Phasen, die sind super schwierig und du fängst an, an dir selbst zu zweifeln und kommst dann nicht durch, wenn dein Warum nicht stark genug ist. Wenn du nicht weiß, wofür du das machst, dann ist es extrem schwierig. Ich glaube, das sind so die allerwichtigsten Sachen.

Und ich würde sogar sagen, so ein Business aufzubauen, ist nicht schwierig, aber wir müssen wirklich bei uns bleiben und gucken: was wollen wir denn eigentlich? Und wie kriegen wir das hin? Und uns nicht so viel mit anderen Menschen vergleichen und verunsichern lassen. Das ist ganz wichtig.

Lilli: Du hast den Fokus angesprochen, dass man nicht zehn Projekte gleichzeitig macht. Glaubst du, dass das zum Teil auch Selbstsabotage-Strategien sind? Dass man sagt: ich starte jetzt zehn Dinge gleichzeitig, weil dann muss in nichts so richtig gut sein und alles geben?

Tanja: Ja, man kommt nicht weiter, das ist das Schwierige. Man kommt wirklich nicht voran. Und ich kenne das ja von mir selbst. Wenn ich zu viele Projekte parallel habe, dann kriegen die alle nicht mal eine halbe Aufmerksamkeit.

Und viele von diesen Projekten landen in der Schublade oder warten darauf, dass ich sie erledige oder irgendwann sage: so, jetzt hat sich das erledigt und jetzt kümmere ich mich nicht mehr drum.

Und das führt dann auch wieder zu Frust und Unzufriedenheit, weil du denkst: Mensch, das schaffe ich alles gar nicht. Aber jetzt hast du es angestoßen, vielleicht auch Geld dafür bezahlt und deine Zeit oder die Zeit von deinem Team investiert. Und du kommst nicht voran.

Von daher mache ich das mittlerweile so, dass ich maximal drei Projekte im Quartal habe. Und das ist immer ein Umsatz- und Impact-Projekt. Und das zweite ist dann vielleicht noch irgendwie was kleineres, was nicht so ein großes Projekt wie zum Beispiel ein Launch oder ein Umsatzprojekt ist.

Das könnte sein, dass wir an Reichweite, an Kooperationen oder sowas arbeiten oder auch ein Kooperationsprojekt haben. Und das dritte Projekt sind immer die laufenden Business-Aktivitäten und die Zusammenarbeit mit meinen Kunden. Denn all die Dinge, die wir schon angeschoben haben, müssen ja auch noch erledigt werden.

Das vergessen wir nicht. Von daher ist es so wichtig, fokussiert zu arbeiten und wirklich Klarheit darüber zu haben, was als nächstes ansteht. Weil wenn wir das nicht haben, dann vertrödeln wir unsere Zeit und es kommt am Ende nichts bei raus. Und man fühlt sich einfach lost, überfordert, verzettelt, gefrustet und so weiter.

Lilli: Man hat ja dann auch keine Erfolgserlebnisse.

Tanja: Nein, genau.

Lilli: Und das wirkt sich dann natürlich auch auf die Motivation und das Selbstbewusstsein aus.

Tanja: Ja, genau.

Lilli: Wie lange dauert es denn ungefähr, sich ein Online-Business aufzubauen? Geht das von heute auf morgen? Über Nacht? 10.000 Euro?

Tanja: Gute Frage. Es kommt immer drauf an. Wo stehe ich denn gerade? Was habe ich in der Vergangenheit gemacht? Habe ich schon eine Community? Starte ich gerade bei Null? Kenne ich mich mit der Technik aus? Habe ich finanzielle Ressourcen? Das ist super individuell.

Ich hatte am Anfang ja schon so ein bisschen erzählt, wie ich das gemacht habe. Nachdem ich die Entscheidung getroffen habe, jetzt Geld zu verdienen, habe ich das erste Geld, ich glaube, es waren keine 400 Euro im Monat, innerhalb von drei Monaten verdient.

So, und ich glaube, drei Monate sind eine super Zeit, um erstes Geld mit dem Online-Business zu verdienen. Sicherlich geht es auch schneller, wenn du schon eine Community, Reichweite und ganz viel Klarheit hast, wo du stehst und mit wem du arbeiten möchtest.

Aber ansonsten, glaube ich, dass du innerhalb von drei Monaten erstes Geld verdienen kannst, wenn du wirklich dranbleibst und dieses Ziel verfolgst und alles gibst. Ich sage das zu meinen Kunden auch immer. Und manche schaffen es, manche nicht. Aber es ist diese Hartnäckigkeit. Da haben wir wieder das Wort.

Die am Ende wichtig ist. Und zu sagen: egal, ich kriege das hin. Ich finde diese Kunden, denen ich helfen kann, egal wie, ja. Und das, würde ich sagen, ist erstmal das Wichtigste. Und wenn man das macht, dann kann man auch in drei Monaten das erste Geld verdienen.

Ob 10.000, ob fünf-, sechs- oder siebenstellig kommt natürlich immer drauf an. Aber alles braucht Zeit. Das Wachstum ist im Online-Business auch nicht linear. Denn du erntest die Früchte irgendwann später. Ich mache das Business jetzt vier Jahre. Und wir hatten das allerbeste Jahr in diesem Jahr. Und das ist super krass, weil es sich die letzten Jahre immer verdoppelt.

Lilli: Cool.

Tanja: Und es ist einfach ein stetiger Prozess. Und es kommt ganz stark darauf an, wie sehr man bereit, die Ziele auch zu verfolgen und wie sehr man sich auch mit den Zielen verbunden fühlt.

Wenn ich unbedingt Geld verdienen muss, weil ich weiß, ich kann vielleicht kein Essen mehr kaufen oder meine Miete nicht bezahlen, dann habe ich einen anderen Antreiber, das wirklich zu schaffen und meine Ängste zu überwinden, als wenn mein Mann irgendwie das Geld gibt und ich mir gar keine Sorgen machen muss.

Warum sollte ich dann meine Komfortzone verlassen? Bisschen überspitzt, aber ich glaube, das ist ein gutes Beispiel. Und je mehr man das will, desto leichter ist das. Innerhalb von drei Monaten kann man im Online-Business locker Geld verdienen.

Lilli: Und gab es bei dir dann auch so eine Übergangsphase, wo du gesagt hast, ich mache jetzt meine Freelancer-Projekte weiter, die mir Geld einbringen und nebenbei baue ich mir das Online-Business auf?

Tanja: Total. Und ich habe das bestimmt anderthalb bis zwei Jahre gemacht. Ich müsste es mir jetzt angucken, aber ich glaube, ich habe das so gute zwei Jahre gemacht, bis ich gemerkt habe: cool, das passt jetzt.

Und vor allem habe ich das Geld dann auch aus der Freelancer-Tätigkeit genutzt, um es wieder in mein Business oder Unterstützung dann zu investieren, weil ich gemerkt habe, wenn ich jetzt 50 Euro die Stunde kriege, dann kann ich jemanden anderen 30, 40 Euro die Stunde bezahlen. Oder lass jemand anderen meine Projekte umsetzen.

Also technische Sachen, von denen ich keine Ahnung hatte. Dann habe ich gearbeitet und dieses Projekt jemand anderen gegeben. Und als ich dann genug verdient habe und gesagt habe: cool, das passt jetzt, dann habe ich den Job gekündigt und mich dann voll und ganz auf mein eigenes Business konzentriert.

Lilli: Ja, cool. Du hast es jetzt schon öfters angesprochen, wie wichtig ist denn eine eigene Community für das Online-Business? Und vor allem, wie baut man sich diese auf?

Tanja: Ich glaube, eine eigene Community zu haben, ist super wichtig, weil das sind am Ende die Menschen, die dein Produkt kaufen, von dir lernen wollen, sich mit dir identifizieren, deinen wirklich so deinen eigenen Weg ja mitverfolgen und ähnliche Ziele wie du haben.

Vorausgesetzt du hast es richtig aufgesetzt und ziehst die richtigen Leute an. Von daher ist eine Community super wichtig. Und wie man sie aufbaut, ist natürlich eine super umfangreiche Frage. Aber ich glaube, das allerwichtigste ist da auch nochmal, zurück zu den Basics zu gehen und sich nochmal mit sich selbst auseinanderzusetzen.

Wer bin ich denn überhaupt? Was macht mich aus? Was sind meine Stärken? Was ist meine Vision hinter dem Business? Denn Menschen folgen dir, weil sie wissen, du bringst sie irgendwohin oder hast ein ähnliches Ziel, wie zum Beispiel Frauen unabhängiger oder finanziell erfolgreicher zu machen oder sowas.

Das große Ganze muss klar werden. Weil wenn das nicht klar ist, dann wissen Menschen auch nicht, warum sie dir folgen können. Wenn du keine Message hast, dann ist das natürlich viel schwieriger. Und ich glaube, auch deine Werte sind an der Stelle nochmal super wichtig. Es gehört natürlich zur Persönlichkeit mit dazu.

Aber deine Werte in dein komplettes Messaging, deinen Community-Aufbau damit zu integrieren, ist auch total wichtig, weil Menschen folgen Menschen, die ihnen ähnlich sind, die ähnlich ticken, mit denen sie sich identifizieren können. Und das können wir sehr gut über unsere Werte abdecken.

Es war zum Beispiel auch etwas, was ich immer schon intuitiv gemacht habe. Ich wusste nicht, wie wichtig es ist. Aber mir ist zum Beispiel Freiheit total wichtig. Und ich habe mich natürlich immer schon mit identifiziert, weil es einfach für mich sehr ausschlaggebend ist.

Und habe dann aber erst Jahre später gemerkt, dass ich genau die Leute anziehe. Eigentlich erst, als ich mich mehr mit dem Thema Copywriting, Messaging und sowas beschäftigt habe, ist mir klar geworden, warum die Leute in meiner Community so ähnliche Werte wie ich haben. Guck mal, das ist ja komisch.

Lilli: So ein Zufall.

Tanja: Das ist ja ein Zufall, genau. Das sind die Dinge, wenn man sie eher intuitiv macht und nicht strategisch angeht. Und heute kann ich das natürlich viel strategischer als damals machen. Ich glaube, das ist so das allerwichtigste.

Und dann wirklich konsequent wieder dranzubleiben, Content zu liefern, Interesse zu haben, auch in diesen persönlichen Austausch zu gehen und, ja, Interesse an der eigenen Community zu haben und den Leuten auch weiterhelfen zu wollen, das ist, glaube ich, auch nochmal so eine ganz wichtige Sache.

Und ich höre von vielen, dass die sagen: oh, eine Community aufbauen ist ja viel Arbeit und das will ich nicht. Am Ende ist die Frage: okay, wenn du das nicht machst, wie willst du dein Geld verdienen? Was ist dann der andere Weg? Das heißt, wir brauchen irgendwie einen Weg.

Und wenn eine Community kein Weg ist, dann muss man gucken: baue ich mir einen Facebook-Ads-Funnel oder sowas auf? Aber dann muss es irgendeinen anderen Weg geben.

Und mein Grund oder warum ich Communitys empfehle, ist, weil du super viel von denen für dein eigenes Business lernen kannst, sie dir wirklich sagen, was sie brauchen und wohin sie sich weiterentwickeln wollen. Sprich, welche Produkte oder Inhalte sie brauchen, um weiterzuwachsen.

Weil ich glaube, dass du mit Hilfe von der Community viel mehr skalieren kannst, weil deine Community dich weiterempfiehlt. Ich hatte ja von dem Event erzählt, das wir im November hatten. Und das war mega genial.

Und das hättest du nie im Leben geschafft, wenn du keine Community hast, die hinter dir steht und das Ganze mitunterstützt. Es gibt tausend Vorteile, aber man muss es, glaube ich, einfach gerne machen wollen.

Und wenn man darauf keine Lust hat, dann muss man sich einen anderen Weg suchen. Den gibt es auch, aber gerade im Online-Business bringt dir die Community deinen Traffic und deine Produkte.

Lilli: Und es ist ja auch erstmal relativ kostengünstig bis kostenlos, sich eine Community aufzubauen.

Tanja: Total.

Lilli: Wir können alle kostenlos einen Blog

Tanja: Total.

Lilli: einen Instagram-Account und so weiter starten.

Tanja: Total.

Lilli: Das darf man, glaube ich, auch nicht vernachlässigen.

Tanja: Total. Genau. Und gerade zum Starten ist das wirklich super. Wenn du nicht weißt, mit wem du arbeiten möchtest, dann ist es notwendig, dir eine Community aufzubauen. Geht gar nicht anders. Und es müssen ja keine 100.000 Leute sein. Es kann ja auch eine kleine Community sein.

Lilli: Genau.

Tanja: Und auch kleine Communitys konvertieren.

Lilli: Du hast vorher schon ein paar Angebotsformate angesprochen. Was sind denn typische Angebote eines Online-Businesses?

Tanja: Du kannst natürlich deine Eins-zu-Eins-Beratung online anbieten, du kannst online Workshops geben und Kurse verkaufen. Du kannst Retreats verkaufen. Wir haben dieses Jahr zum Beispiel auch ein virtuelles Retreat gemacht, weil es nicht anders möglich war. Es gibt Mastermind-Gruppen, Coaching-Programme.

Es gibt so viele unterschiedliche Angebotsformate. Und wenn man gerade erst startet, würde ich auch immer erst die Eins-zu-Eins-Zusammenarbeit empfehlen und nicht das, was ich gemacht habe, gleich mit einer Membership rauszugehen, was so ziemlich das Schwierigste ist, was man verkaufen kann.

Also noch schwieriger, als einen Onlinekurs zu verkaufen. Um erstmal zu lernen: wer ist denn eigentlich mein Kunde? Was wollen denn eigentlich meine Kunden? Und wie kann ich das Angebot kommunizieren? Ja.

Lilli: Ich finde auch, eine Community aufzubauen und dann eins zu eins mit den Leuten zu arbeiten, ist auch wie kostenlose Marktforschung.

Tanja: Total.

Lilli: Die Leute sagen mir dann, was sie haben wollen, was ihre Probleme

Tanja: Genau.

Lilli: Ziele und Hürden sind. Das ist total viel wert.

Tanja: Total. Auf jeden Fall. Das ist eine Goldgrube. Und da denken dann aber manche, das was ich höre, ja, aber ich kann doch nicht einfach kostenfrei arbeiten oder noch nichts verkaufen, wenn ich noch gar nicht weiß, ob es überhaupt funktioniert.

Aber auf der anderen Seite, wie willst du es herausfinden, wenn du es nicht probierst? Von daher ist das ganz wichtig, da wirklich in die Umsetzung zu gehen und nicht so lange rumtrödeln und warten, bis es passieren wird.

Lilli: Und was so deine Lieblingsangebote? Was bietest du am liebsten an?

Tanja: Ich biete alles gerne an, was eine Live-Begleitung hat oder Menschen zusammenbringt. Das macht mir besonders viel Spaß, weil ich dann auch sehe, wie die Menschen arbeiten, sich gegenseitig unterstützen, welche Erfolge sie haben, an welchen Stellen sie nicht weiterkommen.

Sprich, ganz viel Marktforschung an der Stelle auch, das mir dann dabei hilft, meine Angebote zu perfektionieren. Aber ich finde es für mich ganz wichtig, aber das ist mein Business und zählt nicht für alle, einen Live-Anteil zu haben, weil ich glaube, dass die Kunden dann auch die bestmöglichsten Ergebnisse erzielen können.

Von daher bin ich kein Fan von reinen Onlinekursen oder sowas, sondern die können aus meiner Sicht für mein Business unterstützend so ein bisschen zu einem Thema da sein. Aber was mir ganz wichtig ist, mit den Menschen auch in den Austausch zu gehen.

Lilli: Dann lernt man ja auch viel besser, wenn man

Tanja: Ja.

Lilli: sich auch mit Gleichgesinnten, die gerade dasselbe lernen, austauschen kann.

Tanja: Ja. Total.

Lilli: Und gegenseitig unterstützen, ja.

Tanja: Total. Und die gegenseitige Unterstützung ist auch Gold wert. Die Frauen meiner Community unterstützen sich gegenseitig, machen sich gegenseitig Mut, geben sich Feedback. Das ist extrem viel wert.

Und wenn alleine in deinem Büro sitzt oder in deinem Bett liegst und arbeitest, Spaß beiseite, dann kommst du nicht weit. Bei diesem alleine arbeiten kommst du einfach nicht weit, weil du meistens in deiner Komfortzone bleibst.

Lilli: Und man bleibt auch ein bisschen stecken

Tanja: Total.

Lilli: weil man keine Impulse von außen bekommt.

Tanja: Total.

Lilli: Du hast es vorher schon gesagt, du wohnst jetzt auf den Kanaren. Da würde ich dich auch noch gerne dazu fragen. Und zwar würde mich interessieren, welche Hürden es beim Auswandern gegeben hat? Bürokratisch oder auch sonst mit deinem Business. Und was du da anderen raten würdest, die das vielleicht auch irgendwann mal vorhaben.

Tanja: Ja, es war schon so ein ganz großer Traum seit langer Zeit. Ich habe ja schon lange oder oft im Ausland gelebt.

Seitdem ich eigentlich mein Online-Business gestartet habe, dachte ich: ja, cool, wenn das läuft, werde ich auf jeden Fall auswandern und gehe irgendwohin, wo es sonnig und warm ist. Und dann habe ich die Kanaren entdeckt. Und ich war hier vorher noch nie.

Lilli: Wirklich?

Tanja: Ich war hier vorher noch nie.

Lilli: Du bist direkt ausgewandert?

Tanja: Auf Fuerteventura. Ich habe meine Sachen noch alle in Deutschland, aber ich bin jetzt seit ungefähr sechs Monaten bin ich jetzt hier und werde auch hier bleiben. Und ich bin jetzt auch dabei, das Business hier zu gründen und das Ganze hierher umzuziehen. Sehr viel Bürokratie und sehr anstrengend.

Bisher ist es auch noch nicht final geregelt. Aber es war einfach ein großer Traum von mir. Und bis zum Jahresende werde ich das hoffentlich alles umgesetzt haben. Genau. Ich glaube, was an der Stelle wichtig ist, sich gut zu informieren.

Denn gerade, wenn man schon ein laufendes Business hat, kann man das nicht so einfach aufgeben, sondern verlagert die Funktion ins Ausland. Und das ist nicht einfach als das Business aufzugeben und neu zu gründen.

Das heißt, da ist eine steuerliche Beratung auf jeden Fall notwendig. Und ganz viele Themen, mit denen man sich nicht so gerne beschäftigen möchte. Aber ja, die sind da notwendig. Aber dafür hat man dann das ganze Jahre Sonne.

Lilli: Ja, das lohnt sich.

Tanja: Ja.

Lilli: Hast du Fuerteventura auch nach diesen Gesichtspunkten, steuerlich oder Krankenversicherung und so weiter, ausgewählt? Oder wirklich einfach nur, weil es dir dort so gut gefällt?

Tanja: Total. Eigentlich wirklich wegen dem Wetter. Ich hatte mir nochmal Zypern angeschaut, aber dann dachte ich: nein. Ich spreche Spanisch, was total hilfreich ist. Und dann war Zypern irgendwie nicht so.

Ich habe gedacht, das ist mir zu kompliziert, weil du da nicht an die Menschen rankommst und es viel schwieriger ist, dich da irgendwie zu integrieren. Und bei den Kanaren war es eigentlich super, weil du hast hier das ganze Jahr über zwischen 20 und 30 Grad.

Lilli: Herrlich.

Tanja: Und das ist wirklich herrlich. Von daher waren die Kriterien Sonne, das ganze Jahr schönes Wetter und nicht zu heiß und nicht zu kalt. Festland Spanien war zum Beispiel nicht auf der Liste, weil es da im Sommer zu heiß ist.

Lilli: Und hast du gemerkt, dass sich das auf dich auswirkt? Ich merke zum Beispiel, wenn ich in der Sonne bin, dass ich dann viel produktiver bin, viel schneller vorankomme, natürlich besser gelaunt. Hast du das schon gemerkt?

Tanja: Total, auf jeden Fall. Es ist total super, jeden Tag Sonnenschein zu haben. Und ich wohne jetzt gerade fünf Minuten vom Strand entfernt. Ich muss nur mit dem Auto fünf Minuten den Berg runterfahren und dann bin ich am Strand und es gibt unheimlich viel Energie.

Und es fällt mir hier zum Beispiel auch viel leichter oder es macht mir sogar Spaß, Sport zu machen. Und zuhause war es im Sommer gar kein Problem, aber wenn es dann kalt wird, habe ich gesagt: oh nein, ich bleibe jetzt unter der Decke oder lasse die dicken Socken an.

Und nein, ich will jetzt nicht nochmal raus und habe keine Lust, noch zum Yoga zu fahren. Und dann hat es geregnet und, ja, tausend Ausreden. Und das ist definitiv eine Sache, die mir hier viel leichter fällt. Und ich bin viel mehr draußen als zuhause. Und es tut mir total gut. Und natürlich bist du deswegen auch nochmal viel produktiver.

Lilli: Cool. Das hört sich herrlich an. Liebe Tanja, wenn jetzt jemand sagt, da würde ich gerne mehr drüber erfahren, wo können wir dich denn online finden? Und was bietest du konkret an?

Tanja: Mich findet man auf der Website und allen möglichen Social-Media-Kanälen unter She-preneur. Und was ich im Moment anbiete, ist wirklich die She-Preneur-Academy. Ich hatte ja vorhin, glaube ich, schon ein Sätzchen darüber gesagt. Das ist ein neues Programm, was wir jetzt im November gelauncht haben.

Und dort lernt man, siehst du, ich wollte zu viel auf einmal sagen, wie man zur wahren Unternehmerin wird. Wie man sich wirklich ein Business online aufbaut und damit auch Geld verdient und sich nicht die ganze Zeit verzettelt. Das ist jetzt mein Hauptprodukt.

Und ich habe auch noch ein kleineres Gruppenprogramm für Frauen, die schon Geld mit ihrem Online-Business verdienen, so bei 50.000, 60.000 Euro liegen und das weiter skalieren wollen. Das sind die einzigen beiden Sachen, die ich aktuell noch anbiete. Und ja, damit bin ich total happy und sehr fokussiert.

Lilli: Ich habe das auch gemerkt. Je mehr ich meine Angebote dezimiere, desto besser läuft es.

Tanja: Ja.

Lilli: Wenn dann nur das übrig bleibt, was wirklich gut funktioniert, was

Tanja: Total.

Lilli: Spaß macht. Ja, cool.

Tanja: Ja, total. Und alles andere ist viel zu anstrengend, das parallel zu machen. Da brauchst du wirklich ein richtig großes Unternehmen und idealerweise schon einen Produktmanager für jedes Produkt, damit das überhaupt funktioniert.

Und ich glaube, das ist etwas, was man sehr schnell unterschätzt und denkt: naja, ist ja ein Online-Business, kann man ja alleine machen. Ja, geht auch. Aber nur bis zu einem gewissen Grad und Level, weil da so viele Sachen mit dranhängen. Technik, Marketing, Support.

Es ist einfach ein Business. Es ist nicht einfach nur eine Freelancer-Tätigkeit. Das ist ein komplettes Business.

Lilli: Genau. Online-Business ist ein normales komplettes Business. Das ist ein schöner Schlusssatz, glaube ich. Tanja, vielen Dank für deine Zeit und deinen tollen Inputs. War total spannend, das mal aus deiner Perspektive zu hören. Vielen Dank, dass du da warst. Und ganz liebe Grüße nach Fuerteventura.

Tanja: Danke dir, Lilli.

Lilli: Tschüss.

Tanja: Tschüss.

Links:

https://she-preneur.de

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